1960 Dodge Dart Phoenix

1960 Dodge Dart Phoenix Hardtop Coupe


Modelhaus Resin-Kit, Maßstab 1:25


Black Beauty

1960 präsentierte Dodge eine völlig neue, von Stardesigner Virgil Exner gezeichnete, Modellpalette und wieder hatte sich die Dodge-Designabteilung selbst übertroffen. Neu war auch neben den eigentlichen Full-Size-Modellen Polara und Matador eine etwas kleinere Mittelklasse, die auf den Namen „Dart“ getauft war. Diese Dart-Reihe war als Konkurrenz für Chevrolet und Konsorten gedacht und in drei Modellreihen aufgeteilt: Seneca, Pioneer und Phoenix.

Erhältlich waren alle möglichen Karosserievarianten, vom einfachen Sedan über Coupe und Cabrio, bis hin zum Station Wagon. Auch die Auswahl an Motoren war groß, vom Reihensechser mit 145bhp als Einstieg und V8 mit 330bhp als Topmotor, war für jeden etwas dabei.


Zum Modell:

Eigentlich mag ich mehr die „bunten“ Farben der Autos aus der Zeit Ende der 50iger und Anfang der 60iger Jahre, aber als ich mal wieder etwas „googelte“ und Bilder von dem Dodge im Internet sah, wie der tiefschwarz in der Sonne glänzte, musste es genau diese Farbe sein! Auf der dynamisch anmutenden, langgestreckten Karosserie mit der aggressiv wirkenden Frontpartie und der schräg abfallenden Dachlinie kommt dieser Farbton aber auch besonders gut zur Geltung.

Daher hab mir natürlich gleich eine 400 ml Dose Schwarz von Multona besorgt und nach Glätten einiger geringfügiger Unebenheiten des Bodys und anschließender der Grundierung, die Farbe aufgetragen. Nach dem Trocknen habe ich das Modell dann noch mit 2000er Schleifpapier nass verschliffen, anschließend mit Schleifpaste und dann noch mit Politur aus dem Autozubehör auf Hochglanz poliert.

Dies ist übrigens die Art von Tätigkeit, die ich beim Bau eines Modells überhaupt nicht mag, da sie manchmal endlos zu dauern scheint und man Gefahr läuft, an der einen oder anderen Stelle etwas zu viel abzuschrubbeln und dann unter Umständen das Modell noch mal lackieren muss! Und leider sind Multona Farben oft ziemlich grob pigmentiert; daher versuche ich, künftig andere Marken zu verwenden. Mit Duplicolor hab ich zum Beispiel bessere Erfahrungen gemacht. Aber hier gehen die Meinungen auseinander - vielleicht hab ich auch nur mal wieder eine alte Multona Dose erwischt! Vor dem Zusammenbau wurden dann noch die verchromten Teile mit Baremetalfolie beklebt. Die Aluminiumblende zwischen den Zierleisten am hinteren Kotflügel wurde mit dem Pinsel gemacht.


Da der Innenraum, bis auf das Armaturenbrett mit dem Lenkrad, nur aus einem Teil besteht, habe ich vor dem Zusammenbau den Boden mit einer Laubsäge entfernt, um nach der Lackierung die Verchromung der Zierleisten der inneren Seitenteile – welche der Form eines Andreaskreuzes ähneln - überhaupt machen zu können. So kommt man einigermaßen auch an den unteren Teil der Seitenverkleidung hin.

War trotzdem eine langwierige Fummellei, da man auch nach Entfernung des Bodens nur schwer vor allem an die unteren Zierleisten hinkommt, die zudem auch noch nicht besonders stark ausgeprägt sind am Modell.


Im Innenraum fanden folgende Farben Verwendung: schwarz für das Instrumentenboard, oberer und unterer Teil der Seitenverkleidung, Lenksäule mit Lenkradmittel - und Seitenteile, Hutablage sowie der obere Teil der Front- und hinteren Sitzbank. Der Tachometer wurde zunächst mit Baremetalfolie beklebt und dann mit schwarzer Farbe bemalt. Anschließend wurde der Bereich mit einem Baumwolltuch abgerieben, damit die erhaben geprägten Anzeigen wieder zu sehen sind.

Zum Schluss wurde noch eine glänzende Schicht Klarlack mit dem Pinsel aufgetragen. Der mittlere Bereich der Seitenverkleidung zwischen den Zierleisten wurde alpinaweiß lackiert und die Sitze sowie der obere und untere Teil des Lenkrads in silbergrau. Das ebenfalls in Form eines Andreaskreuzes dargestellte Emblem auf dem Lenkradmittelteil wurde glänzend rot angemalt. Für eine realistischere Darstellung der Sitzflächen und der Rückenlehen fanden „upholstery pattern decals“ der Firma Scale Motorsport Verwendung.

Der Boden wurde aus Plastiksheet angefertigt. Für die Darstellung des Kardanwellentunnels wurde ein alter (runder) Kugelschreiber der Länge nach durchgesägt und eingepasst. Anschließend wurde das Bodenteil mit schwarzer D-C-Fix-Folie überzogen und an den Innenraum angeklebt.

Ein Problem hatte ich noch vor dem Bau scheinbar behoben: die rechte hintere Dachhälfte war etwas zu stark nach oben gewölbt. Daher hab ich die Karosserie vor der Lackierung in heißes Wasser getaucht und die betreffende Stelle wieder in die korrekte Form gebracht. Die Heckscheibe passte nun wieder perfekt. Auch als ich das Modell auf der jährlichen Modellausstellung in Frankfurt präsentierte (war damals ausnahmsweise im Bürgerhaus Enkheim wegen Renovierung der Stadthalle von Bergen), war alles noch wie es sein sollte. Als ich dann aber im darauffolgenden Winter das Modell noch einmal betrachtete, stellte ich mit Entsetzen fest, dass die genannte Stelle wieder die ursprüngliche Form eingenommen hatte! Nun kann man einen kleinen Spalt zwischen Dach und Heckscheibe sehen, der nicht mehr korrigiert werden kann – sehr ärgerlich!

Trotzdem bin ich froh, dieses Modell gebaut zu haben, da es sicherlich einen der skurrilsten, aber auch einen der meiner Meinung nach aufregendsten Vertreter eines sportlichen Mittelklassecoupes der frühen 60er Jahre darstellt.


Modell und Text: Reinhold Schmidt, Fürth

Bilder: Robert Eiber, Feucht bei Nürnberg

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