1970 Cadillac Eldorado

1970 Cadillac Eldorado


Johan Kunststoffkit, Maßstab 1:25


„Der Goldene“

El Dorado – wörtlich übersetzt „der Goldene“. Unzählige Sagen und Geschichten ranken sich um „Eldorado“, das mystische Goldland und dessen Goldschatz im Herzen Südamerikas.

Die Sage war so geheimnisvoll, dass Cadillac sich dazu entschloss, ihr 1967 neu auf den Markt gebrachte Sportcoupe mit dieser mystischen Aura zu umgeben und Eldorado zu taufen. Wobei der Name schon viel früher bei Cadillac auftauchte, nämlich bereits 1953, als ab da besonders luxuriös ausgestattete Modelle der Serie 62, so genannt wurden. Erst ab 1967 waren die Eldorados eine eigene Modellreihe. Erhältlich war zunächst nur ein Coupe, von 1971 bis 76 auch als Cabrio.


Das Besondere am Eldorado war neben dem Design mit der endlos langen Motorhaube, vor allem der Frontantrieb, kombiniert mit einem V8-Motörchen mit 8,2 Liter Hubraum – unglaublich!


Das Modell zeigt den 1970er Jahrgang, der von der Marke Johan in den 80ern zu haben war und von mir auch in dieser Zeit gekauft und gebaut wurde.

Aber halt dem damaligen Können entsprechend: Ein viel zu dicke, grüne Metalliclackierung, mit Klarlack überpinselt. Der Chrom damals üblich, mit Silberfarbe aufgemalt und einfach schnell zusammengeschustert.


Rund 25 Jahre später tat mir das Autochen leid, da auch bereits die beiden vorderen Radaufhängungen gebrochen waren, deshalb habe ich es 2015 restauriert. Das heißt komplett zerlegt, entlackt, Scheiben und Chrom gereinigt und die kaputten Aufhängungen repariert. Anschließend in einem etwas dunkleren Blau-Metallic (Multona) lackiert.


Die meiste Arbeit machte das Vinyldach. Das sogenannte Halo-Roof hat die Besonderheit, dass es nicht bis an die Scheibenrahmen heranreicht, sondern einige Zentimeter vor den Seitenscheiben und der Frontscheibe einen eigenen Rahmen bildet. Dieser Rahmen wurde mit dünnen Evergreen- Streifen aufgeklebt, da dann nach der Lackierung mit Bare-Metal-Foil verchromt wurde. Das Vinyl selbst wurde diesmal nicht mit Folie aufgeklebt, sondern lackiert.


Zuerst mit „Sand-Effekt-Spray“ aus dem Baumarkt eine dünne Schicht aus großer Entfernung auflackiert, das die Vinyl-Struktur auf das Dach brachte. Anschießend mit seidenmatt weiß, ebenfalls aus größerer Entfernung, überlackiert. Zuvor muss aber noch die „Naht“ mittig auf das unlackierte Dach geklebt werden. Da die Evergreen-Streifen zu hoch sind, habe ich auf einen Tipp meines Freundes Reinhold vertraut und die Naht mit einem dünnen Streifen Chromfolie dargestellt.

Achtung: Seidenmatt- weiß lackierte Flächen sind furchtbar schmutzempfindlich. So bekam ich beim Verchromen der Rähmchen etwas Kleber der Folie auf die Fläche, das sich beim Versuch wegzuwischen in hässliche, dunkle Flecken verwandelte.

Also durfte ich das Dach ein zweites mal lackieren...

Der Rest war Routine: Neu eingefärbtes Interieur, gereinigte Scheiben und teilrestaurierter Chrom passten perfekt unter die Karosserie, ebenso das reparierte Fahrwerk.


Ach ja – kleiner Tipp: Die Rahmen der Eldorado-Heckfenster sind beim Original nie verchromt, sondern entweder in Wagenfarbe lackiert oder in der Farbe der Vinyldaches gehalten!


Auch hier sieht man wieder, dass es sich lohnt, alte Modelle wiederzubeleben. Mit ein wenig Arbeit kann man die alten Schätzchen wieder zum Leben erwecken.

So zum Beispiel der baugleiche 70er Oldsmobile Toronado, der ebenfalls halb verfallen in der Vitrine steht und um ein neues Leben bettelt...


Modell, Text und Bilder: Robert Eiber, Feucht bei Nürnberg

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