1964 Ford Mustang Convertible

1964er Ford Mustang Convertible, Maßstab 1:24, Revell/Deutschland


ERFOLGSMODELL


Der offene Ford Mustang, ursprünglich ein Monogram-Bausatz aus dem Jahre 1995, als Wiederauflage von Revell/Deutschland.


RIDE A PONYCAR!


Es war der geniale Lee A. Iacocca, zu dieser Zeit Vizepräsident und General Manager von Ford/USA, der bereits zu Beginn der ´60er Jahre voraus sah, dass für die "Baby-Boomer"-Generation der Nachkriegsjahre kleinere, leichtere und sportlichere Autos entwickelt werden müssten. Seine Idee eines neuen "Personal Cars" lief darauf hinaus, den Ford Thunderbird der Jahre 1955 bis 1957 neu zu beleben, allerdings aus Kostengründen auf einer vorhandenen Plattform und mit vier Sitzplätzen.


So wurden auf der Basis des Ende 1959 vorgestellten "Compact Cars" Ford Falcon verschiedene Prototypen entwickelt, aus denen sich nach und nach der Ford Mustang heraus bildete. Am 17. April 1964 wurde das Fahrzeug offiziell bei den Ford-Händlern angeboten und – nicht zuletzt dank einer voran gegangenen gigantischen Werbekampagne – bis Ende Januar 1965 sagenhafte 680.989 mal verkauft. Dieser Rekord für die "First Year Sales" wurde bis heute nicht übertroffen!


Als Modell 1964 ½ wurde der Mustang zunächst nur als Hardtop Coupe und Convertible angeboten, das begehrte Fastback Coupe erschien erst 1965. Die Motorisierungs-Palette reichte anfangs vom biederen 2,8 Liter Sechszylinder bis hin zum bärenstarken 4,7 Liter Achtzylinder, kombinierbar mit Drei- oder Viergang Schaltgetrieben sowie einer Automatik. Die für damalige US-Verhältnisse schlichte Form mit der langen Motorhaube und dem kurzen, knackigen Heck orientierte sich an den klassischen Sportwagen-Proportionen und kam mit erstaunlich wenig Chromschmuck aus.


Der überragende Erfolg des Ford Mustang – nach dem Edsel-Desaster von 1957 bis 1960 für Ford überlebenswichtig – setzte die anderen amerikanischen Hersteller, allen voran General Motors und Chrysler, stark unter Druck, eigene "Ponycars" (der Mustang diente sogar als Namensgeber für eine ganze Automobilgattung) zu entwickeln. Und so verdanken wir dem Ford Mustang letztlich solche Legenden wie den Chevrolet Camaro, den Pontiac Firebird, den Plymouth Barracuda, den Dodge Challenger und viele andere amerikanisch Automobil-Ikonen, die sich als "Muscle
Cars" aus den "Ponycars" entwickelten.

DER BAUSATZ


Die erste Auflage des 1964er Mustang-Bausatzes im Maßstab 1:24 stammt von Monogram aus dem Jahre 1995 und wurde als "Indianapolis Pace Car" angeboten – eine Option, die der Revell-Kit von 2010 wohl aus Lizenzgründen nicht mehr enthält. Trotzdem besticht die Revell-Wiederauflage durch ein hervorragendes Preis Leistungsverhältnis, denn mit etwas zusätzlicher Detaillierung lässt sich ein wirklich schönes Modell gestalten.

MOTOR UND FAHRWERK


Die sehr gut einsehbare Motornachbildung und das entsprechende Umfeld erfordern einige Extra-Maßnahmen, wozu unter anderem das Anbringen von Zündkabeln gehört. Dazu wird der Verteiler mittig angebohrt, um die Verkabelung aufzunehmen. Die Stege zwischen den Krümmerrohren müssen weitgehend entfernt werden, um nach der Anpassung des Krümmers an den Zylinderkopf Bohrlöcher für die Aufnahme der Zündkabel setzen zu können. Die Kabel selbst gibt es im Modellbau-Zubehör (zum Beispiel von Detail Master).

Der reichhaltige Decalbogen des Bausatzes beinhaltet zahlreiche authentische Abziehbilder für den Motorraum. Zusätzlich lässt sich unter anderem noch eine dünne Leitung vom Scheibenwaschbehälter zu den Spritzdüsen verlegen – eine einfache Maßnahme, den Motorraum lebendig zu gestalten! Das Fahrwerk ist zwar recht einfach gehalten, aber mit etwas farblicher Detaillierung lässt sich auch hier ein ansprechendes Bild erzielen.

DAS INTERIEUR


Auch der farblich auf die Außenlackierung abgestimmte Innenraum lässt sich durch die
beiliegenden Decals und den reichlichen Einsatz von Bare Metal Foil für die Zierleisten und Embleme sehr wirklichkeitsnah gestalten. Die beiden Instrumente des oberhalb der
Lenksäule montierten "Rallye-Packs" erhalten zusätzlich passende Umrandungen aus fotogeätzten Metallringen.


Das fertige Modell beweist darüber hinaus eine gewisse Wandlungsfähigkeit: Es lässt sich mit offenem oder geschlossenem Verdeck präsentieren und wird schon deshalb nicht langweilig – noch eine Gemeinsamkeit mit seinem Vorbild, dem Ur-Mustang, der nicht nur seine Fans bis heute fasziniert!

Text und Modell: Peter Neumann, Kiefersfelden

Bilder: Gerhard Hoffmann, Bachmehring

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