1969 Chevrolet Corvette coupe

1969er Corvette Coupe, Revell, Maßstab 1:25


COKE BOTTLE FOREVER!


Als Übernahme eines älteren USA-Bausatzes bietet Revell/Deutschland die Corvette C3 von 1969 als Custom-Version mit modernen Felgen und extremen Niederquerschnittsreifen an – eine gut sortierte Teilekiste erlaubt dennoch den Bau der Serien-Version.


Original und Bausatz


Die im Jahre 1953 erstmals bei Chevrolet erschienene Corvette besteht heute bereits in ihrer sechsten Generation und trägt noch immer eine Kunststoff Karosserie. Anfangs (als C1 von 1953-62) nur als Cabrio erhältlich, mauserte sich die Corvette mit dem Debüt der C2 (1963-67, erstmals mit dem Namen "Sting Ray" versehen) zu einem wunderschönen Sportcoupe, wobei eine Cabrio-Version stets im Programm blieb. Die längste Laufzeit war dem Modell C3 (ebenfalls mit dem Beinamen "Stingray", der nunmehr zusammengeschrieben wurde) bestimmt, das es von 1968-1982 gab. Die elegant-sportliche, vom damaligen GMChefdesigner Bill Mitchell eingekleidete Karosserie, die im Profil stark an eine Coca Cola-Flasche erinnerte, brachte dem Typ C3 den Spitznamen "Cokebottle"-Corvette ein. Als werksseitige Spitzenmotorisierung gab es für diese Vette einen 7,4 Liter-V8-Motor mit 450 PS.


Im Jahre 1984 erschien die Corvette C4, die bis 1996 im Programm blieb. Ihr folgte die C5, ihrerseits 2005 von dem aktuellen Modell C6 abgelöst. Revell nutzt die Beliebtheit der 3. Generation mit der Wiederauflage des 1969er Corvette Coupes aus - ein Bausatz, der bei Revell/USA erstmals 1988 erschien. Trotzdem merkt man ihm seine knapp 23 Jahre nicht an - die filigranen Details und die sehr guten Passungen fallen heute bei den Bausätzen anderer Hersteller keineswegs besser aus. Schade nur, dass Revell bei diesem Kit dem allgemeinen Trend zu überdimensionierten Felgen mit Niederquerschnittsreifen folgt und die Serienräder der ersten Auflage nicht als bessere Alternative beilegt – dieser Mangel lässt sich nur mit einer gut sortierten Felgen/Reifen-Kiste beheben!

Motor und Fahrwerk des Modells


Begonnen wird mit der Montage des Motors, der die typische Chevy-orange Farbgebung erhält. Anschließend lassen sich die Löcher für die Zündkabel an den passenden Stellen in die Zylinderköpfe bohren. Die Krümmer sind im Original Gussteile und dementsprechend mattgrau einzufärben, die Vergaserbatterie wiederum wird stahlfarben lackiert.

Bevor der Luftfilter seinen angestammten Platz findet, müssen die Zündkabel verlegt werden. Dazu wird der Verteiler mittig aufgebohrt; mit einem Tropfen Sekundenkleber lassen sich nun die zuvor passend abgeschnittenen Stücke der Zündkabel einsetzen.
Die Kabel stammen aus dem Modellbau-Zubehör, wo es sie in allen
erdenklichen Farben gibt. Ist der Verteiler an seinem Platz befestigt, lassen sich die Zündkabel mit Hilfe einer langen, dünnen Pinzette vorsichtig in die zuvor erwähnten Bohrungen des Zylinderkopfes stecken und mit einem Tropfen Sekundenkleber befestigen. Auf der linken Motorseite findet noch ein aus dünnem Schweißdraht gefertigter Ölmess-Stab seinen Platz.


Wichtig ist es, darauf zu achten, dass in Bauabschnitt zwei die Lichtmaschine silbern
lackiert wird - das Chrombauteil wirkt unrealistisch. Zu dem mittelgrau lackierten Chassis kontrastieren die Achsen in einer seidenmatt-schwarzen Farbgebung ganz hervorragend. Die Stoßdämpfer hinten erhalten einen matt-roten Anstrich, die vorderen Federn (Abschnitt 11-12) dagegen müssen unbedingt mit verdünnter schwarzer Farbe behandelt werden, um einen intensiven Tiefeneffekt zu erzielen. Echte Perfektionisten tauschen diese Teile gegen kleine Federn aus dem Fundus aus. Das historisch korrekte Erscheinungsbild der ´69er Corvette wird schließlich durch die originalen Felgen und Reifen aus der Erstauflage dieses Bausatzes erzielt, die sich – glücklicherweise! – im Fundus befanden.


Beim Einsetzen des Motors in den Rahmen ist Vorsicht geboten, damit die Krümmer nicht abbrechen. Ist die Kühlereinheit (Abschnitt 14) glanzschwarz lackiert, kann sie ebenfalls eingebaut werden. Bei den Kühlerschläuchen muss etwas Detailarbeit geleistet werden, damit deren Anblick später zufrieden stellt. So werden unter anderem der obere Anschlussflansch noch in Motorfarbe lackiert, die Schlauchschellen dagegen mit einem Pinsel der Stärke 2/0 silberfarben hervor gehoben. Das Ergebnis wird dem Modellbauer diese Mühen danken!


Der Innenraum des Modells


Das Interieur erstrahlt in hellen, freundlichen und absolut zeitgenössischen Beige-Tönen. Hier finden seidenmatte Töne für die Sitze, die Türverkleidungen, die Mittelkonsole und das Armaturenbrett Verwendung, während der Bodenteppich matt lackiert wird. Das Internet kann durchaus behilflich sein, wenn es darum geht, Vorbildfotos für eine originalgetreue Bemalung der Mittelkonsole und des Lenkrads zu finden. Revell legt dem Bausatz Decals für alle Armaturen und das Radio bei - diese finden ihren Platz unter Anwendung von Mr. Mark Softer.


Die Karosserie des Modells


Bei der Karosserie fiel die Farbwahl auf "Rubinrot" aus dem Opel- Farbprogramm des Typs Vectra "C". Bevor die Karosserie jedoch ihren Lack erhält, müssen noch ein Paar Gussnähte verschliffen werden. Nach der anschließenden Grundierung und einem Feinschliff mit 2000er Nass- Schleifleinen erhält die Karosserie ihren Farbauftrag mit zwei Schichten Basislack und zwei Schichten Klarlack.


Nach ausreichender Trocknungszeit des Autolackes (ca. eine Woche) lassen sich der Dachhimmel mit seidenmattem Beige einfärben und die Fensterrahmen sowie die Lüftungsgitter mit Bare Metal Foil "verchromen". Bei den Lüftungsgittern kommt im Anschluss daran noch stark verdünnte schwarze Farbe zum Einsatz, um ihnen mehr Tiefeneffekt zu verleihen. Am Kühlergrill der Corvette wird ebenso verfahren. Ebenfalls in Wagenfarbe - nur ohne Klarlack und somit seidenmatt - erscheinen die vorderen Radhäuser und die Spritzwand. An letzterer werden wieder die Details farblich hervor gehoben. Bei den Chromteilen empfiehlt es sich ebenso wie bei den Scheibenteilen, sie
mit Zweikomponenten-Kleber (z.B. UHU Plus Sofortfest) einzukleben.


Mit viel Gefühl und einem gehörigen Maß an Vorsicht lässt sich anschließend das Chassis in die Karosserie stecken. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Lenksäule ordentlich in die Aussparung der Spritzwand rutscht und der Kühler ohne Probleme an den vorderen Radhäusern vorbei geht. Die finalen Arbeiten bestehen aus dem Anbringen der Side-Pipes, der Außenspiegel und des Schnellverschlusses für den Tank. Die Custom-Felgen und -Reifen des Bausatzes werden fertig gestellt und können so – wenn es unbedingt sein muss! - jederzeit aufgesteckt werden, um das Erscheinungsbild des Modells zu ändern.

Modell und Text: Florian Neumann, Kiefersfelden

Bilder: Gerhard Hoffmann, Bachmehring

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