1952 Studebaker Commander Convertible

1952 Studebaker Commander Convertible, R+R Resin, Maßstab 1:25


Reine Nervensache!


Achtung: Alle Datailverliebten und 100%igen werden sich jetzt vielleicht bei den folgenden Bildern mit Grausen abwenden oder sich vor Lachen die Bäuche halten. Macht aber nichts, lest bitte trotzdem weiter :-)


Die 1952er Studebaker Modelle waren eigentlich nichts Anderes als facegeliftete Vorjahresmodelle. Jeder kennt wahrscheinlich die berühmten 50/51er Studebakers mit der charakteristischen „Bulletnose“-Front. Die Flugzeugspitze als Kühleröffnung wurde 1952 durch eine relativ „normale“ Kühleröffnung ersetzt: Ein breiter Grill, in der Mitte durch ein „V“ unterbrochen und ein paar senkrechten Zähnchen aufgelockert.
Ein Jahr später wurde dieses Design schon wieder abgelöst, nämlich traten dann sehr europäisch anmutende Autos auf den Plan, mit flacher Nase und zweigeteiltem Grill.


Unterteilt wurden die 1952er Studebakers in zwei verschiedene Modelle, nämlich in Champion und Commander. Die Motoren waren unverändert vom Vorjahr übernommen worden, für den Champion gabs nur einen Reihensechser mit atemberaubenden 85 bhp, für den Commander war ein V8 reserviert, hier mit unglaublichen 120 bhp.
Erhältlich waren beide Modelle als Limousinen, Coupes und Cabrios, Kombis waren nicht im Programm.
Relativ berühmt wurde das Cabrio, da es für das Indianapolis 500 Race als Pace-Car auserkoren wurde.


 

Zum Modell:
Es handelt sich um ein Resin-Modell von R+R Resin-Cast. Welches Modell als Vorlage zu der Form herhalten musste, weiß ich nicht. Es kann sich aber nur um sehr frühes Promo gehandelt haben, da die Proportionen sehr nach Spielzeug aussehen (nett ausgedrückt).


Zuerst wurde die Karosserie lackiert. Hier wurde aus Versehen Neuland betreten, da ich statt der gewohnten Acryllacke, diesmal eine Dose Kunstharzlack erwischt hatte. Ich habe den Lack dann aber doch drauf gelassen, da das Modell glänzt wie eine Speckschwarte. Mit Acryl hätte ich dieses Finish nie hinbekommen. Der Nachteil von Kunstharz ist der, dass die Trockenzeit ewig dauert. Man kann es zwar etwas beschleunigen, indem man das lackierte Teil über Nacht auf die Heizung stellt, nass schleifen oder polieren sollte man trotzdem erst nach ca. einer Woche.


Nach dem Lack wurde das Bisschen Chrom mit Folie dargestellt und anschließend die Scheibe aus durchsichtigem Plasiksheet hergestellt und eingebaut. Was aber gar nicht so einfach war, da die Scheibe in der Mitte einen leichten Knick aufweist. Dummerweise ist bei dem Modell der „Knick“ nicht genau in der Mitte, das heißt, dass eine Seite der Scheibe länger ist als die andere. Also immer wieder ausprobieren, irgendwann passt es dann. Dass die Scheibe viel zu flach ist, kommt noch dazu.



Als nächster Schritt kam das Interieur dran. Beigelegt als ein innen völlig glattes, unförmiges Teil, das mit Spachtelmasse und Schleifpapier erst einmal brauchbar gemacht werden musste. Dann wurden die seitlichen Zierleisten mit einem dünnen Evergreen-Streifen eingeklebt und das Ganze dann rot bemalt. Da auch keine Fensterkurbeln und Türöffner vorhanden waren, musste selbst für Ersatz gesorgt werden. Ich habe bei einem anderen Bausatz von den Kurbeln mit Alufolie Abdrücke gemacht, diese dann von hinten mit Flüssigkleber aufgefüllt und nach deren Aushärtung ausgeschnitten und eingeklebt.


Die vordere Sitzbank war viel zu breit und zu hoch und wurde zuerst mit der ganz groben Feile und dann mit Schleifpapier in die passende Form gebracht.
Das Armaturenbrett, welches dem Kit beiliegt, passte ausnahmsweise mal problemlos, die Lenksäule, das Lenkrad und der Innenspiegel stammen vom 53er AMT-Kit. Die Sonnenblenden sind wieder aus Plastiksheet selbst gemacht, hier wurde ich wieder an die schiefe Scheibe erinnert, die eine Blende ist etwas kürzer als die andere.


Die Chromteile machten wenig Probleme, lediglich die hintere Stoßstange habe ich mit Bare-Metal- Folie „verchromt“. Das Finish ist zwar nicht berauschend, da aber das ganze Modell ein Kompromiss ist, fällt es nicht allzu sehr ins Gewicht.


Die beigelegte Bodengruppe passte auch „relativ gut“ unter den Body. Hier gibt es immer ein paar Anpassungsarbeiten, weshalb ich mich deshalb gar nicht mehr ärgerte.
Die Räder stammen komplett ebenfalls vom 53er Modell. Die innen liegenden Radhälften mussten nur umgebaut und aufgebohrt werden, da die Bodengruppe nach durchgehenden Starrachsen verlangt.
Bei den Weißwandreifen habe ich auch was Neues ausprobiert. Sonst wurde die weiße Fläche immer mit Modellbaufarbe angemalt, was nie zu befriedigenden Ergebnissen führte. Dieses mal habe ich auf einen Tipp von meinem Freund Reinhold vertraut und die Reifen mit Reifenmarker aus dem Baumarkt bemalt. Das ist eine Art Filzstift und nach etwas Training kommt man mit dem Teil wunderbar zurecht.


Fazit:
Ich weiß, dass das Modell nicht perfekt ist: Body zu schmal und zu flach, Grill zu groß und Scheinwerfer zu klein.
Wenn man aber bereit ist, mal ein Auge zuzudrücken, die Nerven behält und die Lust nicht verliert, mal ein Modell zu bauen, das nicht allen Ansprüchen gerecht wird, ist man mit einem Modell wie diesem Studebaker Cabrio, gut bedient.
Dieses Modell, fertig gebaut, ist und bleibt eine Rarität, denn ein „normaler“ Modellbauer traut sich da nicht heran.

Eigentlich schade, denn es ist trotzdem ein ganz nettes Auto geworden...

Modell, Text und Bilder: Robert Eiber, Feucht bei Nürnberg

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Kommentare: 1
  • #1

    Oliver Löbert (Montag, 24 Februar 2014 11:16)

    Klasse gebaut vor allem wenn man die Basis kennt aus der dieses Modell entstanden ist.