Posies Extremeliner

Ken „Posies“ Extremeliner, ERTL – Metallbausatz, Maßstab 1:25


Customized Custom

Einer der schönsten und wohl auch bekanntesten Customs der 90er Jahre ist der Extremeliner.

Ein wunderschöner, im Art-Deco-Stil geformter Custom – Woody, der mich, als ich die ersten Bilder sah, sofort fasziniert hat. Vor allem das Heck mit der dreiteiligen Stoßstange ist der Hit!

Die Basis für diesen Custom ist ein 1937er Studebaker, was sich aber nur noch an der Front erahnen lässt. Der „Rest“ ist absolut „handmade“, zu beachten ist vor allem die toll geschwungene Fahrgastzelle mit dem Holzrahmen und der, ebenfalls aus Holz gefertigten Auflage der Motorhaube. Die Flächen der Türen, Seitenteile und Heckklappe sind aus Stahl, ebnso das Dach und in Wagenfarbe lackiert. Der Lack ist ein eigentlicher Rot-Ton, der je nach Lichteinfall entweder rot, braun oder grün schimmert.
Der Motor stammt aus einer 94er Corvette LT-1.

Das Modell ist 1999 von ERTL auf den Markt gebracht worden. Die Karosserie sind vorlackierte Metall-Teile, der Rest ist aus Kunstoff.
So schön dieser Custom auch ist, ein paar Sachen hätte ich anders gemacht, so hat mir zum Beispiel die Art der Lackierung nicht gefallen und auch dass die Innenflächen des Aufbau´s nicht aus Holz sind, hat mich gestört. Auch an Chrom wurde gespart, also: Ändern!

Zuerst hieß es den roten Lack ab zu bekommen. Also ab ins Bremsflüssigkeitsbad, darin ein paar Tage „ziehen“ lassen und fertig. Denkste! Die Farbe zeigte sich von der Bremsflüssigkeit absolut unbeeindruckt.

Der zweite Versuch war dann eine Behandlung mit Nitroverdünnung, mit absolut null Wirkung....
Schon leicht angesäuert habe ich es mit der Bohrmaschine und aufgesetzter Drahtbürste versucht. Das ging so halbwegs, leider hat die Bürste auch unschöne Kratzer im Metall hinterlassen. War also auch nix.
Der letzte Versuch war dann ein dickes Einpinseln mit Lackabbeizer. Das Zeug ist absolut ätzend und auch nur im Freien und mit Handschuhen zu verarbeiten. Aber es hat funktioniert!
Nachdem der alte Lack ab war die Teile mit viiieeel Wasser und Shampoo abgewaschen und neu lackiert. Als Farbe habe ich mich für ein helles Blau-Metallic entschieden, was die tollen Formen besser betont.



Nach der üblichen Schleif- und Polierorgie kam der Woody-Aufbau an die Reihe.

Die Rähmchen wurden mit einem hellen (fast weißem) Braun bemalt und die Innenflächen mit heller D.C.Fix- Holzfolie beklebt.


 

Auch der in Wagenfarbe lackierte Kühlergrill hat mir so nicht gefallen und wurde kurzerhand mit Bare-Metal-Folie „verchromt“


Das Interieur habe ich weiß bemalt und die Details mit schwarzer, verdünnter Farbe und Chromfolie hervorgehoben.
An Motor und Fahrwerk brauchte ich nichts zu verändern, da die Teile schon schwarz eingefärbt waren und so verbaut werden konnten.


Der Zusammenbau der einzelnen Teile ging dann sehr schnell und problemlos über die Bühne, da der Kit als Snap-Fit-Kit ausgelegt ist und alles ohne Kleber nur zusammen gesteckt werden durfte.

So konnte mit relativ wenig Aufwand, von der Lackierung mal abgesehen, eine „neue“ Version eines berühmten, bereits existierenden, Customs gebaut werden.


Man kann also auch Customs noch „customizen“, der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

Modell, Bilder und Text: Robert Eiber, Feucht bei Nürnberg

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