1963 Ford Galaxie 500

1963 Ford Galaxie 500 Coupe, Convertible, Station Wagon

AMT, R+R Resin, Maßstab 1:25

 

Renoviert, restauriert, ausprobiert


Für jeden Modellbauer, der schon länger dabei ist, ist der 63er Ford von AMT ein alter Bekannter.

Das als Hardtop Coupe angebotene Modell, wurde in den letzten Jahrzehnten immer wieder mal in verschiedenen Reihen und Versionen neu aufgelegt und angeboten.

Ich selbst bin 1987 auf den Kit aufmerksam geworden, als AMT in der „Prestige“ Serie den Ford und einige andere Modelle (z.B. 65 Bonneville, 69 Corvair) auf den Markt warf.

Für mich war der Kit aber eine absolute Neuheit und eine Sensation, weshalb ich mir den Bausatz gleich mehrmals kaufte und auch sofort mit dem Bauen eines Coupe´s und wenig später auch eines Cabrio´s begann.

Aber halt so, wie ich damals vor fast 30 Jahren Modelle baute: Sehr grobe Pinsellackierungen mit herrlichen Staubeinschlüssen aller Größen, die Chromleisten nicht mit Chromfolie versorgt, sondern mit Silberfarbe „frei Schnauze“ nachgemalt. Auch die Inneneinrichtungen habe damals noch einfach mit Farbe zugeschmiert und alles dann mit viiieeel Klebstoff zusammengepappt.

 

Rund 25 Jahre später, also im März 2014, kam ich in einem Gespräch mit befreundeten Modellbauern auf das Thema 63er Ford zu sprechen und dass es das Modell doch wert sei, über eine Restauration nachzudenken.

 

Ja, und was dabei heraus kam, seht ihr jetzt:

 

1963 Ford Galaxie 500 Hardtop Coupe

Das bereits gebaute Coupe wurde „nur“ zerlegt, neu poliert und in einigen Details nachgearbeitet und verbessert. „Nur“ zerlegt deshalb, weil durch den massiven Einsatz von Klebstoff damals, sich das Auto mit allen Tricks dagegen wehrte, zerlegt zu werden.

Gebracht hat´s aber nichts, denn ich habe doch gewonnen ;-)


Die metallic-braun lackierte Karosserie wurde lediglich von den aufgeklebten Teilen wie Spiegel und Antennen befreit und anschließend in ein paar Arbeitsgängen neu aufpoliert. Die bemalten Chromleisten habe ich dann nur noch mit Folie bezogen und der Body war schon fertig. Lediglich die damals aufgeklebten Teile hatten auf und in dem Lack Schäden hinterlassen, so dass die Spiegel und Antennen wieder auf ihren alten Platz geklebt werden mussten.


Das rot-weiße Interieur wurde komplett so belassen wie es war, denn es ist eigentlich noch ganz ansehlich. Die Scheiben wurden noch von alten Kleberesten befreit, nass verschliffen und poliert und schon konnte alles wieder, so wie es war, zusammengefügt werden.

Mit einer Ausnahme: Die Rücklichter!


Die dem Kit beigelegten Chromteile mit den drei Zacken, die auf die Rücklichter geklebt werden sollen, sind falsch. Richtig ist ein mittiger Rückfahrscheinwerfer, von dem, bei den Galaxie- Modellen, vier rechtwinklige Chromleistchen abgehen. Dies sollte also geändert werden, den Chromstern von AMT kann vergessen.


Das Coupe war also mit relativ wenig Aufwand renoviert worden. Das folgende Cabrio war da schon ein anderes Kaliber.

 

1963 Ford Galaxie 500 Convertible Coupe

Die Basis war ähnlich wie beim Coupe, nämlich eine von Hand bemalte Karosserie mit freihändig hingezitterten Chromleisten. Also auch hier komplett zerlegen, was ähnlich gewaltsam wie beim Coupe geschah. Mit dem Ergebnis, dass der obere Scheibenrahmen an der Scheibe kleben blieb. Ich konnte also jetzt das äußerst zerbrechliche Teil von der kratzempfindlichen Scheibe versuchen abzulösen, was mir Gott sei Dank auch glückte. Wo das Teil wieder in den Rahmen eingesetzt und verspachtelt wurde, sieht man jetzt immer noch (wo, verrate ich aber nicht).


Die Karosserie wurde wieder weiß lackiert, diesmal aber, wie schon beim 52er Studebaker, mit Kunstharzlack, da der einen besseren Glanz hervorbringt. Völlig neu gemacht wurde das Innenleben und die Verdeck-Persenning. Vorher rot-weiß bemalt, habe ich die Teile mit einem Türkis-Metallic von VW lackiert und anschließend die gefühlten tausend Chromleistchen, mit Folie belegt.

Der Zusammenbau war auch hier ein Kinderspiel, zuvor wollten aber die erwähnten Rücklichter noch bearbeitet werden.

Also auch beim Cabrio eine zwar etwas aufwändigere Restaurierung, das Ergebnis macht die Mühen aber wieder wett.


Zum Schluss kommt jetzt der Kombi, ein Resin-Kit von R+R (!!!)

 

1963 Ford Galaxie Country Sedan Station Wagon

Der Kit von R+R beinhaltet die Karosserie, die Innenraumwanne, die Chromteile, und die „Scheiben“.

Nach der üblichen Feil-, Schleif- und Dremel-Orgie, konnte das Teil lackiert werden. Diesmal habe ich aber was für mich Neues ausprobiert: Der Farblack ist ein handelsüblicher Acryllack, der darüber gezogene, farblose Klarlack ist jedoch Kunstharz. Am Anfang hatte ich ein paar Bedenken, es hat aber wunderbar funktioniert.


Das Innenleben, mit Revell-Farben bemalt und BMF verfeinert, passte relativ gut in den Body, auch wenn es etwas zu schmal ist. Auch die Chromteile machten beim Einkleben keine Probleme, was für den größten Frust sorgte, waren die beigelegten Tiefziehteile für die Scheiben. Egal, was ich mit den Dingern anstellte, sie passten einfach nicht. Da es bei R+R manchmal vorgekommen ist, dass Teile anderer Baujahre mitgeliefert wurden, denke ich, dass die Scheiben gar nicht zum Auto gehörten. Egal – irgendwie habe ich sie dann doch halbwegs passend hinbekommen und mit „leichter“ Gewalt in die Karosserie gepresst.


Der Rest des Zusammenbau´s ging halbwegs problemlos, was bei Resin-Kits immer relativ zu sehen ist.


Jetzt freue ich mich über mein 63er Ford-Trio und darauf, dass mir das Ganze irgendwann mit dem 64er Jahrgang ebenfalls bevorsteht.

Modelle, Text und Bilder: Robert Eiber, Feucht bei Nürnberg

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