1948 Hudson Commodore

1948 Hudson Commodore Eight

R+R Resin Kit, Maßstab 1:25

 

Step Down

Hudson? Wie? Was? Kaum jemand erinnert sich an die, bereits seit 1909 existierende Marke, noch.

Dabei waren die Hudsons schon in den 20er und 30er Jahren ein Maßstab an Qualität und Prestige, durchaus mit dem Status von Buick zu vergleichen.

Auch nach dem Krieg ging es bis zum ´47er Jahrgang in der gewohnten Machart weiter, bis der ´48er Jahrgang auf den Markt kam: Der in die Automobilgeschichte eingegangene „Step-Down“ Hudson.

Diese Autos waren in den späten 40ern ihrer Zeit in Design und Styling um Jahre voraus. Die Fahrzeuge hatten ein glatte, pontonförmige und sehr aerodynamische Karosserie mit voll verkleideten Hinterrädern, die sehr flach baute und sehr schnell von der Fachpresse als „Step Down“ bezeichnet wurde.

Diese flache Erscheinung wurde durch eine selbsttragende Bauart erreicht, die aber auch Hudson im Jahre 1957 das Leben kostete, da diese Konstruktion sehr aufwändig zu ändern war und Hudson dazu schlicht kein mehr Geld hatte...


Die Basis zu dem Modell ist ein Resin-Kit von R+R im Maßstab 1:25. Der Bausatz enthält die Karosserie mit Haube, den Chrom, das Interieur und den Unterboden.

Die Räder, Lenkrad, Motor, Spiegel und die Sonnenschute über der Scheibe, müssen leider dem Hornet-Kit von Moebius entnommen werden.

Die Karosserie war von akzeptabler Gieß-Qualität, wenn man von einigen Unkorrektheiten im Heckbereich (Rücklichter und Kofferdeckel-Emblem) und einer völlig verzogenen und windschiefen Motorhaube absieht.


Lackiert wurde der Body nach den üblichen Schleif- und Poliergeschichten in einem zweifarbigen Grün-Metallic aus der Spraydose. Der Bereich unterhalb der angedeuteten Sicke ist bei Zweifarblackierungen immer in einem etwas hellerem Farbton lackiert, was oft erst bei näherem Hinsehen auffällt.

Die messerscharfe Abgrenzung der beiden Farben mitten auf der Karosserie, wurde durch Abkleben mit Bare-Metal-Folie erreicht, die sich danach mühelos abziehen ließ und ein sehr befriedigendes Ergebnis hinterließ.


Ach ja: Komischerweise gab es für den 48er Jahrgang nur Metallic-Farben und keinen einzigen Uni-Farbton!


Das Interieur war von ungewohnt guter Gussqualität. Das in zwei verschiedenfarbigen Holztönen lackierte Armaturenbrett und die Holzpaneele in den Türen wurden mit Modellbaufarben von Revell bemalt, ebenso die in hellem Grau gehaltenen Sitze und Türverkleidungen.

Für den Teppich und die abgesetzten Flächen in den Türen habe ich ein dunkleres Grau verwendet.

Nachdem die, aus durchsichtigem Plastik-Sheet selbst gemachten Scheiben an ihrem Platz waren, ließ sich das ganze Innenleben problemlos unter die Karosserie kleben.


Auch der dem Kit beigelegte Unterboden machte kaum Probleme. Nachdem der Moebius Motor montiert war und die Räder mittels Holzstäben an ihrem Platz waren, konnte auch dieser Bauabschnitt abgeschlossen werden.

Auch die verchromten Stoßstangen passten prima, jedoch der Kühlergrill bereitete große Probleme.


Da die oberste Querstrebe vom Grill eigentlich an der Vorderkante der Motorhaube sitzt und dadurch etwas hervorsteht, passte entweder der Grill nicht in die vorgesehene Öffnung oder die Haube war hinter dem Grill zu groß. Also musste die obere Strebe vom Rest des Grills abgetrennt werden.

Wer schon einmal an einem voll verchromten Teil versucht hat, etwas abzutrennen ohne den Chrom oder die sehr zerbrechlichen Resin-Teile zu beschädigen weiß, wie ich geschwitzt habe. Logisch, dass es mir nicht ohne Panne gelungen ist, mit meiner Ungeschicklichkeit habe ich die rechte Strebe mit dem Blinker abgebrochen :-(

Es konnte aber doch alles an seinen Platz geklebt werden und nachdem die restlichen Anbauteile wie Spiegel und die Schute angebracht waren, durfte ich mich über ein schönes Modell freuen.


Ich weiß, ich wiederhole mich – aber wer bereit ist, einige Kompromisse bei der Detaillierung und der Qualität zu machen und sich von Problemen, die alle lösbar sind, nicht entmutigen lässt, kann mit den R+R-Kits glücklich werden.

So warten noch ähnliche Kits wie z.B. ein 49er Lincoln oder ein 51er Mercury darauf, mir Kopfschmerzen zu verursachen.

Schade, dass es die Firma R+R nicht mehr gibt...

Modell, Text und Bilder: Robert Eiber, Feucht bei Nürnberg

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Kommentare: 1
  • #1

    Oliver Löbert (Sonntag, 17 August 2014 18:59)

    Ein einzigartiges Modell das man wahrscheinlich nirgendwo anders zu sehen bekommt weil ausser Robert sich niemand daran traut bzw. man schon gar nicht mehr an dieses R&R Modell mehr herankommt. Schade um R&R auch wenn die Qualität unterdurchschnittlich war.