1957 Ford Fairlane Custom

1957 Ford Fairlane Custom

AMT-Basis, Maßstab 1:25

 

The Finlane

„Was ist denn mit dem los?“ Diese oder ähnliche Fragen werden sich alle die stellen, die mich als manchmal allzu sturen Verfechter der Stock- also serienmäßigen Kategorie unseres Hobbys, kennen.

„Wieso baut der denn plötzlich Customs?“ Ganz einfach: Weil´s Spaß macht! Aber keine Angst, ich habe jetzt nicht vor, Euer ganzes Weltbild auf den Kopf zu stellen. Der „Finlane“ (Fairlane mit Fins) wird eine Ausnahme bleiben.

 

Ausschlag gebend war das letztes Jahr gebaute Quintett der 57er Fords (siehe ´50s Spalte), bei dem auch der Ranchero Pickup von Revell dabei war. Da dieser Kit aber nur einen Custom-Grill zur Verfügung hatte, musste also das Stock-Teil vom AMT-Kit herhalten.

Was aber auf der einen Seite funktioniert, könnte auch auf der anderen Seite klappen. Also habe ich das, zum Wegwerfen viel zu schöne Custom-Teil, einem Stock-Body unter die Nase gehalten: Aha – könnte passen!

Außerdem beinhaltet der Ranchero-Bausatz weitere Custom-Teile in Form verschieden hoher und langer Heckflossen.

Nachdem aber die fünf Serien-Fords fertig waren, hatte ich erst mal die Nase voll vom 57er Ford und habe die ganzen übrigen Teile weggepackt und vergessen.

Nachdem aber mein Freund Oli mir schon seit einiger Zeit die Ohren voll quengelt (Spaß!!!), dass er die übrigen Custom-Teile haben möchte, habe ich die Kiste mit den Teilen wieder ausgebuddelt und bin dabei zu dem Entschluss gekommen, mich mal an einem Custom zu versuchen.


Die meiste Arbeit waren die ganzen Karosserie-Änderungen. Zuerst mussten sämtliche Embleme und Schriftzüge weggeschliffen werden, die Türgriffe habe ich absichtlich drangelassen.

Dann kamen die Heckflossen dran. Die Custom Flossen vom Ranchero wurden stumpf auf die Flösschen der Karosserie aufgeklebt, verspachtelt und verschliffen. Das Problem war, dass die Custom-Teile aber zu kurz und nach ungefähr zwei Dritteln zu Ende sind. Also mussten die Flossen mit Evergreenstreifen und viel Spachtelmasse der Zierleiste entlang bis in die Tür hinein verlängert werden.

Außerdem wollte ich noch eine kleinere, seitliche Flosse wie beim 61 – 62 Cadillac anbringen, die ebenfalls verspachtelt werden wollte. Zum Abschluss kamen dann noch dünne Plastik-Streifen obendrauf, die als Chromleisten dienen sollten.


Nach der üblichen Lackierprozedur in einem schwer zu bekommenden Orange-Metallic, kam der Innenraum dran.

Beim Interieur habe ich mich bei den Stock-Teilen des AMT-Kits bedient, lediglich das Lenkrad wurde mit einem anderen Hupring verändert. Die Türverkleidungen und die Sitzflächen wurden mit drei verschiedenfarbigen Streifen von Hand bemalt, was einen leichten Mexican-Style hervorruft.


Das komplette Fahrwerk mit Motor stammt ebenfalls vom AMT-Kit, auch die kompletten Räder, die einfach so tief wie möglich in die Radkästen geklebt wurden.

Die Rücklichter sind Custom-Teile aus dem 56er Ford-Kit und sehen schwer nach Teilen vom 56er Mercury aus.

Die Heckstoßstange ist aus dem Revell-Kit, da mir der AMT-Bumper zu wuchtig war – so kommen die Flossen besser zur Geltung.


Am „Gesicht“ wurden die Scheinwerfer versenkt. Hier handelt es sich um verchromte Ansaugtrichter, die normalerweise auf den Vergaser gehören. Die Gläser dazu kommen wieder von den AMT-Customteilen. Der Grill mit der integrierten Stoßstange stammt bekannterweise ja vom Ranchero und erinnert etwas an den 59er Jahrgang. Die spitzen Flösschen über den Scheinwerfern sind ebenfalls Custom-Teile und waren früher mal Antennen, die einfach umgedreht wurden.


Zum Schluss noch ein Paar Fenderskirts von Hendrix-Resin und fertig war ein relativ einfach zu verwirklichender Custom.

Es lohnt sich also doch, wenn man die übrig bleibenden Bausatz-Teile aufhebt. Jetzt nicht unbedingt alle, doch Karosserie- und Chromteile kann man vielleicht doch mal wieder brauchen...

 

Ach ja – Oli, Du kannst die Custom-Teile jetzt haben ;-)


Modell, Text und Bilder: Robert Eiber, Feucht bei Nürnberg

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Kommentare: 2
  • #1

    Oliver Löbert (Sonntag, 17 August 2014)

    Ein Custom wie aus dem Bilderbuch und das aus der Hand von Robert - dem Stock Modellbauer schlechthin. Nicht schlecht Herr Specht, da wird sich der Harry in Frankfurt 2014 freuen, und nicht nur der!

  • #2

    Oliver Löbert (Sonntag, 17 August 2014 19:05)

    Ach ja, die Teile nehme ich natürlich gerne :-)