1957 Chevrolet Bel Air Coupe

1957 Chevrolet Bel Air Hardtop Coupe


„Dusk Pearl“


AMT-Ertl, Maßstab 1:25

Der 57er Chevy ist Kult. Fragt man Menschen, die sich für alte Autos interessieren, nach einem amerikanischen Fahrzeug aus den 50ern, kriegt man sofort den 59 Cadillac oder den 57 Chevrolet genannt.

Warum das so ist, weiß ich nicht. Keine Frage, der 57er Chevrolet ist ein wunderschönes Auto, aber es gibt einige Fahrzeuge aus dieser Dekade, die eleganter und spektakulärer sind (Meinung des Autors). Aber Chevrolet kennt jeder, wobei vielleicht die Medien nicht ganz unschuldig sind.

Der 57er Jahrgang ist die letzte Entwicklungsstufe der berühmten Tri-Chevys, also der Jahrgänge

1955 – 1957.

Die Jahrgänge 55 und 56 waren optisch eher noch etwas brav und zurückhaltend, die 57er Modelle hatten es dann aber in sich. Chevrolet präsentierte den neuen Jahrgang mit spitzen Heckflossen, einem breiten Grill über die ganze Fahrzeugfront und Gewehr-ähnlichen Chromteilen auf der Motorhaube.

Es gab drei Modellreihen, nämlich One-Fifty, Two-Ten und Bel Air und eine große Anzahl verschiedener Karosserie-Varianten, vom zwei- oder viertürigen Sedan, einem zwei- oder viertürigen Hardtop, über verschiedene Kombis und dem Cabriolet.

Motoren gab es vom Reihensechser mit 140 bhp bis zum V8 mit 283 bhp.



In den letzten Jahrzehnten gab es eine unüberschaubare Anzahl von Modellen aller Maßstäbe und Karosserievarianten.

Ich habe mich zum Bau des Hardtop Coupes von AMT entschieden, der Bausatz stammt aus dem Jahr 1998.


Der größte Pluspunkt der Bausatzes ist seine sehr gute Passgenauigkeit, ich habe selten einen Kit erlebt, bei dem die Teile so gut passen und der so problemlos zu bauen ist.

Wobei wir auch schon beim einzigen Minuspunkt wären: Die Lackverträglichkeit des Plastiks. Ich habe mich für eine Lackierung in „Dusk Pearl“ (wörtlich übersetzt: Dämmerungs-Perle ;-)) und weißem Dach entschieden. Der Lack stammt aus dem VW-Programm aus den späten 80ern, heißt Flieder- Metallic und war auf dem Golf I Cabrio zu haben.

Die Vorbereitung war wie immer: Verschleifen der Grate und Vorlackieren mit Grundierung. Dann der erste Versuch mit dem Metallic-Lack.

Doch was mich dann erwartete, kenne ich nur von Kits aus den 60er- und 70er Jahren: Je nach Blickwinkel verschiedene Schattierungen der Farbe und sogenannte „Ghostlines“, also ein Abzeichnen der inneren Verstrebungen, z.B. an der Motorhaube. Der Horror!!

Nochmal entlacken und neu lackieren war nicht möglich, da für eine komplette Neulackierung mir die Farbe nicht reichen könnte und diese Lackfarbe heute nur noch sehr schwer zu bekommen ist.

Also den bereits aufgetragenen Lack fein anschleifen und nochmals eine dünne Schicht darüberlackieren. Man siehts zwar immer noch leicht, aber kein Vergleich zur ersten Lackschicht.

Versiegelt wurde dann noch mit zwei Lagen Klarlack.


Nach der üblichen Polierkur und dem Verchromen mit Bare-Metal, wurden die Scheiben eingeklebt, die perfekt passten, was eigentlich selten vorkommt.

Das Interieur wurde in Silber und Schwarz lackiert und auch mit Chromfolie verfeinert, wobei auch wie beim Original, die Keder der Sitzflächen verchromt werden wollten – eine heikle Prozedur, die zum Glück geklappt hat.


Der Motor und das Fahrwerk konnten problemlos unter die Karosserie geklebt werden und auch die Chromteile machten keinerlei Schwierigkeiten.

Wäre also das Problemchen mit der Lackierung nicht gewesen, wäre der Chevy ein Modell gewesen, das beim Bauen von Anfang bis Ende nur Freude bereitet.

Jetzt kann ich so nach und nach meine alten und unansehlichen „Krücken“ aus den 80ern ausmustern und durch neu gebaute Modelle ersetzen. Denn es warten noch Kits vom Cabrio, dem Sedan und dem Nomad im Regal, um gebaut zu werden....


Modell, Text und Bilder: Robert Eiber, Feucht bei Nürnberg

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