1962 Chrysler 300 Convertible
It´a mad, mad, mad, mad world
Jo-Han Kunststoffkit, Maßstab 1:25
1962 waren bei Chrysler die Flossen ab!
Als Anfang der 60er Jahre der Modegeschmack sich änderte und die Käufer von dem Zuckerbäckerdesign der 50er und der Heckflossenhysterie der letzten Jahre die Nase voll hatten, war man auch bei Chrysler gezwungen, sich den Anforderungen der neuen Zeit zu beugen.
Während man bei den anderen Herstellern schon 1960 zaghaft damit begann, die Heckflossen zu reduzieren, hielt man bei Chrysler noch bis 1961 eisern an den hohen Flossen fest.
Betrachtet man die Heckdesigns der 61er Chryslers und Imperials und vergleicht sie dann mit den Hinterteilen des 62er Jahrhgangs, ist die Ernüchterung groß.
Glatte Flanken und Kotflügel, die die gleiche Höhe wie der Kofferraumdeckel hatte, nur die länglichen Rücklichter lassen erahnen, dass da mal gewesen sein könnte.
Aber wenigstens das Gesicht blieb das alte, Trapezförmiger Grill und schräg angeordnete Scheinwerferpaare – das traute sich sonst keiner.
1962 war auch das erste Jahr, in dem Chrysler neben dem 300 – Lettercar (in diesem Jahr das H) auch eine zahmere 300er Serie ohne Buchstaben, anbot.
Der größte Unterschied zwischen den beiden Serien war in erster Linie die Motorisierung und die Stückzahl: Während der 300 eine Leistung von 305 bhp hatte, konnte der „H“ mit Leistungen von 380 und 405 bhp auftrumpfen.
Die Stückzahlen hielten sich beim „H“ im dreistelligen Bereich, während vom 300 Cabrio immerhin 1848 Stück und vom Coupe sogar 11341 produziert wurden.
Eine kleine Berühmtheit wurde das Cabrio übrigens in dem Film „It´s a mad, mad, mad, mad
world“, der von Chrysler gesponsored wurde und in dem Jerry Lewis in einem „Caramel“- lackierten Cabrio absichtlich über den Hut von Spencer Tracy fährt.
Der Film ist allen Mopar-Fans wärmstens empfohlen.
Inspiriert von dem Film habe ich mein Modell in der Farbe lackiert. Das Modell selbst ist ein schon in den 80ern gebautes Cabrio, entstanden aus dem Coupe von Jo-Han.
Das Modell sollte restauriert werden, da die alte Lackierung immer unansehnlicher wurde, das Verdeck nicht passte und die Windschutzscheibe ein Sprung hatte.
Also wurde das Auto vorsichtig zerlegt und die Karosserie mehrere Wochen in ein Bremsflüssigkeitsbad gelegt, um den alten Lack abzubekommen.
Was auch fast gelungen ist, nur an einigen Stellen ließ sich die alte Farbe nicht erweichen. Hier habe ich mir mit etwas Nagellackentferner, Wattestäbchen und -Pads geholfen, bis auch diese Stellen blank waren.
Nachdem die Unebenheiten verspachtelt und verschliffen waren, wurde mit Tamiya Grundierung grundiert.
Anschließend wurde die „Caramel“-Lackierung mit der Sprühdose von Multona aufgetragen.
Nach der Durchtrocknung von ca. zwei Tagen wurde der Lack mit Unipol poliert.
Anschließend wurde das Interieur mit hellbraunem Metallic-Lack lackiert und der Teppich mit Viscose-Flocken dargestellt.
Der anschließende Zusammenbau ging absolut problemlos über die Bühne, wobei die neue Scheibe
und das Verdeck von Modelhaus stammen.
Jetzt wartet noch das Coupe auf seine Restaurierung und auch ein New Yorker Station Wagon lauert noch im Regal...
Modelle, Text und Bilder: Robert Eiber, Feucht bei Nürnberg
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