1959 Chevrolet

1959 Chevrolet


The Gullwing-Chevy


Monogram, AMT, Modelhaus, R+R, Maßstab 1:25

Preisfrage:

Welches US-Car der 50er und frühen 60er hat die schönsten Flossen?

Der 59er Cadillac? Der hat mit Sicherheit die höchsten Heckflossen, ob es die schönsten sind, ist

Geschmackssache.

Der 61er Imperial? Kommt mit seinen frei schwebenden Rücklichtern schon eher infrage, aber doch nicht ganz.

Na? Genau! Der 59er Chevrolet! Wobei man hier schon eher von Flügeln als von Flossen reden

muss. Kein anderes Fahrzeug in der Geschichte des Automobils hatte so ein gewagtes Heckdesign mit waagerechten Flügeln, die sich, ähnlich einer Mövenschwinge, in der Mitte des Hecks trafen.

Darunter dann noch die mandelförmigen Rücklichter, die zusammen mit den Rücklichtern des 67er Dodge Polara, die g...sten Rücklichter aller US-Cars sind.

So spektakulär das Heck ist, so unaufgeregt ist die Front, lediglich die beiden „Nüstern“ über dem Kühlergrill könnte man als außergewöhnlich bezeichnen.


Erhältlich waren die Chevrolets in diversen Karosserievarianten: Zwei- und viertürige Sedans, ein

Hardtop Sedan ohne B-Säule, Sport Coupe und – Cabriolet, vier verschiedene Station Wagons und ein El Camino genannter Pickup.

Dass dieses berühmte Auto auch die Hersteller von Modellautos und Bausätzen auf den Plan ruft, ist logisch. So haben u.A. Revell, Monogram, AMT, Modelhaus und R+R eine Vielzahl von

verschiedenen Modellen auf den Markt gebracht, von denen ich bereits ein paar gebaut habe und

hier vorstellen möchte.


1959 Chevrolet Impala Sport Convertible

Das Cabrio war mein erster 59er Chevy. Der Kit kam damals 1993 von Monogram auf den Markt

und wurde dann auch sofort gebaut.

Soweit ich mich erinnern kann, gibt es bei dem Bausatz wenig Probleme. Einzig die

Windschutzscheibe in den dünnen Rahmen einzukleben war etwas heikel, ansonsten passt alles so wie es sein soll.


Ich habe mich für ein helles Silbermetallic als Außenfarbe entschieden, innen wurde das Modell mit roter Modellbaufarbe bemalt. Besonders schön an dem Bausatz ist, dass hier rote und grüne

Sitzpolster zum aufkleben beiliegen. Die feinen Linien des Musters mit dem Pinsel so hinzubekommen, ist fast unmöglich.



1959 Chevrolet Impala Sport Hardtop Sedan

Das zweite Modell war kurz nach dem Cabrio der Hardtop Sedan, ein Resin-Conversion-Kit von

R+R.

Der Kit bestand aus der Karosserie und der Innenraumwanne, dazu geb es noch die tiefgezogenen

Scheiben dazu. Der Rest musste vom Monogram-Kit entnommen werden.

Die Lackierung diesmal zweifarbig, nämlich ein Metallic-Goldton aus der Mitsubishi-Palette und

ein gedecktes Weiß für das Dach und das Heck.


Das Zusammenfügen der Plastik- und Resinteile ging erstaunlich problemlos über die Bühne, was

nicht gepasst hat, war wie immer, das Interieur und die Scheiben. Aber auch diese Schwierigkeiten wurden mit meinem damals noch eher dürftigen Können und Wissen so halbwegs hingebogen.

Auch wenn das Auto einige Mängel hat, so ist es doch mal eine völlig andere Karosserievariante.



1959 Chevrolet El Camino Pickup

Das dritte Modell in dem 59er Chevy-Quintett ist der El Camino Pickup von AMT, erschienen

bereits 1989. Wie beim Monogram-Cabrio, sind auch hier einige Custom-Teile beigelegt, die es

möglich machen, verschiedene Custom-Versionen zu kreieren. Ich habe mich aber für die

serienmäßige Ausführung entschieden (wen wunderts?).


Lackiert wurde das Teil wieder zweifarbig in einem Rot-Orange-Ton, weißem Dach und weißem

Heckbereich. Leider hatte ich damals noch mit anderem Untergrund als heute gearbeitet und auch die Poliermittel, die heute habe, standen mir damals noch nicht zu Verfügung, weshalb das

Lackfinish hier nicht das Beste ist.

Vom Bauen her selbst gab es keine Probleme. Jedenfalls erinnere ich mich an keine, die negativen Sachen verdrängt man ja gerne... ;-)



1959 Chevrolet Brookwood Station Wagon

Und dann hat es ca. 15 Jahre gedauert, bis das vierte Modell dazu kam: Ein Brookwood Wagon als Resin-Conversion-Kit von Modelhaus.

Der Brookwood ist ja die einfachste Kombi-Variante, erkennbar an der kurzen Chromleiste an den Seiten und den fehlenden Chromeinfassungen der seitlichen Fenster.

Von Modelhaus stammen die Karosserie, der Innenraum und die Radkappen, der Rest muss vom

AMT El Camino entnommen werden.


Die anderen Kits können leider nicht ausgeschlachtet werden, da für den Kombi bestimmte El

Camino Teile gebraucht werden: Das einfache Armaturenbrett, das einfache Lenkrad und vor allem die zweigeteilten Rücklichter, da die Heckklappe mitten durch die Leuchten geht.

Probleme gab es soweit keine, die AMT-Teile passen recht gut in und an die Resin-Teile. Lediglich

die Scheiben machten wieder Zicken, die wollten nicht so wie ich – was für Modelhaus-Teile

eigentlich sehr ungewöhnlich ist. Aber vielleicht habe ich mich auch wieder dumm angestellt...

Es ist aber trotzdem wieder ein schönes Mitglied in meiner Station-Wagon-Sammlung geworden.



1959 Chevrolet Impala Sport Hardtop Coupe

Das Beste zum Schluss: Als letztes Modell habe ich nun endlich auch das Coupe von Monogram

fertiggebracht, welches mir von allen fünf am besten gefällt.

Der Coupe-Kit ist fast genauso wie das Cabrio aufgebaut, lediglich das bereits erwähnte und heikle Einkleben in den Scheibenrahmen entfällt hier.

Lackiert habe ich das Auto in einem Metallic-Rot-Ton von Opel (Cityrot vom Corsa). Bewusst habe ich hier auf eine Zweifarbenlackierung verzichtet, da ja bereits Sedan, Pickup und Kombi so

lackiert sind.


Auch den Continental-Kit am Heck habe ich weggelassen. Ich finde, dieses Anbauteil kommt am

ehesten bei Cabrios richtig zur Geltung, außerdem lenkt es nur vom genialen Heckdesign ab...

Das Interieur wurde silber-schwarz lackiert, die schwarz-grauen Sitzflächen-Decals stammen von

der Revell-Neuauflage. Etwas Fummelei war das Verchromen der zahlreichen Zierleistchen und der Sitznähte mit Chromfolie.


Ansonsten gab es auch hier keinerlei Schwierigkeiten, wo vielleicht aufgepasst werden muss, ist bei den beiden oberen Kühlergrillöffnungen, die sind etwas zu groß und müssen gestutzt werden, da sonst die Haube nicht richtig schließt. Der Rest passt!


Es hat fast 20 Jahre gedauert, bis alle fünf 59er Chevys vereint waren. Ich hoffe mit anderen

Modellreihen geht es flotter. Es wartet noch einiges, z.B. 60 Ford, 60 und 61 Chevy usw...


Modelle, Text und Bilder: Robert Eiber, Feucht bei Nürnberg

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Kommentare: 1
  • #1

    Gerhard Hoffmann (Mittwoch, 30 März 2016 20:46)

    Über die schönsten Heckflossen der späten´50er und frühen ´60er Jahre ließe sich trefflich streiten! Fairerweise müsste man aber in "senkrechte" (´59er Caddy, ´61er Imperial etc.)und "waagrechte" (´59er Chey, ´60er Ford etc.) Flossen unterteilen, denn die lassen sich wohl kaum miteinander vergleichen. Bei den "waagrechten" Flossen wäre auch mein Favorit der ´59er Chevy, dicht gefolgt von den "Delta Wings" des ´59er Buick. Die schönsten "senkrechten" Flossen trug meiner - sehr subjektiven! - Meinung nach der 1960er Plymouth, ebenfalls dicht gefolgt von den ewig langen Flügeln der ´60er/´61er Chrysler-Modelle. Wie auch immer: "We love fins, until someone shows us something better" (Zitat Virgil Exner, leicht abgewandelt)!