1948 Plymouth Woodie Wagon

1948 Plymouth Special DeLuxe Woodie Wagon


R+R Resin, Maßstab 1:25


48 Crash

Jaja, der 48er Plymouth Woodie...

Noch immer begeistert vom Bau des 41er Plymouth Coupe, hatte ich mich dazu entschlossen, doch gleich den 48er Woodie hinterher zu schieben. Der Resin-Kit lag schon lange Zeit im Regal und auch der dazu benötigte 41 Plymouth-Kit war verfügbar.

Also voller Vorfreude mit dem Modell begonnen – die Euphorie war jedoch ganz schnell verflogen!

Die 48er Plymouth waren ja nur aufgehübschte Vorkriegsmodelle, deshalb sollten ja auch die Teile vom 41er AMT-Kit passen.

Es waren damals viele verschiedene Karosserievarianten erhältlich, darunter auch ein Station

Wagon, der in der üblichen Machart, nämlich Holzaufbau auf einem herkömmlichen Stahlfahrwerk, gebaut wurde.

Für $2068,- gab es einen Reihensechser mit 95 PS, ein damals üblicher Wert.

Der Resin-Kit bestand aus der Karosserie, der Interieur-Bodenplatte und den beiden Sitzbänken.

Der (fast) komplette Rest stammt vom 41er Plymouth Coupe.

Bevor überhaupt daran zu denken war, die Teile zu säubern und zu lackieren, musste ich erst mit schwerem Gerät wie Säge, Feile und grobem Schleifpapier anrücken. Allein an der Haube wollten ca. 4mm Material abgefeilt werden, damit das Teil wenigstens ungefähr passte. Von der Feinarbeit will ich erst gar nicht reden...


Lackiert wurde wie immer aus der Spraydose, dieses mal in einem hellen Grün, welches ganz gut in die 40er Jahre passt. Zuvor habe ich jedoch die Holzteile und das Dach säuberlich abgeklebt.


Danach wurde das Dach lackiert. Zuerst mit einem Sand-Effekt-Spray, um eine etwas raue

Oberfläche zu erzielen. Anschließend das Dach mit einem schwarzem Seidenmatt-Spray aus dem Baumarkt überlackiert. Vorher musste natürlich der Rest wieder komplett abgeklebt werden.


Als nächster Schritt war das Fachwerk dran: Die Rahmen der Holzteile wurden mit einer hellen Modellbaufarbe in zwei Durchgängen bepinselt. Die erste Schicht habe ich sehr ungleichmäßig und grob aufgetragen, die zweite Schicht dann sehr fein und dünn. So entstand eine halbwegs holzähnliche Oberfläche.


Die dunklen Innenflächen habe ich wieder mit Holzfolie von D-C-Fix beklebt. Anschließend wurde der komplette Holzaufbau mit farblosem Glanzlack überlackiert, so wie es im Original auch der Fall ist.


Nachdem die Lackierung erledigt war wurden noch die Zierleisten und der Grill mit Folie

verchromt.

Eigentlich sind ja bei „normalen“ Bausätzen das Interieur und das Fahrwerk nur noch die „Pflicht“

und relativ schnell und problemlos zu bewerkstelligen...

Wenn ich jedoch gewusst hätte, was mich jetzt noch erwarten sollte, hätte ich vielleicht das Handtuch geworfen, obwohl ich der Meinung bin, dass man das, was man anfängt auch fertig bringt.

Doch der Plymouth brachte mich schnell an den nervlichen Crash, an die Grenzen meiner Geduld

und auch meines Modellbau-Könnens.

Los ging das Dilemma mit den Scheiben – entweder die Frontscheiben selber machen oder die aus dem AMT-Kit verwenden. Zuerst habe ich es mit Selbermachen versucht, was aber nicht richtig geklappt hat. Also habe ich das AMT-Klarsichtteil angepasst und eingeklebt. Passt zwar auch nicht richtig, aber immer noch besser als die selbstgeschnitzten Teile.

Bei den Seitenscheiben blieb mir aber nichts anderes übrig, als Selbermachen. Ich habe pro Scheibe im Durchschnitt vier Versuche benötigt, bei acht Scheiben kann man sich ausmalen, was für einen Spaß die Dinger machten.

Nach ein paar Tagen Modellbau-Pause und abreagieren beim Sport, ging es dann innen weiter. Die Interieur-Seitenteile fehlten völlig, also habe ich die Karosserie-Innenseiten mit heller Holzfolie beklebt, die fehlenden Griffe und Kurbeln selbstgemacht und angeklebt.


Als nächster Schritt wurden dann Armaturenbrett und Lenkrad in den Body eingeklebt. Auch die

dem Bausatz beiliegenden Interieur-Fragmente, mussten erst mit grobem Werkzeug brauchbar

gemacht werden. Nachdem die Spritzwand vorne angeklebt war wurde alles mit Modellbaufarbe

bemalt und unter die Karosserie geklebt. Hier waren jedoch ein paar dünne Evergreen-Streifen als Befestigungspunkte nötig, da das Innenteil sonst in die Karosserie gefallen wäre, weil es zu schmal ist.


Nach ein paar Tagen Modellbau-Pause und abreagieren beim Sport, kam das Fahrwerk dran.

Eigentlich sollte ja der Unterbau vom 41er Jahrgang passen, da der Radstand identisch ist.

Eigentlich...

Gepasst hat natürlich nichts, so kam das Modell ohne heftiger Bearbeitung des Fahrwerks, viel zu hoch daher. Also habe ich die kompletten Bodenbleche herausgetrennt, so dass nur noch die seitlichen Rahmenteile zur Befestigung der Achsen und Federn übrig blieben. So passte wenigstens das bearbeitete Teil unter das Modell. Trotzdem mussten noch neue Löcher für die Achsen gebohrt werden, weil das Auto noch immer zu hoch in den Federn stand.

Dass sich bei dem Kit der rechte und der linke Radstand um ca. 3mm unterschieden haben, hat sich natürlich erst herausgestellt, nachdem die Räder dran waren. Also durfte ich auch diesen Pfusch noch am Fahrwerk korrigieren.

Dass das Modell vielleicht immer noch etwas hochbeinig erschient, liegt auch an den AMT-Teilen, der 41er Plymouth wirkt auch etwas hoch.


Nach ein paar Tagen Modellbau-Pause und abreagieren beim Sport, durften jetzt nur noch die

Anbauteile wie Stoßstangen, Spiegel und Antenne angeklebt werden.

Was komplett fehlte, waren die Griffe und die Rückleuchten. Die habe ich aus einem ausgeschlachteten 48er Ford Woodie Kit von Revell entnommen, die perfekt passten.

Auch wenn mich das Modell oft an den Rand des Wahnsinns und an die Grenzen meiner

modellbauerischen Fähigkeiten gebracht hat, so bin ich doch froh, das Ganze zu einem Ende

gebracht zu haben. Auch wenn es kein Showwinner geworden ist, ein netter Woodie ist es allemal.


Meinen besonderen Dank an Reinhold, der mich zum Bau dieses Modells angestiftet hat. Und an

Oli und Gerhard, die mich mit ihren Durchhalteparolen zum Weitermachen motiviert haben.


Modell, Text und Bilder: Robert Eiber, Feucht bei Nürnberg

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