1959 Cadillac Custom Woodie

1959 Cadillac Custom Woodie Wagon


AMT – Maßstab 1:25


„The Woodillac“

Ein 59er Cadillac als Station Wagon? Gab´s das überhaupt?

Ja und nein.

Während Cadillac werksseitig nie irgendwelche Station Wagons im Programm hatte, gab es bereits ab den 40ern bis weit in die 80er Jahre eine Unzahl kleinerer Karosserie – Schmieden, die bevorzugt auf dem zusätzlich verlängerten Fahrgestell der Serie Seventy-Five, eine schier unüberschaubare Anzahl verschiedener Sonderkarosserien produzierten.

Neben so skurrilen Karosserien wie Pickups und Lieferwagen auf Cadillac-Basis, waren die am meist verbreitesten Sonderaufbauten Krankenwagen und Bestattungsfahrzeuge. Einer der bekanntesten Karosseriebauer war die Firma Miller – Meteor, die auch die Vorlage des gezeigten Modells herstellte.


Die Basis des Woodillacs ist der AMT-Bausatz des Ecto-Ghostbusters Einsatzfahrzeugs. Viele kennen vielleicht den Kultfilm „Ghostbusters“ aus den 80er Jahren, der im Kino ein Riesenerfolg war.

Logisch, dass kurz darauf die Modellhersteller hellhörig wurden und AMT das Einsatzfahrzeug aus dem Film als Bausatz auf den Markt warf.


Ich hatte mir damals auch das Modell besorgt, da es sich ja um einen seltenen Station Wagon handelte. Scheinbar schlummerte damals schon eine Art Wagon-Fieber in mir, das mich seit ein paar Jahren völlig im Griff hat.

Und nicht nur mich, auch meine befreundeten Modellbauer sind schon leicht angesteckt. Sobald irgendwo mal ein Station-Wagon-Bausatz auftaucht, geht’s sofort los:

„Kennst Du den schon? Hast Du den schon? Ich will Dir nur Bescheid geben“ - einfach herrlich!!!


Ich habe mich damals aber schon dazu entschieden, das Auto „stock“ zu bauen, also ohne dem ganzen Geisterjäger-Firlefanz auf dem Dach und auf den Seiten der Karosserie. Deshalb mussten viele Erhebungen geglättet und viele Löcher verschlossen und verspachtelt werden. Was bei der riesigen Dachfläche mir damals leider nicht 100%ig gelungen ist. Lackiert hatte ich das Teil dann in einem hellen Gelb, innen grün angepinselt, zwei Surfboards hineingeworfen – fertig.


So stand das Modell fast 25 Jahre in der Vitrine, bis ich vor kurzem ein Bild von diesem Modell fand:

Ein Modell von Hot-Wheels in 1:64 und die Initialzündung zum Umbau meines alten Ghostbuster- Modells.


Also wurde das Auto zerlegt, was sehr schnell erledigt war. Dann die Karosserie ins Entlackungsbad gelegt und gewartet. Und gewartet. Und gewartet. Leider umsonst, da sich die alte Farbe unter keinen Umständen von dem Plastik trennen wollte.

Ich weiß nicht mehr, was ich damals auf das Modell gespritzt habe, jedenfalls war ich chancenlos. Also musste der neue Lack auf den alten Lack drauf!

Ich habe dann alles mit 600er Schleifpapier an- und glatt geschliffen, danach mit 1000er Papier geglättet und grundiert.


Die Farbwahl fiel dieses mal auf ein zartes Rosa. Ich bin normalerweise überhaupt kein Fan rosa lackierten Cadillacs, aber wenn schon spinnen, dann soll auch die Farbe extrem sein.

Auch wenn´s vielleicht nicht jedermanns Geschmack trifft ;-)


Nachdem der Lack poliert war, klebte ich das Vinyldach drauf. Die fertigen Klebestreifen stammen wieder von der Firma „The Model Car Garage“ und wurden, wie beim echten Auto auch, in drei Bahnen aufgeklebt. Was aber nicht ganz so einfach war, da bei der großen Fläche es fast unmöglich war, das Vinyl falten – und knickfrei aufzukleben. Durch das immer wieder nötige Aufkleben und wieder Abziehen, hatten einige Stellen des schwarzen Daches helle Stellen bekommen, was nicht besonders schön aussah.

Ich habe mir da einfach mit etwas schwarzer Schuhcreme aus dem Schwamm geholfen. Kurzerhand das Dach damit dünn eingerieben – perfekt!

Die Holzbeplankung am Heck und den Flanken entstand komplett aus D.C.Fix-Folie. Zuerst wurde das dunkle Holz in der richtigen Form auf die Karosserie geklebt, anschließend die helleren Holzrähmchen mit 3- und 2mm breiten Streifen auf den dunklen Untergrund geklebt. Was einfach klingt, war ein wildes und nerviges Geschnipsel, vor allem weil die recht steifen Kunststoffteile sich nur sehr widerwillig an die Karosserieform anpassen wollten. Um das Ganze endgültig zu fixieren, habe ich die falschen Holzteile mir farblosem Klarlack überstrichen.

Zuerst wollte ich ja die Holzrähmchen aus dünnem Balsaholz fertigen, da aber bereits seit den frühen 50er Jahren bei den „Woodies“ kein echtes Holz mehr verwendet wurde, erschien mir das Plastik- Holz authentischer.


Die Scheiben konnten unverändert wiederverwendet werden, ebenso die Chromteile. Das Interieur pinselte ich dunkelrot an, der Boden wurde wieder mit Viscoseflocken „beflockt“.

Beim Fahrwerk entschied ich mich für eine dezente Tieferlegung, was das Teil noch länger erscheinen lässt.


Der AMT-Ecto-Kit bietet eine ideale Basis für aller Arten von „mild or wild customizing“.

 

Wer noch mehr 59 Cadillac-Modelle sehen möchte – bitteschön:

Auf dieser Seite unter der Rubrik „50s“ sind in dem Bericht „Fin-Mania „ weitere Stock- und Custom- Modelle zu sehen.

Modell, Text und Bilder:

Robert Eiber, Feucht bei Nürnberg

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