1961 Chevrolet Impala

1961 Chevrolet Impala, Nomad

 

Clean new style

 

Lindberg, Maßstab 1:25

R&R Resin, Maßstab 1:25

„Clean New Style“ Mit diesem Slogan präsentierte Chevrolet Ende 1960 seine brandneuen 61er Modelle. Und tatsächlich erinnerte (fast) nichts mehr an die barocken und flügellastigen Vorgänger.

Fast deshalb, weil man sich doch nicht ganz vom 60er Design trennen konnte. So waren die am 60er Chevy noch sehr dominanten Heckflossen, einfach zu Chromleisten geschrumpft, seitlich an der Karosserie heruntergerutscht, um sich dann in einem „V“ am Heck zu treffen. Das Heckdesign erinnert also doch noch an die 60er Modelle, nur stark entschärft, da ja die jahrelang geliebten Heckflossen plötzlich verpönt waren.

Auch an der Front der neuen Chevys hatte sich einiges getan. So hatte man das etwas langweilige 60er Gesicht durch ein weitaus attraktiveres Design ausgetauscht. Zwar hatten sie auch wieder einen durchgängigen Grill mit außenliegenden Scheinwerfern zu bieten, irgendwie wirkte aber alles etwas kantiger und erwachsener und nicht mehr so rundlich wie beim Vorgänger.

Die neuen Chevys gab es wieder in drei Modellreihen, nämlich Biscayne, Bel Air und Impala. Auch standen wieder eine Vielzahl von Karosserievarianten zur Auswahl: Zwei- und viertürige Sedans, mit und ohne B-Säule; Coupes und Cabrios und natürlich auch wieder Station-Wagons, je nach Ausstattung „Brookwood, Parkwood und Nomad getauft.


Als Antrieb standen ein Sechzylinder mit lächerlichen 135bhp und drei verschiedene V8 mit 170, 250 bzw. 335bhp und natürlich der legendäre 409 mit 360bhp zu Verfügung. Gerade der 409 gelangte durch viele Rennsiege zu Kultstatus, es gab sogar Popsongs über diesen Motor...

 

1961 Chevrolet Impala Hardtop Coupe

Der Bausatz zu diesem Modell stammt von Lindberg aus dem Jahr 1996 und wurde auch in diesem Zeitraum von mir gebaut.

Der Kit war absolut problemlos zu bauen, denn die Passgenauigkeit dieser Lindberg-Bausätze war genial. Keinerlei Ungenauigkeiten, eine hervorragende Datailgetreue und sehr gute Qualität der Teile machten die Fertigstellung dieses Coupe`s zum Kinderspiel.


Wie immer, gibt’s aber auch hier eine Sache zu beanstanden: Der untere Rand der Windschutzscheibe war zu weit in die Karosserie gewölbt, im Original ist der Abschluss gerader. Dies wurde auch auf Drängen vieler Modellbauer in der zweiten Auflage von 2009 und dem 1998 erschienen Cabrio korrigiert.


Lackiert wurde wieder mit Multona-Spraydosen, nämlich in einem hellen Grün, kombiniert mit einem weißen Dach. Der Innenraum dazu in Weiß und Hellgrau mit Modellbaufarben bemalt. Ansonsten wie immer die üblichen Handgriffe, verchromt mit Bare-Metal-Foil, die Sicken und Vertiefungen mit verdünnter Plaka-Farbe von Pelikan abgesetzt und die Weißwandreifen (damals noch) mit weißer Modellbaufarbe bemalt.


 

1961 Chevrolet Impala Convertible Coupe

Es sollte fast 20 Jahre dauern, bis ich wieder einen 61 Chevy bauen sollte, nämlich das hier gezeigte Cabrio.

Und jetzt ist es mir fast etwas peinlich, denn was es zu diesem Modell zu sagen gäbe, ist alles schon zum Coupe erzählt worden. Absolut problemlos: Lackieren und bemalen, zusammenkleben – fertig!


Lackiert in dem hellsten Blau, das ich von Multona kaufen konnte, innen dunkelblau-metallic lackiert und mit weißen Flächen abgesetzt. Die weißen Flächen wurden vor dem Lackieren der blauen Farbe mit Abdeckband abgeklebt um die weiße Untergrundfarbe zu bewahren. Sonst hätte ich mit der weißen Modellbaufarbe über das Dunkelblau malen müssen, was mit Sicherheit nicht gedeckt hätte. Und so konnte einfach über die weißen Flächen gepinselt werden. Der Boden wurde mit dunkelblauen Viscose-Flocken bestreut, um den Effekt eines Teppichbodens zu erzeugen.


Zusätzlich wurden am Cabrio noch Fenderskirts montiert und die beiden Automatic-Antennen aufgeklebt. Hier ist mir wieder mal ein Missgeschick passiert, ich habe nämlich mit meiner Schusseligkeit eine Antenne mit dem Finger von der Karosserie abgebrochen. Dabei ist natürlich ein ganzes Stück Lack mit abgesplittert. Mit viel Schwitzen und Luftanhalten konnte das Malheur aber ausgebessert werden, so dass man es fast nicht mehr sieht.


 

1961 Chevrolet Nomad Station Wagon

Und weil´s so schön war, gleich noch den dritten Chevy hinterher gebaut: Nomad Kombi von R&R Resin.

Wer R&R-Kits kennt, der weiß, dass es mit dem einfach Zusammenkleben hier vorbei war. Als erster Schritt wurde die beiliegende Motorhaube in die Tonne gekickt und durch das Teil vom Lindberg-Kit ersetzt. Da die aber, warum auch immer, zu kurz war, durfte ich das Teil am hinteren Rand mit mehreren Lagen Evergreen-Streifen und Spachtelmasse verlängern und in die richtige Form schleifen.


Dann ging´s mit der Font weiter. Das dem Kit beiliegende einteilige (!?) Chromteil gesellte sich aus qualitativen und optischen Gründen zu der Haube in die Tonne. Ersatz spendete wieder der Lindberg-Kit, wobei hierfür aber umfangreiche Korrekturen am Body nötig waren. So wurde die Öffnung in der Front vergrößert um den Grill aufnehmen zu können. Zudem mussten die seitlichen Scheinwerferrundungen nach vorne verlängert werden, da der Grill sonst zu weit in der Karosserie verschwunden wäre. Und die Querstrebe zur Aufnahme der vorderen Stoßstange wurde von dem Lindberg-Kunstoffteil abgetrennt und in die Resin-Karosserie eingepasst. Anschießend noch alles verspachtelt und verschliffen – fertig!


Lackiert wurde auch hier wieder mit Autolacken aus der Dose, wobei einige Stellen auf dem Dach

die Farbe wieder nicht behalten wollten. So musste hier in mehreren dünnen Schichten Grundierung, die jedesmal fein angeschliffen werden wollten, eine deckende Fläche erzeugt werden um darauf lackieren zu können.


Leider habe ich beim Klarlack scheinbar eine alte und „gekippte“ Dose erwischt, da der Lack nicht recht härten wollte und auch nicht glänzte. Deshalb wurde der erste Lackauftrag fein angeschliffen und poliert und dann ein zweites mal mit einer neuen Dose Klarlack übersprüht – passt! Glänzt so, wie es eigentlich schon beim ersten mal gedacht war.

Im Innenraum wanderte das Armaturenbrett zu den bereits entsorgten Teilen in die bekannte Tonne, weil unbrauchbar. Ersetzt durch das Teil von Lindberg, ergänzt mit Lenksäule und -rad, passte alles prima in das Resin-Teil.

Der Armaturenträger wurde in dem gleichen Beige wie das Dach lackiert, die Sitze und die Seitenteile dunkelrot bemalt und der Teppich mit beiger Viscose „beflockt“. Der unsaubere Teppichrand auf der Ladefläche, wie es auf dem Bild zu sehen ist, wurde natürlich ausgebessert und beseitigt. Bitte um Nachsicht für diese Schlampigkeit ;-))


Nachdem die wider Erwarten perfekt passende Frontscheibe und die selbst gemachten Seitenscheiben nebst Innenspiegel in die Karosserie geklebt waren, konnte das komplette Innenteil in den Body geklebt werden, was auch prima passte!


So gab es bei diesem Trio viel Licht und wenig Schatten. Das macht Lust auf weitere Trios,

Möglichkeiten gibt es ja genug. Es bleibt also spannend...!


Modelle, Text und Bilder:

Robert Eiber, Feucht bei Nürnberg

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Kommentare: 2
  • #1

    Gerhard (Mittwoch, 15 Juni 2016 20:53)

    Gratuliere Robert, wieder ein wunderschönes und seltenes Trio perfekt fertig gestellt! Noch stehen die GM-Jahrgänge 1961/62 ein bisschen im Schatten ihrer Vorgänger von ´59/60 und der Nachfolger im "Coke Bottle-Style", weil man es dem oft etwas unentschlossen wirkendem Styling ansieht, dass noch es zwischen dem Fifties-Barock und der neuen Sachlichkeit der ´60er balanciert. Für sich betrachtet sind diese Autos aber auch wunderschön und auf jeden Fall eine genauere Betrachtung und viele Modelle wert. Danke Dir für Deinen unermüdlichen Einsatz für die kleinen, aber feinen US Cars!

  • #2

    Robert (Donnerstag, 16 Juni 2016 08:17)

    Danke für die Blumen, Gerhard. Im Moment macht´s richtig Spaß und es kann nicht schnell genug gehen, wieder was neues zu bauen. Wenn ich daran denke, dass ich vor ein paar Jahren fast alles hingeschmissen und das Hobby an den Nagel gehängt hätte - heute unvorstellbar!