1953 Kaiser Manhattan

1953 Kaiser Manhattan

 

Des Kaisers „neue“ Kleider

 

R&R Resin, Maßstab 1:25

Die Kaiser-Frazer Corporation wurde von Henry J. Kaiser zusammen mit Joseph Frazer, der von Graham-Page kam, 1945 gegründet. Die beiden wollten damals ganz besondere Automobile bauen, was ihnen auch gelungen ist – wenn auch nicht lange.

Produziert wurden Fahrzeuge, die als Kaiser und Frazer verkauft wurden, wobei die Frazer- Automobile immer etwas höherwertig und auch teurer waren. Bereits 1947 waren 70.000 Fahrzeuge verkauft, was bei den „großen drei“, also GM, Ford und Chrysler, die Alarmglocken klingeln ließ.

Den daraufhin angezettelten Preiskrieg konnten Kaiser und Frazer nicht mithalten, Frazer strich 1951 die Segel, Kaiser hielt immerhin bis 1955 durch.

Der 1953 Kaiser Manhattan war optisch und in Sachen Ausstattung ein ungewöhnliches Auto, technisch jedoch sehr konservativ und rückständig. So gab es das Auto nur mit einem Motor, nämlich einem Reihensechser mit ärmlichen 118bhp.

Das Design jedoch hatte was: Sehr flacher, einem Fischmaul ähnlicher Grill, hohes, gewölbtes Dach, die Front-und Heckscheiben am oberen Rand herzförmig nach innen gezogen und das hintere Seitenfenster mit einem charakteristischem Knick. Zehn Jahre später gab BMW damit an, den erfunden zu haben, doch das gehört jetzt nicht hierher.

Zwei besondere Modelle sollten hier noch erwähnt werden, nämlich der „Traveller“, der bei unveränderter Karosserie eine große Heckklappe hatte. Die untere Hälfte klappte nach unten weg, die obere Hälfte ließ sich mitsamt dem Heckfenster nach oben öffnen. Und den berühmten „Dragon“, der mit farbigen Vinyldächern (!), lustigen Stoffen im Bambus-Look im Innenraum und echt vergoldeten Haubenfiguren und Emblemen aufwartete.


Das gezeigte Modell ist ein Resin-Kit von R&R, ein paar wenige Teile musste ein 49er Mercury von AMT spenden. Das Modell wurde von mir schon vor ca. 10 Jahren gebaut, also so um 2005.

Die übliche R&R-Qualiät vorausgestzt musste auch hier wieder viel gefeilt und verschliffen werden, bevor mit der Grundierung begonnen werden konnte.

Anders als heute, benutzte ich damals noch handelsübliche Grundierung aus dem Autozubehör, was sich beim Lackfinnish dann zeigte. Bei Resin ist diese Grundierung weniger schädlich, bei

Kunststoff-Kits ist das Grundieren mit Tamiya-Primer ratsam.

Lackiert wurde dann in zwei verschiedenen Blautönen, wie es sie beim Original auch gab.


Wie fast immer bei Resin-Kits, waren auch hier wieder die Scheiben eine Herausforderung, was aber fast unfallfrei gelang.

Auch das Interieur, mit Modellbaufarben bemalt, passte gut in die Karosserie. Auch die beiliegenden Chromteile gaben kaum Grund zum Meckern.

Ebenso der Unterboden, der vorher natürlich angepasst werden musste, ließ sich relativ leicht unter die Karosserie kleben.

So entstand schon vor einigen Jahren ein Modell, das viele gar nicht kennen. Weder im Original noch als Miniatur. Und von einigen Detailmängeln mal abgesehen, z.B. zu kleine vordere Radausschnitte, ist die Kiste doch ganz nett geworden...


Modell, Text und Bilder: Robert Eiber, Feucht bei Nürnberg

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Kommentare: 1
  • #1

    Oliver Löbert (Freitag, 15 Juli 2016 20:02)

    Ein ganz besonders exotischer Vertreter der 50er aus Roberts Modellschmiede.