1947 Chevrolet Coupe

 

47´Chevy 5-Passenger Coupe – Fleetmaster Series

 

Fat fendered Chevy  

 

 

Galaxie, Maßstab 1:25

Nach dem 46-48 Chevy Fleetline Aerosedan und Delivery, hat die Firma Galaxie nun auch das Fleetmaster Coupe und den Aerosedan Country Club (dessen Seitenteile zwischen den Kotflügeln holzgetäfelt sind) herausgebracht.

Da Robert aber vor Jahren schon den 46´Chevy Aerosedan spitzenmäßig gebaut hat und ich dem Charme der ausladenden Formen des Coupés erlegen bin (und außerdem den Aerosedan schon als Fertigmodell in der Vitrine stehen hab), wollte ich unbedingt das Coupe des Jahrgangs 1947 bauen. Robert hat ja bereits über die Historie des Chevys berichtet, daher möchte ich hier nur die geringfügigen Unterschiede vom 47 zum 48 Jahrgang aufzeigen. Hauptunterschied beim 48 Modell war eine „T“-förmige, senkrechte Strebe im Kühlergrill. Beim Fleetmaster Coupe verliefen die Chromzierleisten an den Seitenfenstern etwas anders – am 47 Modell waren die Fensterrahmen ringsrum verchromt, während beim 48´ Modell die Chromumrandung eine ovale Silhouette aufwies. Diese Besonderheit gab es übrigens ausschließlich beim Coupe!


Der Bausatz von Galaxie macht auf den ersten Blick angesichts seiner vielen und fast gratfrei gespritzten Teile einen erfreulichen Eindruck. Auf den zweiten Blick erkennt man jedoch auch die Schwächen des Bausatzes. Galaxie hat nämlich bei der Detailgenauigkeit ein wenig geschludert. So fehlen am Modell die unterste Zierleiste vom vorderen Radausschnitt bis zum hintern Steinschlagschutzbeschlag und die Zierleisten um die seitlichen Fenster (komisch: beim Aerosedan sind sie dran!). Im Grill wurden die Verzierungen zwischen der obersten und der darunterliegenden Zierleiste nicht berücksichtigt.

Die seitlichen Zierleisten in den Türverkleidungen verlaufen beim Coupe auch anders als beim Aerosedan. Leider wurde auch das von Galaxie nicht berücksichtigt. Die Lampenringe der Scheinwerfer liegen als Chromteile bei. Laut Chevy Prospekt von damals wurden diese allerdings nicht verchromt ausgeliefert, weshalb ich diese zunächst mit Backofenreiniger vom Chrom befreite und anschließend in Wagenfarbe neu lackierte. Bei Bildern mit verchromten Lampenringen handelt es sich dabei vermutlich um nachgerüstete Fahrzeuge. Möglicherweise waren die aber schon damals optional erhältlich; sieht ja auch nicht gerade schlechter aus!


Vor dem Zusammenbau empfiehlt es sich, im Gegensatz zur Darstellung im Bauplan das Teil mit den vorderen Kotflügeln wegen der nicht perfekten Passung vor dem Lackieren schon an die Karo anzukleben. Die fehlende Zierleiste zwischen den Radkästen habe ich mit einem dünnen Evergreen Streifen ergänzt. Die Haube sitzt dagegen besser als beim Aerosedan, so dass hier nicht nachgearbeitet werden muss.

Zuerst wurde der Chevy in hellblau lackiert. Was auf dem Vorbildfoto (Convertible) allerdings toll aussah, gefiel mir auf dem Coupe allerdings hinterher weniger, daher hab ich mich lieber für eine dunkelblaue Lackierung entschieden. Diese steht meiner Meinung nach dem Coupe besser. Den Farbton gab´s 1947 auch schon, damals nannte er sich „Freedom Blue“.


Der Innenraum wurde Cremeweiß lackiert – einem ähnlichen Farbton wie im alten Prospekt. Aufgrund des hellen Farbtons kommen die Innenraum Details besser zur Geltung. Armaturenbrett, Lenksäule und die Oberkante der Türverkleidungen wurden mit dem Pinsel in der schon mal erwähnten Trockenmaltechnik mit verschiedenen Brauntönen bemalt. Am Lenkrad wurde das durchsichtige Plastikteil über dem Emblem weggelassen und lieber mit Clear Cote von Humbrol bemalt, da mir das Klarsichtteil zu dick erschien.

Der Lenkradkranz, die Knöpfe am Armaturenbrett, sowie die an den Türöffnern und den Fensterkurbeln erhielten einen Touch in dunklem Gelb. Auf die Hutablage wurde ein brauner Streifen D-C-Fix Folie geklebt. Die Folierung bzw. Beflockung des Fußraums kann man sich dagegen sparen, da man am fertigen Modell eh kaum was davon sehen kann.

Kleiner Tipp noch: Die Rahmen der Klarsichtscheibenteile sollten vor dem Einkleben holzbraun bemalt werden. Ich habs natürlich erst hinterher bemerkt und die Rahmen daher schwarz angemalt, da sich Schwarz viel leichter streichen lässt und Fehler einfacher zu beheben sind. Schwarz ist laut Vorbildfotos aus dem Internet übrigens auch möglich.

In der Zwischenzeit war nun auch die Außenlackierung durchgetrocknet. Nach dem üblichen Schleifen und Polieren ging es dann ans verchromen. Einzige Schwierigkeit hierbei ist, die BMF Streifen an den Seitenfenster anzubringen, da wie eingangs schon erwähnt kein Rand um die Fenster vorhanden ist und daher „freihändig“ gearbeitet werden muss. Das Anbringen der Embleme auf der Haube erfordert auch etwas Aufmerksamkeit, da wegen fehlender Markierungen auf der Haube unklar ist, wo diese genau anzubringen sind. Bei der Montage des Rahmens sollte man ebenfalls aufpassen, dass der Aufbau anschließend korrekt aufsitzt und die Räder mittig in den Radkästen stehen. Bei meinem Modell war der Rahmen etwas verzogen, wodurch einige Nacharbeiten nötig waren.


Insgesamt kann das Modell aufgrund seiner stimmigen Proportionen, sowie der Detailierung des Motors und des Innenraums gut überzeugen. Der Hersteller sollte sich angesichts des im Vergleich zu anderen Modellen höheren Preises gerade bei den Zierteilen aber etwas mehr Mühe geben. Ich hoffe daher auf Besserung bei eventuell noch kommenden Modellen – schön wäre das Convertible bzw. das Country Club Convertible mit Holzpaneelen an Türen und Kofferraum – und natürlich ein Station Wagen Woody.

Modell und Text: Reinhold Schmidt, Fürth

Bilder: Robert Eiber, Feucht bei Nürnberg

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Kommentare: 3
  • #1

    Gerhard (Sonntag, 30 Oktober 2016 15:30)

    Reinhold, vielen Dank für diesen aufschlussreichen Bericht! Er hat mich in der Entscheidung, diesen Kit NICHT zu kaufen, bestärkt und das aus zwei Gründen: Wieso muss ein Bausatz, den es als Fließheck-Coupe und Sedan Delivery bereits gab, plötzlich statt 39.- Euro 60.- und mehr kosten? Und warum hat dieses teure Stück trotzdem noch Mängel, die sich leicht hätten vermeiden lassen? Ich meine, das erträgliche Preislimit für einen Plastikbausatz dieser Güte ist hier gewaltig überschritten worden und ziehe meine Konsequenzen daraus (siehe oben!), auch wenn jetzt ein Loch in der ansonsten ziemlich kompletten US-Car-Sammlung klafft!

  • #2

    Reinhold (Montag, 31 Oktober 2016 10:09)

    Hallo Gerhard, da hab ich ja noch mal Glück gehabt - ich hab den Kit letztes Jahr für 39,- € beim Schenkenberger erhalten. Kostet der jetzt tatsächlich 20,- € mehr? Also bei 60,- € hätte ich glaube auch drauf verzichtet...
    Wir sehen ja uns bald in Frankfurt, bis denn...

  • #3

    Oliver Löbert (Sonntag, 20 November 2016 18:56)

    Hallo Gerhard! Das mit dem Loch in deiner Sammlung möchte ich doch mal genauer sehen. Hahaha....