1956 Chevrolet Two-Ten Delray
"Made for family Wear"
Revell, Maßstab: 1.25
Delray – was heißt das eigentlich? Benannt nach einem Strandabschnitt in Florida handelt es sich lediglich um eine Ausstattungsvariante der zwischen der Einstiegsserie One-Fifty und dem Bel Air angesetzten mittleren Serie Two-Ten (= 210 – wurde aber immer ausgeschrieben dargestellt) - und zwar ausschließlich vom 2-türigen Sedan der Jahre 1954 bis 1957. Im Gegensatz zum normalen „ZWOZehner“ erhielten die Sitzbezüge und die Türinnenverkleidungen einen abwaschbaren („familienfreundlichen“) Vinylüberzug in Waffelmuster und anstatt Gummimatten wurden richtige Teppiche verlegt.
Dies waren die einzigen Unterscheidungsmerkmale – auch außen an der Karosserie wurde nicht durch einen extra Schriftzug auf die höherwertigere Innenausstattung hingewiesen.
Ansonsten waren sämtliche Motor- und Farbvarianten zu haben, die in diesem Jahrgang für die anderen Serien angeboten wurden. 1956 sollen 56382 Delray´s gefertigt worden sein. Im Jahr 1958 wurde der Delray dann zum Basismodell herabgestuft und ersetzte die bis dahin als Serie 150 bezeichneten Grundmodelle.
Der 56´er Chevy wird im Gegensatz zu seinem zugegeben bekannteren Nachfolger von 1957 überraschenderweise etwas stiefmütterlich von den Bausatzherstellern behandelt. Neben dem vor einigen Jahren erschienenen 56´Chevy Nomad kenn ich nur den Uralt-Bausatz von Revell und das Bel Air Hardtop von Monogram. Und Revell hat einen guten Job mit dem Delray gemacht.
Die Proportionen sind stimmig und die Passgenauigkeit ist sehr gut – bis auf eine Ausnahme, auf die komme später ich noch zurück. Mir gefällt auch, dass Revell einen Sedan mit fester B-Säule modelliert hat (wie auch den neuen 57´Ford Custom und den 57´Chevy Bel Air Sedan) – wenngleich ich natürlich auch gerne ein zeitgemäßes Hardtop und Convertible vom 56 Chevy hätte.
Zu dem vor ein paar Jahren gebauten Delray hab ich mal das bereits vor 30 Jahren gebaute Monogram Hardtop mit dazu gestellt, um einen Vergleich mit der Bausatzweiterentwicklung der letzten Jahrzehnte aufzuzeigen.
Da es eines meiner allerersten zusammengeschusterten Modelle war, erfüllt es leider nicht mehr ganz das heute übliche Bauniveau (milde ausgedrückt!). Einzig die mit Silber angemalten Zierleisten hab ich aus Anlass vom Bau des Delray dann nachverchromt mit der BM-Folie.
Die Farbauswahl beim Delray fiel auf die damals angesagte Kombination von „laurel-green“ und - nein, nicht hardy-gelb - sondern „crocus-yellow“, lackiert mit Multona Farben. Im Innenraum wurden die waffelförmigen Sitz- und Türverkleidungsmuster schwarz-weiß lackiert. Ganghebel und Blinker wurden wieder mit Stecknadeln und sämtliche Türschlösser mit Stecknadelköpfen dargestellt. Das 3-Speichen- Lenkrad ist das vom Bel Air und ist eigentlich nicht richtig für den 210, der hat nämlich nur eines mit 2 Speichen. Ich habs aber nicht abgeändert. Ebenso falsch ist auch der Bel Air Schriftzug auf der rechten Seite vom Armaturenbett, aber den kann man eh nicht mehr richtig von außen erkennen. Die Radkappen wurden dem 59´Chevy Nomad entnommen, da zum einen die Form besser stimmt als die vom Delray Bausatz und zum anderen so die hässlichen Angüsse an den Seiten der Radkappen nicht nachverchromt werden mussten. Der verchromte Teil der Radkappen vom Delray ist natürlich kleiner als der vom Nomad. Deshalb wurde der Teil, der die Stahlfelgen darstellen soll, mit einer Mischung aus Humbrol gelb und hellgrün übermalt. Für sämtliche Embleme auf der Karosserie wurden die beiliegenden Decals verwendet.
Wie oben schon angesprochen, muss beim Bau allerdings noch eine vorher nicht zu bemerkende Hürde genommen werden. Und zwar müssen die beiden Rahmenteile vorne etwas nach oben gebogen werden, weil sonst die daran zu befestigende Grilleinheit nicht mit der Karosserie und der Haube abschließt.
Leider weiß ich nicht mehr, wie stark die Rahmenteile gebogen werden mussten, auf jeden Fall mußte ich es öfters am bereits fast fertigen Modell probieren, bis es passte.
Bis auf die letztgenannte, kleine Schwäche ist der Delray wirklich sehr gut gelungen. Jetzt fehlt mir aus der klassischen Three-Chevy-Serie von 1955 bis 1957 nur noch ein neueres 57´Modell. Dafür hab ich ja noch die Auswahl zwischen dem 57‘ Bel Air Hardtop von AMT, sowie dem 2 türigen Bel Air Sedan und das Bel Air Convertible von Revell.
Allerdings wird mein nächstes Chevy-Modell wahrscheinlich ein zum Convertible umgebauter schwarzer 58’er Impala von Revell (mit dem Continental-Kit!); inspiriert von einem erst neulich im 3. Programm wiederholten Doris Day Klassiker von 1963.
Ich denke, ihr wisst welchen ich meine!
Modelle und Text: Reinhold Schmidt, Fürth
Bilder: Robert Eiber, Feucht bei Nürnberg
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Reinhold (Donnerstag, 31 August 2017 17:01)
Leider hat sich im Text der Fehlerteufel eingeschlichen: die Radkappen wurden natürlich nicht vom 59`Chevy Nomad verwendet. Hab lieber die vom 56´verwendet. Die passen ja auch besser zum "59´Delray" (hä hä)...