Hot Rod Ford AA

Hot Rod Ford AA

 

Mutti´s Kirschkuchen-Rod

 

Hot Rod Umbau, Maßstab 1:25

Irgendwann in den 90er Jahren: Die beste jemals erschienene Modellautozeitschrift “Scale Auto Enthusiast” hatte in jeder Ausgabe ca. 4 – 5 Zeichnungen veröffentlicht, als Vorschläge, was man aus zur Zeit gängigen Bausätzen machen könnte.

Am liebsten hätte ich alles gebaut was das ‚Scetch Pad‘ vorschlug! Aber ein paar habe ich mir zu Herzen genommen, dreidimensional verwirklicht und die stehen jetzt in der Sammlung so rum. Einer davon ist der Ford AA.

Benötigt habe ich dazu den Revell 29er Model A Pickup und eigentlich zwei Revell Mothers Cherry Pie. Der 29er Model A Kit wurde 1986 von Revell im Rahmen einer Wiederauflagenserie von Hot Rods für das amerikanische Hot Rod-Magazin produziert. In der Reihe kamen u. a. Ed ‘Big Daddy‘ Roth’s Orange Crate, Tweety Pie, ein 41er Willy’s Gasser und noch etliche andere heiße Sachen wieder. 


Der Mothers Cherry Pie war mein erstes jemals für mich gebautes 1:25er Automodell. Ich habe ihn immer noch und „so“ schlimm ist er gar nicht. Da ich damals – vor ca. 45 Jahren – noch nicht mal wusste, wie man ‚Metallic‘ überhaupt schreibt, wurde er Humbrolrot gepinselt und mit der Spritzpinsel-Methode silbern versaut.

Geht folgendermaßen: Beim Pinsel die Borsten mit der Schere halbieren, dann in die Farbe eintauchen und mit dem Finger drüberfahren. Gibt lauter silberne Pusteln.

Tim Borden empfahl im Scetch Pad, dass es unbedingt die Anson Mags vom Mothers Cherry Pie sein müssen, weil das die schönsten Felgen für den AA sind. Wo er recht hat, hat er recht. Irgendwo hatte ich noch ein Fragment rumliegen mit Felgen! Den zweiten Satz bescherte mir eine Ersatzteilschachtel, die ich käuflich erwarb und in der zwei weitere hintere (weil breitere) Ansons lagen.  


Der 4-Zylinder aus dem 29er Ford Kit wanderte aufs Altenteil, respektive in die Motorengrabbelkiste. Möglicherweise braucht man ihn ja mal. Nur kein Plastik wegwerfen.

Der 29er Model A Pickup und der Mothers Cherry Pie sind eng verwandt und teilen sich viele Technikteile. Einzug hielt dafür ein 8-Zylinder aus dem Ersatzteilfundus.

Der Rahmen wurde mit Evergreenstripes und der Achse vom Cherry Pie-Fragment verlängert. Die Ladefläche entstand so ähnlich wie beim Bugatti Renntransporter – nur mit Kaffeerührhölzchen statt Edelmahagoni. 

Lackiert habe ich mit ‚Yamaha Popcycle Purple Metallic‘, einem Motorradlack von Yamaha, den es leider nicht mehr gibt. Die Motorrad-Spraydosenlacke von Yamaha und Honda waren richtig schrill. 

Jetzt musste noch eine Ladung her. Hot Rods entstehen nicht immer aus Metall Oldie Bodies. Langsam gibt’s wahrscheinlich auch nicht mehr viele. Aber die Zurüstindustrie stellt Karosserien aus Kunststoff her. Eine solche wurde soeben vom Ford AA abgeholt - zusammen mit einem Satz Felgen und zwei verchromten Auspuffkrümmern - in einer selbstgebauten Holzkiste. 

 Wahrscheinlich entsteht gerade in einer Hinterhofwerkstatt ein 32er Ford Highboy Hot Rod.

Der 32er Roadster Body blieb von einem vermurksten Projekt übrig und dient nun als Ladung für den AA. Dazu wurde er komplett abgeschliffen und vanillesoßengelb grundiert.

 

„Old Ford’s never die, they always run faster!

Modelle, Text und Bilder: Günther Eberhardt, München

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Kommentare: 1
  • #1

    rainer (Sonntag, 14 Januar 2018 10:50)

    Günther schießt aus allen Rohren. Was da alles an Verborgenem zu Tage tritt. Faszinierend und überraschend ----- denn: zuviel von Gutem ist nie zuviel.
    Vor Deinem Ideen-Reichtum kann man nur den Hut ziehen. Mach weiter in Deiner unbeschreiblichen Art, Du Monster--backe (au). Auf alle Fälle: Danke.