1963 Ford Thunderbird

1963 Thunderbird Hardtop

 

The Projectile Look T-Bird

 

AMT-Kuststoffkit, Maßstab 1:25

Es waren die zweisitzigen T-Birds von 1955 – 57 die den Mythos begründeten, aber erst die Viersitzer ab 1958 machten die Sache für Ford lukrativ.

Ford’s Antwort auf die Corvette war ein plüschiger Zweisitzer, der virtuos den ‚personal luxury‘ car Markt begründete. Ab seinem Debüt 1955 verkaufte er sich sofort besser als sein Gegenstück von Chevrolet. Aber Glamour und Bewunderung bezahlt keine Rechnungen wusste Ford Divisionchief Robert McNamara! Er wollte die Popularität vom T-Bird in Dollars verwandeln und verlangte 4 Sitze und ein Hardtop, um die Persöhnlichkeit des Wagens zu erweitern – beginnend mit dem 58er Modell. Und es funktionierte.

Die Verkaufszahlen des neuen Squarebirds schossen nach oben – fast alles waren HardtopCoupes.

Nach immer höheren Verkaufszahlen 1959 und 1960 war’s Zeit für ein Redesign. Das Basisthema blieb gleich als Bill Boyer in der 3. Generation den Raketenlook im Profil kreierte. Auch die riesigen Rücklichter, die wie glühende Raketendüsen wirken, trugen zum Missile Look bei.


 

Die Modelle:

 

Beide AMT Advanced customizing Kits habe ich vor vielen Jahren bei der Fa. ‚Hobby Heaven‘ in den USA erworben. Beim Betrachten des Zwillingspärchens entstand die Idee, beide nie mehr zu trennen und einen davon mit allen Customteilen und den zweiten ‚striktly stock‘ zu bauen.


 

Es wurden keine Fremdteile verwendet, nur die Customnase vom Grünen wurde mit der Nase vom zweiten Kit nach vorne verlängert. 


 

Fenderskirts, 59er Edsel Rücklichter, Heckfensterkragen, Klapp-Scheinwerfergrill, Toilettseat, aufgesetzte Heckflossen und Cragarfelgen - alles Teile aus dem Bausatz. 


Auch auf die Idee, die Kopfstützen am Dach zu befestigen, muss man erst mal kommen. Lackiert ist er in zweierlei Grün, wobei über dem Helleren noch eine Schicht Perlmuttlack von BMW liegt. Der Gag bei dem Kit ist, dass man – wie beim Original – das Lenkrad zum besseren Einsteigen zur Seite klappen kann


Konsequenterweise müsste er auch Swiffel seats haben – den Gag haben sie sich bei AMT aber damals gespart.

Als Zubehör lag dem Kit auch eine vollverchromte Parkuhr bei, aus drei Teilen zusammenzubauen.

Die serienmäßige weiße Wolke trägt Kelsey Hayes-Felgen, die auch dem Kit beilagen. 

Der Zusammenbau gestaltete sich problemlos – im Gegensatz zum Green Monster, bei dem sich nach dem Aufsetzen des Heckfensterkragens metertiefe Gräben zum Dach ergaben, die erst mal zugespachtelt werden mussten.

Die Verchromung war damals nicht so das Gelbe vom Ei, dreimal angefasst und der Glanz war hinüber. Zum Glück hatte ich ja zwei Kits und konnte mir das Beste aus zwei Welten raussuchen.

 

Jetzt wartet noch ein 63er Bird auf seine Vollendung und zwar das Cabrio, dem ein Toneu Cover für die Rücksitze beiliegt, um daraus einen Roadster zu machen. Die hatten ganz schön schräge Ideen damals, Anfang der 60er.

Aber das ist erst mal eine Geschichte für die Zukunft – jetzt gibt’s zunächst mal zwei zweieiige Zwillinge. 


Modelle, Text und Bilder: Günther Eberhardt, München

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Kommentare: 3
  • #1

    Gerhard (Montag, 02 April 2018 00:16)

    Günther kann auch Stock!!! Aber eben nicht nur Stock - und der "Customizing Bird" - fast nicht zu glauben, aber wahr - ist tatsächlich rein aus der Schachtel entstanden. Zeit für einen Gemeinplatz: "Früher war eben doch alles besser" - zumindest, was die Phantasie der Bausatz-Entwickler und die Ausstattung ihrer Produkte angeht. Wo gibt es denn heute so was noch (außer bei Wiederauflagen)? Ja, die Kit-Szene ist arm und leicht überschaubar geworden - Gott sei Dank gibt es so eiserne Fans wie Günther, die die "Roaring Plastic Sixties" in all ihren Facetten am Leben erhalten!

  • #2

    Oliver Löbert (Dienstag, 03 April 2018 20:56)

    Mir kommen die Beiden irgendwie bekannt vor. Waren die nicht mal in einer deutschen Modellbauzeitung mit einem ähnlichem Bericht abgebildet? Die Zeitung gibt's lange nicht mehr. Ich hatte damals noch keine Ahnung von den vielen Annuals von AMT und fand es empörend das man gleich 2 Kits von diesem seltenen Modell hatte (ich träumte davon) und eins davon auch noch so radikal customized. Das waren noch Zeiten.... gute Zeiten schlechte Zeiten :-)

  • #3

    Reinhold (Donnerstag, 05 April 2018 16:16)

    Jetzt weiß ich wo Robert die Idee für die Custom-Rückleuchten vom 58´er Impi her hat!
    T-Birds aus den (frühen) 60´igern find ich generell "ober-affen-titten-geil"! (Sagt man das heute noch?....)