1968 Cadillac DeVille Convertible

1968 Cadillac DeVille Convertible

 

Alles golden

 

Kunststoffkit-Restauration, Jo-Han, Maßstab 1:25


Manch regelmäßiger Besucher meiner Seite wundert sich vielleicht und denkt: „Das Modell kenne ich doch schon? Das ist doch das Cabrio, das schon in einem früheren Bericht gezeigt wurde...“ Falsch gedacht!

Es ist tatsächlich ein lustiger Zufall, dass das Cabrio von Gerhard in dem früheren Bericht und mein aktuelles, exakt die gleiche Farbe bekommen haben.

Und ich habe wirklich lange überlegt, in welches Lackkleid ich das Modell stecke, bin aber dann doch bei Goldmetallic hängen geblieben, weil es einfach die eleganteste Farbe für das Auto ist.

 

Die Basis für die Restauration ist ein bereits in den 1980ern gebautes Modell von Jo-Han. Das Cabrio war mittlerweile in einem traurigen Zustand: Eine mattschwarze Pinsel“lackierung“, was wohl eher ein Zukleistern war, matter Chrom und ein völlig verbasteltes Interieur. 


 

Also wurde das Modell mit Einsatz von teilweise schwerem Gerät und wildem Geschimpfe zerlegt – ich hatte damals wirklich nicht mit Kleber gespart... Wichtig war, dass die Scheibe und der Scheibenrahmen dabei heil blieben, was auch funktioniert hat. Dafür ist mir beim ungeduldigen Auseinanderhebeln das linke Rücklicht von der Stoßstange abgebrochen – Katastrophe!


Anschließend wurde die Karosserie ins Entlackungsbad gelegt, in der Hoffnung, dass der alte Lack so wie sonst auch, abgeht.

Denkste!

Nach einer Woche ließ sich der alte Lack zwar mit dem Fingernagel leicht anritzen, aber ans Ablösen dachte die schwarze Schicht nicht im Traum.

Also dann „Hopp oder Top“: Ich habe den angelösten alten Lack mit einem Rest Autolack einfach überlackiert – das Ergebnis war verblüffend: Innerhalb von ca. 60 Sekunden konnte man zusehen, wie sich der alte Lack unter dem frischen Lack abhob und zersetzte, innerhalb von fünf Minuten war die ganze Entlackungsgeschichte erledigt. 

 

Danach die immer wiederkehrende Prozedur von Schleifen und Grundieren. Der Lack selbst stammt wie fast immer aus der Dose von Multona, überzogen mit einer Schicht 2K-Klarlack.


 

Das Interieur wurde ebenfalls mit einem Sprühdosenrest in Bronze-Metallic lackiert und der Boden mit Viscose beflockt.


Nachdem die vorher völlig verkratzte und verklebte Scheibe mit 2000er Schleifpapier und unzähligen Polierdurchgängen mit Unipol (fast) wieder wie neu und an ihrem Platz war, konnte mit Chromfolie verchromt werden.

Bei Cabrios klebe ich immer erste die Frontscheibe ein, bevor ich den Rahmen verchrome. Ist so wesentlich stabiler und man kann beim Anreiben der Folie auch mal etwas fester hindrücken...


Der Unterboden mit Motor konnte unverändert wieder verwendet werden, ebenso die aufgearbeitete Frontmaske.

Jetzt hatte ich nur noch das Problem mit der ruinierten Heckstoßstange. Sicher, ich hätte das Teil auch wieder zusammenkleben, verspachteln und neu verchromen können.

Aus der Patsche hat mir aber dann Günther geholfen, der mir völlig selbstlos aus einem alten Schlacht-Bausatz sein Heckteil überlassen hat.

 

Günther, mein Dank wird Dir ewig nachschleichen...! 

So wurde wieder ein altes Schätzchen gerettet, das sonst vielleicht in der Vitrine immer weiter nach hinten durchgereicht und dann vergessen worden wäre.

So, und jetzt habe ich noch ein furchtbar verbasteltes, originales Coupe DeVille von Jo-Han (flache Schachtel) im Schrank liegen, was irgendwann mal auch gerettet werden will.

 

Irgendwann mal...


Modell, Text und Bilder: Robert Eiber, Feucht bei Nürnberg

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Kommentare: 2
  • #1

    Reinhold (Donnerstag, 02 August 2018 15:27)

    Der würde gut zu meinem 64´Caddy Cabrio passen (ist auch in Gold!). Die Sitze in Antik- Gold find ich besonders schön.

  • #2

    Gerhard (Sonntag, 05 August 2018 15:51)

    Die Wege des Herrn sind unerforschlich! Jo-Han hat in den ´80er Jahren das ´68er Cadillac DeVille Convertible-Annual unverändert als Bausatz ("Boss Man") wieder aufgelegt (übrigens mit lenkbarer Vorderachse - wie hast Du dieses Problem gelöst, Robert?). Das ´68er DeVille Coupe dagegen, das es ja auch als Annual in der damals üblichen, flachen Schachtel gab, erschien nie mehr als Kit, aber zu Beginn der ´90er Jahre als XEL-Promo, also mit verschlossener Motorhaube als eines der letzten Modelle dieses Herstellers. Wer soll aus dem Kuddelmuddel schlau werden? Tatsache ist allerdings, dass es sich in jedem Fall um ein phantastisches Modell handelt, insbesondere in der goldfarbenen Version, von der es nun drei nahezu identische gibt - Glückwunsch, Robert, Günther und meiner Wenigkeit!