1956 Pontiac Star Chief

1956 Pontiac Star Chief Catalina

 

Indianerhäuptling

 

X-EL Promo, Maßstab 1:25

„Pontiac Star Chief Custom Catalina Hardtop Sedan“

 

Donnerwetter, das ist mal ein Name für ein Auto! Heute undenkbar, damals in der Blütezeit des amerikanischen Autobooms völlig normal.

Nicht nur das Design der Autos und die Farben wurden immer verrückter, auch bei den Modellbezeichnungen versuchten die Hersteller, sich gegenseitig mit immer tolleren Modellnamen zu übertrumpfen. So kamen dann solche ewig langen Modellbezeichnungen zustande, die oft auch etwas unlogisch waren.

Ich weiß jetzt nicht, was diese kalifornische Stadt mit einem Indianerhäuptling zu tun hat. Ist auch egal, auf jeden Fall klingt es klasse...

Der 56er Pontiac war eigentlich nur ein Facelift der 1955 als völlig neue Autos vorgestellten Modelle. Erhältlich als 860 und 870 Chieftain und den hier gezeigten Star Chief.

Die Modellreihe beinhaltete einen 4dr Sedan, ein Cabrio, ein Hardtop Coupe und den Hardtop Sedan mit vier Türen, aber ohne B-Säule.

Für den Star Chief war nur ein Motor zu haben, nämlich ein V8 mit 227 Pferdchen.

Bei dem Modell handelt es sich sich um ein in den 1980ern wieder aufgelegtes Kunstoff-Promo von X-EL Jo Han.

 

Ursprünglich gegossen und lackiert in einem unscheinbaren hell- und dunkelgrün, was mir so eigentlich überhaupt nicht gefallen hat.


Und deshalb wanderte das unscheinbare Teil 20 Jahre lang in der Vitrine ständig von einer Ecke in die andere, ohne besonders beachtet zu werden. Ich hatte mir zwar vorgenommen, das Auto „irgendwann mal zu machen“ aber ständig bekamen andere Modelle den Vorrang.

Bis ich vor einiger Zeit meine Vitrinen um- und aufräumen musste. Dabei fiel mir erneut der Pontiac in die Hände und da sowieso mal wieder was aus den 50s fällig war, bekam der Pontiac spontan den Zuschlag! 

 

Zerlegt war das Teil sofort, was keine Kunst war – es sind ja nur eine handvoll Teile.


Ungleich mehr Aufwand machte die Vorbereitung der Karosserie, da X-EL typisch, sehr viele und sehr starke Gießgrate entfernt und verschliffen werden mussten. Auch einige Macken und Kratzer wurden mit Feinspachtel aufgefüllt und begradigt.

Grundiert wie immer mit Primer von Tamiya, lackiert mit zwei Lackdosen-Resten von Multona in Hellblau uni und Mittelblau-Metallic, überzogen mit einer Schicht 2K-Klarlack.



Das Interieur ist ein Resinteil von Modelhaus, welches ich mir auch schon vor langer Zeit besorgt hatte, denn ich hatte mir ja vorgenommen das Auto „irgendwann mal zu machen“... Dummerweise war zu dem Zeitpunkt nur das Interieur vom Oldsmobile zu haben. Dementsprechend musste ich vor allem das Armaturenbrett etwas modifizieren, damit es etwas mehr nach Pontiac aussieht.

Das ist auch der Grund, warum die grün getönten Seitenscheiben wieder verbaut wurden. Denn so 100%ig ist mir die Modifikation nicht gelungen... Bemalt ist der Innenraum mit Revell Modellbaufarben in dunkelblau und hellgrau.

Verbaut wurde auch wieder die einfache Promo-Bodenplatte, die lediglich etwas bearbeitet werden musste, da jetzt das eingeklebte Interieur im Weg war.

Ausgetauscht wurden auch noch die Scheinwerfer, die ursprünglichen vollverchromten Plastikknöpfe wurden durch Klarsichtteile vom 56er Ford ersetzt.


So wurde mit sehr wenig Aufwand aus einem fast vergessenen Mauerblümchen ein Modell, das man vielleicht doch herzeigen kann.

 

Ich glaube, ich sollte öfter mal die Vitrinen ausräumen...

Modell, Text und Bilder: Robert Eiber, Feucht bei Nürnberg

 

Weitere Modelle des 55er und 56er Pontiac:



Grün-grünes und gelb-schwarzes 55er, sowie rot-weißes 56er Modell: Gerhard Hoffmann, Bachmehring

Schwarz-weißes 55er Modell: Robert Eiber, Feucht bei Nürnberg

Kommentar schreiben

Kommentare: 3
  • #1

    Oliver Löbert (Samstag, 12 Januar 2019 15:36)

    Ja Robert, räume deine Vitrinen aus und finde noch mehr solche Plastikperlen aus der Modellbauvergangenheit..... Der ist wirklich wieder sehr schön geworden auch wenn Pontiac damals designerisch nicht sehr viel eingefallen ist. Die hübsche Zweifarbenlackierung macht aus dem "Mauerblümchen" zwar keine zauberhafte Fee aber immerhin ein prächtiges Modell das sich nicht verstecken muss. In den späteren Jahren hat Pontiac dann aber den anderen Herstellern gezeigt was gutes Design heißt.

  • #2

    Gerhard (Montag, 14 Januar 2019 16:34)

    Wie immer, kann man vor Roberts ´56er Pontiac in Bezug auf die Farbwahl und die Ausführung nur den Hut ziehen und sich wünschen, man könnte es genau so schnell und so gut wie er. Zwar ist die Idee nicht ganz neu, wie die Bilder des rot/weißen Modells bezeugen, das vor ca. 35 Jahren entstand. Mangels Resin-Alternativen wurde damals eine 300er Chrysler-Innenausstattung verbaut (mit Einzelsitzen vorne und Astra Dome-Armaturenbrett, heute undenkbar und eine Todsünde!), außerdem wurde die Motorhaube heraus getrennt, eine Motornachbildung implantiert und ein "Continental-Kit" ergänzt - Modellbau anno 1984, mit dem Pinsel lackiert und Humbrol Silber 11-Chrom! Und noch eine kleine Ergänzung am Rande: XEL hatte auch den ´55er Pontiac im Programm und zwar in der seltenen Two Door Sedan-Ausführung, aber auch ohne Innenausstattung (rot/schwarzes und hellgrün/dunkelgrünes Modell).

  • #3

    Reinhold (Freitag, 18 Januar 2019 07:41)

    Auch wenn der Pontiac sicherlich keine Designikone ist, so gehört er trotzdem zu den typischen Vertretern der 50´iger Jahre. Robert hat es mal wieder geschafft, aus einem "Spielzeugauto" ein wunderschönes Modell - und das wie üblich in Rekordzeit - zu zaubern. Und mich als Pontiac-Fan hat er voll und ganz überzeugt - tolles Modell! Und auch der Pontiac von Gerhard sieht gut aus - auch wenn das Interieur aus einem anderen Fahrzeug ist - na und? Hauptsache er gefällt!