1966 Ford Galaxie 7 Litre

1966 Ford Galaxie 7-Litre

 

Return of the galaxies

 

AMT, Maßstab 1:25

Der 66er Ford Galaxie von AMT ist auch so ein Stehaufmännchen, seit vielen Jahrzehnten wird das Coupe immer wieder mal neu aufgelegt, der Kit hat aber überhaupt nichts an seinem Reiz verloren.

Vom Cabrio gab es nur 1966 Promos und Annual-Kits, seitdem ist Funkstille.


Der Full-Size-Ford war 1966 in drei Modellreihen aufgeteilt, nämlich Custom, Galaxie 500 und die Station Wagons. Den Galaxie gab es als 500, XL, LTD und 7 Litre.

Wobei der 7 Litre nur als Coupe und Cabrio zu haben war.

 

1966 Ford Galaxie 7 Litre Coupe


Das hier gezeigte Modell stammt aus der Wiederauflage von 1986 und wurde von mir „out of box“, also unverändert so gebaut, wie er von AMT angeboten wurde. 


Ok, nicht ganz, ein Vinyldach musste es diesmal wieder sein.

Also den Rahmen des Daches mit Evergreen-Streifen aufgeklebt, das Ganze grundiert und dann mit einem sehr dunklen Rotmetallic lackiert.

Leider hatte der Farbton auf dem Deckel überhaupt nichts mit dem Rot in der Dose zu tun. Der Lack war viel zu hell!

Was tun? Ab in die Ablackjauche oder einfach drüberlackieren? Ich habe mich dafür entschieden, mit einer anderen Farbe draufzulackieren.

Neue Farbe – neues Glück, diesmal mit einem noch dunkleren Rotmetallic, jetzt passte es! Dann noch zwei Schichten 2K-Klarlack drauf. Das Ergebnis war eine Sechs-Schichten Lackierung...

Anschließend noch das Vinyldach in der bewährten Methode auflackiert und fertig war der Body. Die Scheiben machten ausnahmsweise mal keine Zicken, der Innenspiegel stammt aus dem „Spiegelzimmer“ bzw. Wühlkiste.

Das Interieur wurde komplett schwarz bemalt, der Boden schwarz beflockt und die vielen Chromteile mit BMF dargestellt.

Der hat innen fast mehr Chrom als außen...


Beim Unterboden habe ich dann aber doch pfuschen müssen: Ich habe dummerweise das Interieur etwas zu weit nach hinten eingeklebt, so dass auch die Bodenplatte etwas weiter nach hinten gerückt war. Mit dem Ergebnis, dass die Räder jetzt zu weit hinten in den Radhäusern saßen. Also habe ich mit dem Dremel einen Teil der hinteren Radkästen herausgetrennt, damit alles weiter nach vorne gerückt werden konnte.

Dass ich dabei eine Felge mit Reifen ruiniert habe, sei nur so am Rande erwähnt.

Zum Schluss noch Chrom vorne und hinten und den Außenspiegel dran, und das fertige Coupe stand genau so vor mir, wie ich es haben wollte.

Dass die Farkombination nicht bei jedem Betrachter auf Zustimmung stößt, weiß ich mittlerweile. Egal, mir gefällts!


 

1966 Ford Galaxie 7 Litre Convertible


Das Cabrio ist ein sogenannter „Builder“, also ein Modell, das schon mal gebaut worden war. Das Modell ist ein Original Convertible aus dem Jahr 1966, da ja nur mehr das Coupe wiederaufgelegt wurde.

Eigentlich in einem brauchbaren Zustand, lediglich der Scheibenrahmen war mehrmals gebrochen und hatte eine innige Verbindung mit der Scheibe eingegangen, die mit nichts zu lösen war.


Also habe ich aus dem 53 Jahre alten Modell mit viel Angstschweiß den Scheibenrahmen mitsamt dem Windleitblech und Teilen der Kotflügel und Türen herausgetrennt.

Danach aus einer bereits ausgeschlachteten Coupe-Karosserie das gleiche Teil auch hier herausgeschnitten und in die Cabrio-Karosserie eingesetzt. Anschließend alles mehrmals verspachtelt und geschliffen, bis es nahtlos einpasst war.

Dieser chirurgische Eingriff war absolutes Neuland für mich, deshalb bin ich schon ein bisserl stolz, dass es auf Anhieb geklappt hat. Lediglich im Gegenlicht sieht man auf der Kotflügeloberseite eine kleine Kante...



Danach der Body in Hellblau lackiert, mit den Sonnenblenden vom Originalrahmen ergänzt und etwas BMF drauf – fertig!

Das Interieur und das Verdeck wurden blau und weiß lackiert, auch hier wieder mit viel Chromfolie dekoriert und in die Karosserie eingesetzt. Diesmal weit genug nach vorne, so dass auch der Unterboden problemlos passte.


Bei den Chromteilen musste ich auf ein weiteres, bereits gebautes Coupe zurückgreifen, da die Heckstoßstange bei der letzten Nachverchromungs-Aktion so stark beschädigt wurde, dass sie nicht mehr eingebaut werden konnte.

Dafür war das originale Vorderteil intakt und konnte verbaut werden. Der Unterschied zwischen den Teilen der Wiederauflage und den Teilen aus den 60er Jahren besteht darin, dass an den alten Teilen im Bereich des Nummernschildes die Jahreszahl „1966“ eingegossen ist, die fehlt leider bei den Neuteilen.

Lediglich bei den Scheinwerfergläsern musste ich wieder auf Teile aus der Wühlkiste zurückgreifen, die Teile aus dem Schlachtfahrzeug ließen sich nicht ablösen.

So ist wieder ein nettes Duo entstanden, jetzt fehlt nur der Station Wagon dazu. Den gibt es auch seit ungefähr zwei Wochen als Resin-Kit, ist mir aber im Moment noch zu teuer. Mal ein paar Monate warten, bis die erste Hysterie verflogen ist.

 

Ach ja: Die fehlenden Schlösser an den Türen und der Heckklappe habe ich mittlerweile ergänzt, ist mir erst nach dem Fotografieren aufgefallen...


Modelle, Text und Bilder: Robert Eiber, Feucht bei Nürnberg

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Kommentare: 5
  • #1

    Günther (Dienstag, 04 Juni 2019 19:38)

    Ja sowas schönes, ein Traumpärchen ! Jetzt haben wir also den Nächsten der seine Dissertation
    zum Plastik Chirurg macht. Erst Tuck `n `Roll King und nun Plastik Chirurg.Was kommt als nächstes ? Ich weiss schon : Obercustomiser. Dann kann ich ja getrost in Plastikrente gehen.
    Dr.Pl.TnR.OC. Robert Eiber ! Wie klingt denn das ? Gigantische Titelsammlung ,
    Gratulation
    Günther

  • #2

    Oliver Löbert (Mittwoch, 05 Juni 2019 20:31)

    Die 66er turbinenartigen Radkappen von den Prospektbildern sind gerade zu mir unterwegs. Hätten auf den Beiden eine gute Figur abgegeben. Aber Robert wird ja noch den Wagon bauen in absehbarer Zeit und dann kommen die auch zum Einsatz. Topmodelle in gewohnt hoher Eiber typischer Qualität. Ich hab mir jetzt zuhause mal meine beiden 66er angesehen
    und mir Aufklärung verschafft warum Robert den Scheibenrahmen so aufwändig transportierte und nicht gleich die ganze Karosserie vom Hardtop verwendete. Da wäre noch viel mehr Arbeit am Heck entstanden.

  • #3

    Reinhold (Donnerstag, 06 Juni 2019 10:51)

    Wunderschön sind beide wieder mal geworden - war ja auch zu erwarten. Besonders das dunkle rot-metallic in Verbindung mit dem Vinyldach steht dem Coupe unheimlich gut!
    @Olli: was meinst Du mit der Bemerkung "..wäre noch viel mehr Arbeit am Heck entstanden"? Is doch das selbe wie beim Coupe!?

  • #4

    Robert (Donnerstag, 06 Juni 2019 19:30)

    Reinhold, das Problem beim Coupe ist, dass durch das Semi-Fastback sich der vordere Bereich des Kofferraumdeckels zum Dach hin bereits leicht anhebt und dann in das Dach übergeht. Beim Cabrio ist das komplette Heck gerade. Ich hätte also das halbe Heck zersägen und ausgleichen müssen. Da war diese Aktion weitaus harmloser.

  • #5

    Reinhold (Dienstag, 11 Juni 2019 10:21)

    Nun gut, diese Geheimnis wäre auch gelöst. Hatte nur den hinteren Teil des Heck des Coupe´s mit dem des Cabrios (Rücklichter, Stoßstange ect.) verglichen und keine Abweichungen entdecken können, deshalb hab ich das nicht bemerkt. Hab das Coupe auch noch mal zuhause - evtl. bau ich das trotzdem irgendwann mal in ferner Zukunft zum Cabrio um - ganz gleich, ob des dann so 100%´tig stimmt oder nicht - Hauptsache es gefällt. Wie sieht´s denn beim 65´Ford aus - ist der besser geeignet als Cabrio-Umbau? Den hab ich auch noch 2 Mal!