1955 Chevrolet Two-Ten

1955 Chevrolet Two-Ten Sedan

 

Abgespeckt

 

Ausgangsbasis Chevy Bel-Air, AMT - Maßstab 1:25


Inspiriert von Robert, von einem Jahrgang mehrere verschiedene Modelle zu bauen, hab ich mich heuer entschlossen, den bereits gebauten 55´er Chevys Bel Air HT und Cabrio den Typ TWO-TEN zur Seite zu stellen. Ausgangsbausatz hierfür ist der 55´er Bel Air Two-Door-Sedan von AMT. Natürlich wäre auch das HT-Coupe von RM als Ausgangsbasis möglich gewesen, denn außer dem Cabrio gabs 1955 in der Two-Ten Serie neben dem Two-Door und Four-Door-Sedan, dem Del-Ray 2-Door-Coupe, zwei 3- und 5-türigen Kombis auch das Two-Ten HT-Sportcoupe im Angebot. Der wäre mir aber dem Bel Air zu ähnlich gewesen. Deshalb fiel die Entscheidung auf den AMT Two-Door-Sedan - mit fast einer viertel Million gebauten Stück 1955 übrigens der zweit meiste dieser Serie – nach dem Four-Door-Sedan.

Äußerlich unterscheidet sich der Two-Ten vom Bel Air hauptsächlich nur durch den weniger vorhandenen Chromanteil.

So mussten nur die Chromzierleisten am vorderen Türbereich entfernt und die Zierleisten am Kotflügel zur Türe hin etwas verkürzt werden, außerdem die beiliegenden großen Bel Air Radkappen gegen kleinere ersetzt werden. Da die augenscheinlich gleich aussehen wie die vom 56er Del Ray, wurden diese zusammen mit den Felgen und Rädern vom RM-Kit verbaut. Die roten Zierringe auf den Radkappen hatte das Original allerdings nicht – ist nur meine persönliche Note. Da einige Teile vom neueren 55er Chevy von RM besser sind, als die vom älteren AMT-Bausatz, wurden auch noch die beiden Stoßstangen (weil authentischer, einteilig und besserer Chrom), die vorderen Standlichter (weil Chromteil mit Glaseinsatz) und das vordere und hintere Chevy-Emblem (weil Chromteil mit Decal) nach Anpassung von RM verwendet.


Ebenso die Rücklichter: Bei AMT sind die komplett rot, bei RM hingegen ist korrekterweise das Unterteil mit den Rückfahrscheinwerfern verchromt. Allerdings müssen die Rahmen der Rückleuchten seitlich abgeschliffen werden, damit die etwas breiteren RM-Teile besser in die schmaleren „Flossen“ vom AMT-Kit passen. Nach Überzug mit BMF ist davon aber nichts mehr zu sehen.


Bei der Farbwahl hab ich mich für ein mittleres bzw. dunkleres Blau von Duplicolor mit weißem Dach entschieden. Auf dem dunkleren Blau kommt auch der Chevrolet Schriftzug (Chrom-Decal von RM) auf den vorderen Kotflügeln besser zur Geltung. Die Lackierung ging übrigens problemlos von statten – bei mir ja nicht immer eine Selbstverständlichkeit (s. 66er Marlin).

Innen sind jedoch größere Umbaumaßnahmen erforderlich. So hat der Two-Ten komplett andere Seitenteile, welche einen Umbau aus den vorhanden Bel Air Teilen schwierig macht und sich daher nicht lohnt.

Darum hab ich die aus Evergreen Teilen selbst angefertigt, samt den anderen Zierleisten und Armstützen vorne und hinten. Die Fensterkurbeln und Türöffner entstanden nach der schon öfter beschriebenen Methode aus ausgeschnittenen/ausgestanzten alten Türverkleidungen. Die Sitze vom Bel Air – oder vielmehr die Sitzmuster - mussten wegen der leicht anderen Form abgeschliffen und der Two-Ten Version angepasst werden.

Nach der zweifarbigen Lackierung fanden noch Decals von einem alten, nicht mehr vorhandenen Heller Oldtimer (Hispano-Suiza) auf den weiß gehaltenen Sitzflächen Verwendung. Vom Armaturenbrett wurde noch das eingeprägte Radio entfernt. Hätte man auch lassen können, gabs ja als Option 1955 auch dazu. Aber wenn schon, denn schon!

Vom Lenkrad, das neben der Lenksäule auch vom RM-Kit stammt, wurde die dritte Stütze entfernt – der Two-Ten hat nur zwei – und ein passender Hupenring nach längerem Suchen in der Restekiste entdeckt.

Den nicht ganz korrekten Lenkradschalthebel möge man mir bitte verzeihen. Im Original ist er gerade, hier aber etwas angewinkelt. Der Teppichboden ist wiederum mit der bewährten D-C-Fix Folie dargestellt. Obwohl in der billigeren Serie nur optional erhältlich. Zum Schluss noch ein Außenspiegel und eine Auspuffblende montiert und fertig war der Chevy.

Wie geht’s in der 55´er Serie weiter?

Noch warten der Nomad, der Stepside- und Cameo Pickup des gleichen Jahrgangs darauf, gebaut zu werden. Die Corvette hab ich mir nicht zugelegt, da optisch fast identisch mit der bereits gebauten 53´er. Und Umbau-Gedanken schwirren mir auch noch im Kopf herum: Mein (bescheidener) Traum wäre ein 56´er Cabrio. Das ur-alte Monogram Modell erfüllt heutzutage jedoch nicht mehr die Anforderungen und der 56´er Del Ray kann auch nicht verwendet werden, da die Seitenzierleiste vom Bel Air abweicht, das Interieur anders und der Innenraum der Sedan-Variante auch länger als das HT bzw. Cabrio ist.

Möglich wäre zwar eine Mischung aus 56´ er Del Ray und 56´ er Nomad (wegen der Seitenzierleiste und dem Bel-Air Interieur), allerdings ist das Interieur und die Sitzbank vom Nomad im Fond kürzer und müsste auch wiederum selbst angefertigt werden.

Und wenn man dann alles nach einer Ewigkeit halbwegs zufriedenstellend fertig hat – dann kommt womöglich ein 56´er Chevy Cabrio von RM neu raus?! Beispiele hierfür finden sich ja in der Modellbaugeschichte häufiger.

 

Fragt mal den Peter Gast dazu!

Reinhold Schmidt, Fürth

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Kommentare: 3
  • #1

    Oliver Löbert (Donnerstag, 03 Dezember 2020 15:16)

    Hallo Reinhold! Excellent gebaut und lackiert, so solls sein! was anderes erwartet man auch gar nicht von Dir :-) Es ist zwar diesmal nicht ein "Top of the Line" Modell aber das ist auch mal schön die niedrigere Preisklasse neben den ganzen anderen Luxusfahrzeugen zu sehen. Fotografiert ist er auch sehr gut mit viel Licht und Schärfe über das ganze Modell bis in die Tiefe. 5 Sterne von mir für Finish, Details, Gesamteindruck Text und Fotografie. TOP!!!

  • #2

    Gerhard (Donnerstag, 03 Dezember 2020 23:45)

    Es müssen wirklich nicht immer die Top-Modelle sein - wenn man sich die alten amerikanischen Filme aus den ´50er und ´60er Jahre anschaut, wo im Hintergrund die Autos vorbei fahren, sieht man eher weniger Fahrzeuge der Spitzenklasse, sondern eben die Allerweltsautos von damals ohne viel Chrom und Weißwandreifen. Und Reinhold hat sich wirklich in die Materie rein gekniet und gerade im Interieur wahre Wunder vollbracht. Schön, dass sich mal wieder jemand um die "Mauerblümchen" kümmert - ein tolles Modell in Detaillierung, Lackierung und Finish!

  • #3

    Christian (Dienstag, 15 Dezember 2020 00:02)

    Also ich finde ihn so, wie er ist, schlicht und klar, höchst attraktiv. Natürlich wie immer perfekt gebaut. Es müssen nicht immer die Luxus-Topausführungen sein. Dezente Eleganz gefällt mir am besten. Ein diskretes, klassisches Auto, das man sich vorstellen könnte, täglich zu fahren, ohne Gefahr zu laufen, dabei vor Langeweile zu sterben. Freut sich sicher jedes Mal beim Aufsperren - und beim Hinschauen in der Vitrine. Tolles Blau.