1964 Ford Galaxie 500 XL

64´er Ford Galaxie 500 XL 2-Door HT

 

Auf die Füße gefallen...

 

AMT, Maßstab 1:25

Auf die Füße gefallen....

 

ist mir der 64´er Galaxie buchstäblich beim Umräumen. Der 55er Chevy war fertig, der eben lackierte Marlin wartete drauf trocken zu werden – also warum nicht mal ein Modell so für zwischendurch?

Und dafür schien mir der Ford bestens geeignet, da dieser aus der modellgeschichtlichen Steinzeit stammende Steck-/Schraubbausatz mit einer sehr überschaubaren Anzahl an Teilen daherkommt und dieses mal ohne aufwendige Umbaumaßnahen relativ schnell auf die Räder zu stellen ist. 

Und er ersetzt auch das vor langer Zeit schon mal gebaute, in Telekom-Magenta lackiertes und mittlerweile unansehnlich gewordenes Altmodell. Unansehnlich deshalb, weil beim damals wegen Nichtverträglichkeit mit der Farbe dick mit Revell Basic Color grundierte Teil auch noch im Laufe der Jahre das Dach so weit eingesunken ist, dass es dabei sogar die Scheiben verzogen hat und sich ein riesiger Spalt zwischen Scheiben und Dach auftat.

Der alte Ford war schnell zerlegt und den Boden konnte ich sogar für den Neubau verwenden. Das Glasteil wanderte in die Ersatzteilkiste – kann ich später evtl. mal noch verwenden – der Rest auf den Müll.

Nun ging´s mit dem neuen Teil los. Ford bot beim Topmodell Galaxie 500 XL optional ja schon ab 1963 ein vinylbezogenes Dach in schwarz oder weiß an. Und da ich mit Robert zusammen die Leidenschaft für Vinyldächer teile, sollte natürlich auch der Ford ein solches bekommen. Zuvor musste nur die Chromleiste am hinteren Dachabschnitt mit einem dünnen Evergreen Streifen nachgebildet werden und dann gings los mit Lackieren. Wegen schlechter Erfahrung in Bezug auf Verträglichkeit der Farben mit der Karosse wurden - außer fürs Vinyldach - Tamiya Farben verwendet. Außen champagne-gold TS-75, mit Klarlack versiegelt und innen dark yello TS-3. Das Dach hab ich übrigens probeweise mal nicht mit Sandeffektspray vorgrundiert. Einfach aus größerer Entfernung mit schwarzem Kunstharzlack übersprüht, geht auch – wenn auch schwieriger als gedacht.

Vor der Lackierung des Innenraums mussten allerdings die eingegossenen vorderen Sitze herausgetrennt und die Lücken mit Plastikteilen verschlossen werden. Macht das verchromen der Sitze und der Seitenteile einfacher und der Boden ließ sich auch leichter mit der bewährten D-C-fix Folie überziehen.

Zwei kleinere Hürden hält der Galaxie noch in Petto: Zum einen ist die Heckblende zu breit und muss der Aussparung im Heck angepasst werden und zum anderen der etwas nervige Teil beim Einbau der Felgen. Der sehr dicke Rand muss erst abgefeilt werden, sonst bringt man die in die Vollgummireifen nicht rein. Auf WW-Reifen hab ich dieses Mal verzichtet, sieht nach probehalber Verwendung entsprechender Pneus aber ohne weiße Ringe so besser aus. Für die rot/weiß/blauen Dreiecke in der Nabe fanden sich noch übrig gebliebene Decals aus einem 64´er Ford Falcon von Trumpeter, der so verzogen war, dass er sich nur noch zum Ausschlachten eignete.


Fazit: Ein Bausatz, der sich mit verhältnismäßig wenig Aufwand trotz seines biblischen Alters in ein ansehnliches Modell verwandeln lässt. Halt einfach mal ein Teil für zwischendurch zum Entspannen.

Obwohl, wer beim Modell bauen entspannt dabei ist, hat wahrscheinlich was falsch gemacht? 

Aber dafür ziert die Vitrine nun - nicht nur meiner Meinung nach - einer der attraktivsten Galaxies aus der Generation von 1960 bis 1964. Vielleicht gesellt sich mittelfristig noch ein offener 63´er hinzu. Auch der 64´er Fairlane von RM schlummert noch im Regal. Mal schauen…

Reinhold Schmidt, Fürth

Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    Christian (Dienstag, 15 Dezember 2020 00:14)

    Toller „Zufall“ wahrsten Sinn des Worts. Manchmal wird man fürs Aufräumen echt belohnt. Vinyldächer waren ja noch in meiner Teenagerzeit, den frühen 1970ern sehr angesagt. Aber mit der Leiste ist ein echtes Faux Cabriolet, super. Die komplett versenkbaren Seitenscheiben in Kombination dazu haben mich schon bei Opel Rekord C und D Coupé beeindruckt. Im Sommer bei starker Sonne werden die meisten Cabrios auch so gefahren.
    Und nach „einfachem Bausatz“ sieht da§ Ergebnis gar nicht aus, eher nach einem „better than new“ Original, halt 25x verkleinert. Super.

  • #2

    Günther (Dienstag, 15 Dezember 2020 22:10)

    Super, Reinhold läuft zu großer Form auf. Das Ist ein Bildschönes Model geworden.
    Wir gewöhnen Uns langsam daran , daß Reinhold jede Woche noch ein schöneres Teil
    hier abliefert. Was kriegen Wir als nächstes serviert ? Ich bin schon auf das kommende
    " Model of the week " neugierig ! Gratulation, schöne Frequenz die Du da an den Tag legst.