1959 DeSoto Fireflite

1959 DeSoto Fireflite 4-door Sportsman

 

Push the button!

 

 

X-EL Promo, Maßstab 1:25

Ach ja – es schon ein Kreuz mit den alten X-EL Promos!

Mal davon abgesehen, dass man diese Modelle – selbst die Wiederauflagen aus den 80ern – nur noch sehr schwer und sehr teuer bekommt, ist es auch so, dass viele dieser Modelle keine Inneneinrichtung haben.

Einige sind komplett erschienen, für einige wenige hat sich Modelhaus erbarmt und Interieurs aus Resin angeboten, und für ein paar gibt es gar nichts.

So z.B. für den 59er DeSoto.

Das Modell ist schon seit einigen Jahren bei mir in der Sammlung und ich hatte das Auto schon sehr oft in den Händen und hab mit mir gerungen „Soll ich oder soll ich nicht? Und wo nimmst Du das Interieur her?“

So war es auch vor ein paar Wochen wieder, als es darum ging, welches Modell ich als nächstes mir zur Brust nehmen wollte. Und wie so oft, war es eine spontane Entscheidung: „Den machst jetzt!“

 

Also fix das Teil zerrupft, wobei so fix auch wieder nicht, weil sich die Rücklichter vehement gegen einen Ausbau aus der Karosserie wehrten, Mit dem großzügigen Einsatz des Dremels konnte ich sie dann doch davon überzeugen, den Body zu verlassen.

Das nächste Problem bei den X-EL Promos ist, dass die oft sehr schlampig gegossen sind. So wollten unzählige Gießnähte und einige Unregelmäßigkeiten der Gussform ausgebügelt, verschliffen und verspachtelt werden.


Beim Lack habe ich diesmal neue Wege beschritten und todesmutig für mich neue Edding-Permanent Lacke ausprobiert.

Diese Edding-Lacke gibt es in sehr schönen, und als Lack sehr seltenen Pastelltönen, die ja für die Modelle der 50s goldrichtig sind.

Der einzige Nachteil ist, dass diese Farben mattglänzend sind, sie müssen also mit Glanzlack überlackiert werden.

 

Ich habe diese Prozedur aber schon erst mal an einem anderen Ersatzteil ausprobiert, nicht dass da an dem raren Modell was schiefläuft.

 

 

 

Ist es Gott sei Dank nicht, die Lackierung hat auf Anhieb geklappt.


Nachdem poliert und verchromt war und auch die polierten Scheiben an ihrem Platz waren, machte ich mir Gedanken um die Inneneinrichtung.

„Da war doch mal was mit meinem 59er Chrysler, da hatte ich doch das gleiche Problem!“ Also das Modell genauer betrachtet und dabei fiel mir wieder ein, dass ich damals das Interieur vom 59er Imperial verbaut habe. Und da ich noch einen bereits ausgeschlachteten Imperial hatte, kam dieses Innenleben zum Einsatz.

Von der Länge her optimal, lediglich etwas zu breit aber akzeptabel.

Nun ist es aber so, dass die Armaturenträger vom DeSoto und Imperial zwar ähnlich aber doch unterschiedlich sind. Deshalb bin ich dem Imperial-Armaturenbrett mit Dremel, Säge und einigen Evergreen-Streifen und -Röhrchen zu Leibe gerückt und es so halbwegs an das Teil des DeSotos angeglichen. Auch das Bedienteil für die Push-Button-Automatik habe ich aus einem 57er Chrysler Dash augesägt und dort eingebaut.

Lackiert wurde alles in dem gleichen Rose-Gold Metallic von Edding, die Sitze teilweise weiß abgesetzt und der Boden schwarz bemalt. Für die Sitzflächen habe ich Decals von Scale-Motorsport verwendet.

 

Ok, es ist jetzt nicht ganz genau DeSoto, aber besser als gar nichts. Die 1000%igen unter euch mögen mir verzeihen...


Zum Schluss musste die Bodenplatte mit der funktionierenden Drehstabfederung noch angepasst werden, da das Interieur etwas zu hoch ist. Außerdem habe ich noch in den vorderen Radhäusern Evergreen-Platten eingesetzt, um den Durchblick von einer zur anderen Seite zu verhindern.


Der Chrom musste stellenweise etwas mit Molotow ausgetupft werden, da die letzten Jahrzehnte doch nicht ganz spurlos an den Teilen vorbei gegangen sind.

 

Ja ich weiß, die Scheinwerfer...

 

Ich habe auch diesmal auf das Ausbohren verzichtet. Aber bei einer Produktion von ca. 8 Modellen pro Jahr, bräuchte ich jedes Jahr ca. 30-35 passende Scheinwerfergläser, die ich nicht habe. Ok, es gäbe zwar diese Gläser im Zubehör aber ich denke, das wird mir dann zu teuer. Aber mal schauen..

So ist wieder ein altes X-EL Promo in meiner Wunschfarbe in meine Sammlung zurückgewandert, auch wenn das Modell nicht 100%ig perfekt ist.

 

Jetzt habe ich nur noch ein X-EL Promo, das auf´s Herrichten wartet. Das hat aber die passenden Modelhaus Resin-Teile dabei!

Robert Eiber, Feucht bei Nürnberg

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Kommentare: 5
  • #1

    Günther (Sonntag, 21 März 2021 15:48)

    Meeegaaa ! So heißts doch seit Neuestem. Ich brauch gar nix hinzuzufügen , weil dieses
    Sahneteil spricht für sich. Ich hab den ja auch noch rumstehen, aber die Zeit fehlt leider.
    Alles auf einmal geht halt nicht.Robert,keep up the good Work

  • #2

    Oliver Löbert (Sonntag, 21 März 2021 16:12)

    Wieder ein sehr seltener Vogel im wahren Leben und auch im Modellbau. Gebaut sehe ich ihn jetzt zum ersten Mal und freue mich auch schon auf das Live Erlebnis bei Robert. Die 50er sind ja genau mein Ding und dieser Desoto steht bei mir auch in der Warteschleife im Regal. Ich bin aber noch auf der Suche nach dem passenden Interior da ich ja ein "1000%iger" bin :-) Robert möge mir verzeihen. Ich habe mir dazu schon alle möglichen Innenwannen aus dieser Zeit angeschaut aber so richtig passen will keine von den Sitzmustern her. Auch wäre mir ein 2 Door Hardtop lieber aber das wäre ja wieder ein recht aufwändiger Umbau. Mal schauen was sich da so ergibt. Die Farben sind auch genau meine Kragenweite und passen vorzüglich zum Auto. Dank Edding gibts da jetzt eine tolle Auswahl und erweitert uns damit die Möglichkeiten solche Töne zu lackieren. Weiter so Robert!

  • #3

    Gerhard (Sonntag, 21 März 2021 17:25)

    Ja, diese XEL-Promos (seufz)! Wirklich wunderschöne Autos, aber leider meist ohne Innenleben und auch sonst sehr einfach gestrickt. Trotzdem kommen wir an diesen Modellen nicht vorbei, weil sie ganz genau in unser Beuteschema passen und in den meisten Fällen nicht als Bausatz erhältlich waren oder sind.
    Also muss man in den sauren Apfel beißen und den seltenen Teilen mit Säge, Dremel und anderen Mordwerkzeugen zu Leibe rücken. Dass schon bei der Demontage einiges schief gehen kann (gesprungene Klarsichtteile, gebrochene A-Säulen und Ausstellfensterstege, beschädigte Chromteile) treibt den ohnehin am oberen Anschlag befindlichen Blutdruck noch zusätzlich in die Höhe.
    Ist diese Zerreißprobe für die Modellbauernerven gut überstanden, stellt sich die nächste Frage: Wie weit will ich gehen? Um ein dem gewohnten Bausatz-Level entsprechendes Modell zu schaffen, muss ja mindestens noch die Motorhaube ausgesägt werden, um darunter eine Replik des Antriebs zur Schau stellen zu können. Dafür und für das Fahrwerk sowie die Innenausstattung müssen dann mindestens noch einer, meist aber zwei oder sogar drei passende Bausätze geschlachtet werden, was die ganze Geschichte auch noch erheblich verteuert.
    Sind all diese schwerwiegenden Entscheidungen einmal getroffen, gibt es kein Zurück mehr. Dass sich nichts von den genannten Komponenten problemlos ineinander fügt und alles erst mühsam angepasst werden muss, erfordert viel Arbeit und meist auch (siehe Roberts Armaturenbrett) ungeliebte Kompromisse in Bezug auf Detailgetreue und Ausführungsqualität.
    So problematisch sich das alles anhört und letzten Endes auch ist: Ein fertig umgebautes und veredeltes XEL-Modell, auch wenn es nicht ganz perfekt ist, stellt immer wieder ein echtes Highlight in der gewiss nicht kleinen US-Car-Sammlung dar. Letzten Endes geht es dem Modellbauer damit wie Eltern mit ihren kleinen Kindern - die nicht ganz so einfachen wachsen einem besonders an´s Herz!

  • #4

    Christian (Sonntag, 21 März 2021 17:27)

    Lieber Robert!
    Perfekt, bringt urtotal das „Mad-Men-Feeling“ rüber. Habe mir letzthin wieder die erste Folge angeschaut.
    Tolle und mutige Farbkombination, die ich mich wahrscheinlich weder beim Original zu bestellen, noch beim Modell zu lackieren getraut hätte. Ob jetzt irgendein Detail perfekt ist oder nicht ist, auch wenn’s einen selber immer wieder auffällt, wesentlich weniger wichtig, als die Gesamtatmosphäre. Wir müssen als Autobauer ja auch oft Curbside-Modelle hinnehmen, wo die Militärfraktion bereits in 1:35 und kleiner mit detaillierten Antriebssträngen versorgt wird. Aber das Auto steht da und kündet auch im Maßstab von einer Zeit optimistischen Aufbruchs. Brauchen wir gerade heute mit veganer Elektromobilität vor Augen als Trost.
    Super, Gratulation, herzliche Grüße, Christian

  • #5

    Reinhold (Montag, 22 März 2021 08:18)

    Da mal wieder alles schon gesagt wurde, möchte ich nur hinzufügen: Wunderbar! Farbauswahl perfekt - bis vor deinem Anruf neulich wusste ich nichts von der Existenz der Eddingfarben. Scheinen ja aber geradezu perfekt zu verarbeiten zu sein. Muss ich auch irgendwann mal probieren. Da die X-EL-Promos meist nicht nur zu schmal und zu niedrig sind, sondern auch noch wie eine Präsidentenlimousine mit Panzerglasscheiben ausgestattet sind ist es auch nicht einfach, "fremde" Interieurs einzusetzen. Und ob unter der geschlossenen Haube ein Motörchen verborgen ist oder die Bodenplatte bis ins kleinste Detail stimmig ist, "tangiert mich nur äußerst peripher" (wie ein Kollege von mir immer zu sagen pflegte, wenn ihm was nicht interessierte).