1962 Chrysler New Yorker Station Wagon

1962 Chrysler New Yorker Station Wagon

 

„New York, New York...“

 

 

Modelhaus Resin, Maßstab 1:25

„New York, New York...“ , diesen Hit von Frank Sinatra kennt ja wohl jeder. In diesem Lied wird bekanntlich der Glanz und das Besondere an dieser Stadt hervorgehoben. Vielleicht hat ja der beschriebene, weltstädtische Touch dieser Metropole dazu beigetragen, dass die Chrysler-Herren ihre Top-Linie New Yorker getauft haben.

 

So war auch 1962 der New Yorker neben den Modellen Newport und 300, die exklusivste Art, Chrysler zu fahren. Und innerhalb der der New Yorker-Serie war der Town & Country genannte Station Wagon mit drei Sitzreihen das Teuerste, was bei Chrysler zu haben war. Bei einem Preis von 4873$ und nur knapp 800 produzierten Fahrzeugen, dürfte der hier gezeigte Chrysler auch als Original äußerst selten sein.

Und genauso rar ist wohl auch der Resin-Kit von Modelhaus, aus dem dieses Modell entstanden ist. Nach dem Aus von Modelhaus sind deren Kits kaum mehr aufzutreiben. Und wenn mal einer angeboten wird, werden absolute Mondpreise verlangt, über die ich mich aber hier nicht weiter auslassen möchte.

Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich mir den 62er Chrysler Kombi aus meiner kleinen Sammlung herausgesucht habe, nachdem ja verschiedene Stimmen laut geworden sind, wann ich denn mal wieder einen Station Wagon baue.

 

Bitteschön – da isser!

Wie für Modelhaus typisch, fielen auch hier die Vorarbeiten an der Karosserie kaum ins Gewicht – die Kanten etwas entgraten, gründlich reinigen und schon gings los mit dem Lackieren.

 

 

Beim Lackkleid habe ich mich für eine sehr blasses Blaugün entschieden, inspiriert durch ein Bild, das ich im Internet gefunden habe. Der Lack ist wieder von Edding, versiegelt mit 2K-Klarlack.


Nachdem ein paar kleine Staubteilchen wegpoliert waren und der Chrom mit BMF erledigt war, wurden die tiefgezogenen Scheiben eingesetzt.

 

Diesmal ohne Probleme – Gott sei Dank!

Dann kam das Interieur an die Reihe. Dass auch bei Modelhaus nicht alles Gold war, was glänzte, zeigte sich hier. Die Sitze konnte man ja noch so lala als Chrysler-Sitze durchgehen lassen, bei den Türverkleidungen hat man sich aber sehr wenig, bis gar keinen Mühe gemacht und einfach das Interieur von 60er Plymouth Wagon von Jo-Han genommen und am oberen Rand etwas Struktur eingesetzt. Auch dass die Oberkante der Innenraumwanne von vorne bis hinten gerade durchgeht ist ungünstig, weil die Gürtellinie der Karosserie an den hinteren Fenstern zum Heckfenster hin ansteigt. So entstand innen im Bereich der Ladefläche zwischen Wanne und Fenstern ein hässlicher Spalt.

Der gleiche Pfusch hat mich schon beim Bau des 60er Dodge Wagon geärgert. Ist halt so, muss man scheinbar damit leben können...

 

Lackiert ist das Innenleben mit Metallicblau von Multona, der Boden mit Viscose beflockt.

Der Unterboden mit den kompletten Rädern lag dem Kit bei, der Motor stammt von einem ausgeschlachteten Jo-Han 300er. Nach „etwas“ Anpassung konnte der Unterboden dann unter den Body eingesetzt werden.

 

 

Eigentlich ein völlig unproblematischer Kit, über dessen Bau es recht wenig zu erzählen gibt, da ja die wichtigsten Handgriffe bei fast allen Modellen immer die gleichen sind.

Über das lieblose Interieur muss man einfach hinwegsehen.

 

So steht jetzt endlich der passende Kombi neben dem Coupe und dem Cabrio von Jo-Han, auch wenn diese ja 300er sind.


Robert Eiber, Feucht bei Nürnberg

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Kommentare: 3
  • #1

    Günther (Samstag, 18 September 2021 18:03)

    Meeeeeeeeeeegaaaaaaaaaaaaaaa, wie es auf einmal hier so schön auf Neusprech heißt, nachzulesen einige Kommentare weiter vorn. Dem is nix, hinzuzulassen oder hinwegzu
    fügen.Und natürlich der "Willhabeneffekt" auf Vollausschlag im entsprechenden
    Anzeigeinstrument.Wie soll ich Nächtens , in Zukunft Ruhe finden ?

  • #2

    Gerhard (Samstag, 18 September 2021 20:34)

    Nun hat Robert seine hierzulande wohl einmalige Station Wagon-Sammlung um ein weiteres Prachtexemplar erweitert, zu dem man ihm nur gratulieren kann! Schade nur - und das klingt in seinem Text ja auch an - dass die grandiosen Zeiten, in denen die tollen Holthaus-Bausätze und das immer wieder benötigte Zubehör dieses Resin-Herstellers problemlos verfügbar waren, scheinbar für immer vorbei sind. Allein auf diesen Seiten legen mindestens 20 (Zahl nur geschätzt, habe sie nicht genau gezählt!) top gebaute Modelle ein beredtes Zeugnis davon ab, zu welchen Glanzleistungen Don Holthaus in seiner aktiven Zeit fähig war - Modelle wie dieser ´62er Chrysler New Yorker Station Wagon und viele, viele andere werden der Modellbau-Szene in der Zukunft schmerzlich fehlen!

  • #3

    Christian (Sonntag, 19 September 2021 18:11)

    Lieber Robert,
    Wirklich wunderschön, sowohl das Original wie auch die Modell-Umsetzung durch Dich, einfach perfekt und in einer diskreten, eleganten Farbe. Das ach so lieblose Interieur hast Du zumindest so hingekriegt, daß wenigstens mir die von Dir genannten Fehler gar nicht auffallen.
    Kombiwagen waren immer schon eine Lücke im Angebot, meist gab es ja „nur“ Coupés und Cabriolets, sosehr wir die auch mögen. Selbst die wenigen, angebotenen Pickups waren nur ein schwacher Trost. Jo-Han, oder zumindest der in Wien erreichbare Handel haben uns da eher im Stich gelassen. Die Caddy-Kranken- und -Leichenwagen war mir als Kind eher zu gruselig- und auch so gut wie nicht zu bekommen.
    Um so schöner, wenn im „Museum“ auf diesen Seiten ein weiterer ziviler, klassischer Kombi erscheint, super, gratuliere.
    Bin schon auf Deine nächsten Streiche gespannt, klingt beides nach ungeduldig zu erwarten.