1969 Chevrolet Chevelle SS 396

1969 Chevrolet Chevelle SS 396

 

Rasende Jaffa-Kiste

 

Revell, Maßstab 1:25

1968 präsentierte Chevrolet eine komplett überarbeitete neue Chevelle. Die Linienführung wurde durch das damals aufkommende Fastback-Design schnittiger und ein leichter Hüftschwung betonte nun die Seitenflächen. Bis 1967 nur als Option erhältlich, avancierte die Option SS 396 von 1968 bis 1972 zur eigenständigen Modellreihe. Motoren von 325 bis 375 PS erlaubten ausreichende Fahrleistungen, wodurch der sportlich orientierte Besitzer die Konkurrenz von GTO & Co. nicht zu fürchten brauchte,

 

1969 änderte sich am erfolgreichen Design wenig. Die Mittelstrebe im Grill wanderte nun mehr zur Mitte hin, im Schwellerbereich entfiel die Zierleiste und ein neues Heckpanel mit nun hochgezogenen Rückleuchten waren neben dem Wegfall der seitlichen Ausstellfenster die deutlichsten Unterschiede. 

 

 

Im Innenraum fielen vor allem die neu gestalteten Anzeigen auf, die sich nun rund und nicht mehr eckig wie im Vorjahr zeigten


Zum Hardtop Coupe und Convertible gesellte sich 1969 noch ein Coupe mit festen B-Säulen hinzu. Und eine neue Außenfarbe wurde vorgestellt, die sich „Monaco Orange“ nannte. In Verbindung mit einem schwarzen Vinyldach sieht das einfach umwerfend aus!

 

So hatte ich bereits vor einiger Zeit beabsichtigt, meine vor ca. 30 Jahren gebaute und längst nicht mehr zeitgemäße 69´er AMT-Chevelle zu ersetzen, habe es aber wegen des doch größeren Aufwands vor allem zu einer korrekten Darstellung der Rückleuchten und dem nicht ganz korrekten Grill immer wieder verschoben. 

Im vergangenen Jahr brachte Revell nun die 68´er Chevelle heraus mit Aussparungen in den hinteren Kotflügeln für die Rückleuchten des Folgejahrgangs. Und tatsächlich ist nun auch die 69er Chevelle seit heuer erhältlich. Also hab ich mir gleich das Teil besorgt und wegen meiner Begeisterung für die 69er gleich losgelegt. Da ich die Kombination aus orangefarbener Karosserie mit schwarzem Dach - wie schon gesagt - einfach umwerfend finde, war ein Vinyldach einfach Pflicht. Zur Abgrenzung des Daches von der restlichen Karosserie wurden ab der unteren Hälfte der C-Säule und anschließend leicht ansteigend bis zur Oberkante der Kotflügel Evergreen Streifen angeklebt. Um den Zugang zum Kofferraum nicht zu verdecken, wurden die Zierleisten dann vorbildgetreu von der Oberkante der Kotflügel bis hinter dem Ende des Kofferdeckels schräg angebracht und mit einer knapp nach der Kofferraumoberkante verlaufenden Zierleiste vollendet. 


Der Spalt zwischen Heckstoßstange und den Einfassungen der Heckleuchten erschien mir aber zu groß, daher hab ich die Einfassungen um 1,5 mm nach unten verlängert. Im Nachhinein betrachtet hätte ein knapper Millimeter auch gereicht, aber so siehts meiner Meinung nach harmonischer aus. Das waren schon die schwierigsten Sachen beim Bauen, sonst waren keine Änderungen am Body notwendig.

Außer Verwendung der Rotringreifen von der 68´Chevelle konnte das Modell „aus dem Kasten“ heraus gebaut werden. Um einen Aluminiumeffekt zu erzeugen, wurden die Felgen mit Mattlack überpinselt.


Großes Lob an Revell – die Chevelle passt sehr gut zusammen - abgesehen von der nicht perfekt sitzenden Motorhaube. So machte der restliche Zusammenbau keinerlei Probleme

Und dann ist doch noch etwas passiert, was mir noch nie in all den Jahren Modellbau widerfahren ist: Der Decal Weichmacher Mr. Mark Softer, den ich bereits seit Jahrzehnten ohne Beanstandung verwende, hat sich nach Überstreichen des zunächst auf der rechten Vorderseite angebrachten Zierstreifen nicht mit dem Lack vertragen und ihn angelöst bzw. um den Streifen herum schrumpelig gemacht. So ergibt der Begriff „Orangenhaut“ einen Sinn! Eigentlich wäre jetzt eine neue Lackierung fällig gewesen, aber nach Überwindung des Schocks beschloss ich, die Schadstellen mit dem Pinsel und Modellbaufarbe auszubessern und anschließend vorsichtig anschleifen/polieren. Aber so vorsichtig kann man das gar nicht machen, dass nicht auch der Zierstreifen beschädigt wird. Zum Glück hatte ich noch von einem ausgeschlachteten 69´er AMT-Chevelle Cabrio schwarze Streifen übrig und konnte den dann verwenden. Natürlich sieht man bei genauerem Hinsehen das Malheur schon noch, aber auf den ersten Blick ist es akzeptabel. Wird er halt nur von vorne, hinten und links angeschaut.

Mit dem neuen Revell Kit kann die betagte AMT-Chevelle natürlich bezüglich der eingangs erwähnten Verbesserungen und auch bei der Motor- und Fahrwerksdetaillierung nicht mehr mithalten. Die (äußerlichen) Unterschiede könnt ihr ja auf den Vergleichsbildern sehen. Trotzdem wird die AMT Chevelle auch weiterhin Bestand meiner Sammlung bleiben, ebenso wie mein erster jemals gebauter Resinkit – ein 69´er El Camino als Conversion Kit mit Teilen von der AMT Chevelle. Ironie damals: Kaum war dieser fertig gebaut, kam auch schon der 68er El Camino (mit Vinyldach!) von AMT neu heraus. Hätte ich das gewusst, dann wäre der 69´er nie entstanden. Manchmal müsste man halt in die Zukunft schauen können.


Reinhold Schmidt, Fürth

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Kommentare: 3
  • #1

    Christian (Samstag, 30 Oktober 2021 09:05)

    Selten waren Orange(n-)Kisten so schön. Ein tolles Modell von einem chicem Auto. Herzliche Gratulation. Mochte orange Autos schon immer und mein erstes, ein Autobianchi A112E mußte die Farbe haben. Dafür habe ich sogar den Drehzahlmesser nachgebaut, statt ihn im Armaturenbrett zu haben.
    Die AMT-Chevelle ist aber immer noch sehr hübsch mit ihren Aftermarket-Rädern und in dezentem Blau. Ist vielleicht so, wie in der Realität, der orange Traum und die Annäherung, hätte auch lieber den A112 Abarth gehabt, gab‘s aber damals in Österreich noch nicht.
    Ist doch schön, in der Vitrinensammlung beides zu haben.
    Herzliche Grüße, Christian

  • #2

    Günther (Dienstag, 02 November 2021 16:09)

    Vitamin-C- Orange ohne Orangenhaut war nie schöner. Auch mein Erstes Auto war Orange,
    ein NSU TT in Derby Orange. Wie die meisten damals. Reinhold weiter so, Ich bin schon sehr
    neugierig auf das Model der nächsten Woche.Aber auch die Blaue gefällt mich sehr gut,die braucht sich überhaupt nicht zu verstecken,bloß weil sie schon ein paar Jährchen auf dem
    blauen Buckel hat.
    Wenn du die Beiden unbedingt loswerden willst ,weißt Du ja, wo Du Dich hinwenden mußt
    Herzliche Grüße nach Fürth

  • #3

    Reinhold (Mittwoch, 03 November 2021 10:57)

    Wundert mich, dass die Ur-Alt Chevelle von AMT auch noch so beliebt ist. Immerhin trennen die beiden Modelle Welten, wenn net gar Galaxien. Aber es stimmt, damals in den automilen Anfangszeiten (ca. 1989/1990?) ohne Internet war die tatsächlich State of the Art (gab ja keine Andere). Hab damals die Zierleisten noch silber angemalt und irgendwann mal nachverchromt. Jetzt warten nur noch die 68´Chevelle Revell (aktuell steht nur ein Fertigmodell von Welly in der Vitrine, zusammen mit der 66`er von Classic Metal Works und der 71´er ebenfalls Welly), die 67´er (Revell + AMT- Cabrio + Coupe) und die 72´AMT drauf, aus der Box befreit und vollendet zu werden. Die 65´er von Revell und die 70´er (Monogram 1:24) stauben schon seit Jahren ein. Da nun aber die Wintersaison eigeläutet wurde und mich meiner 2. Leidenschaft widmen muss (alles was militärisch bis 1945 geflogen ist - in 1:72) dauert des mindestens noch bis zum Saisonstart 2022.