1966 Chevy Nova SS
Etwas „Neues“
AMT Kunststoffkit, Maßstab 1:25
Das lateinische nova heißt ja soviel wie „Neues“ und war wohl für das im September 1961 vorgestellte Modell von Chevrolet der richtige Name.
Der Kit von AMT ist aber schon lange nichts neues mehr, da er bereits seit einigen Jahrzehnten uns Modellbauer begleitet und immer wieder mal, in neue Hülle verpackt, als Neuheit verkauft wird.
Auch ich hatte bereits in den 1980er Jahren den 66er Nova gebaut. Aber im Laufe der letzten 30 Jahre wanderte das Modell in den Vitrinen von einer Ecke in die andere und wurde dadurch natürlich nicht besser. In letzter Zeit kam dann noch ein gewisser Zerfall dazu, so dass es allerhöchste Zeit wurde, den kleinen Chevy zu restaurieren.
Also wurde das Modell recht schnell zerpflückt, was auch zunächst recht gut klappte. Bis die Scheiben raus sollten. Aber eben nur sollten, denn die Klarsichtteile waren auf´s Innigste mit der Karosserie verschweißt, an ein Ausbauen ohne Schäden war nicht zu denken.
Also habe ich mir im Internet einen neuen Kit besorgt, der Gott sei Dank, nicht allzu teuer war.
Den Anfang machte, wie immer bei mir, die Karosserie. Ein paar Gießnähte beseitigt, dann mit Tamiya grundiert und mit einem Rotmetallic von Multona lackiert. Nach dem Überzug mit 2K-Klarlack mussten noch einige Staubpartikel auspoliert werden und schon konnte der Chrom mit BMF belegt werden.
Das Interieur wurde mit der Außenfarbe lackiert und der Boden mit Viscose beflockt.
Der Zusammenbau machte hier keine Probleme.
Dafür gab es beim Unterboden und dem Fahrwerk umso mehr Schwierigkeiten.
Was daran gelegen hat, dass, obwohl alles Gießäste noch original in den Plastikhüllen verschweißt waren, einige Teile fehlten. Zum einen eine komplette Auspuffseite, zum anderen beide Achsschenkel an den Vorderrädern.
Die filigranen Vorderachsteile habe ich mir aus dem zerlegten Modell ausgebaut. Wobei „ausgebaut“ sehr schmeichelnd formuliert ist. So ist nämlich beim Trennen der fest verleimten Teile einiges zu Bruch gegangen, so dass die beschädigten Teilchen nur mit viel Uhu-Hart und Plastikkleber fixiert werden konnten.
Dass ich dann beim Einbauen des Unterbodens in die Karosserie feststellen durfte, dass die vordere Spur viel zu breit war und ich die eh schon zerbrechlichen Vorderradaufhängungen ein drittes mal zerlegen und dann verschmälern musste, hat meine Stimmung an dem Tag nicht wirklich verbessert
Als letzten Akt dann noch die bearbeiteten Chromteile angebracht, wobei der Kit als Besonderheit separate, verchromte Schwellerleisten hat.
So richtig glücklich bin aber mit der Lösung nicht geworden, da die Teile etwas zu sehr auftragen. Außerdem sind die Befestigungspunkte am Gießast ausgerechnet oben, so dass man die Punkte trotz Abschleifen und Nachverchromen erahnen kann...
So ist also aus einer geplanten Restaurierung ein kompletter Neubau geworden.
Und ich habe da noch einige Restaurierungs-Kandidaten in der Vitrine stehen.
Mal schauen...
Robert Eiber, Feucht bei Nürnberg
Kommentar schreiben
Christian (Sonntag, 20 Februar 2022 22:02)
Der (relativ) „kleine“ Nova ist wirklich schön geworden. Ihr wisst, meine Maßstäbe für kleines Auto sind anders, wenn auch eine heutige Kompaktlimousine oft größer ist. Jedenfalls ein schönes Auto, das mir gut gefällt. Niedrig, klare Linien - die besten Amerikaner. Und toll gebaut, wie wir es ja von Robert schon erwarten…
Die etwas üppigen Chromleisten entsprechen meinem Eindruck nach durchaus dem Aussehen am Original, wenn man mit den Photos der Prospekte vergleicht. Irgendwie haben die alten Chromorgien doch nachgewirkt.
Schönes Auto aus meiner bevorzugten Stilperiode Amerikanischer Autos, herzliche Gratulation, Robert.
Frage ist nur, was mit den Resten des ursprünglichen Restaurationsobjekt passiert? Ein Nova mit kaputter Vorderachse, eigentlich ein idealer Gasser…