1959 Corvette C1 Woody Custom

1959 Corvette C1 Woody Custom

 

The „Corvoody“

 

 

AMT und Revell-Kits, Maßstab 1:25

Wie kommt man dazu, eine Corvette C1 in einen Woody zu verwandeln?

Ganz einfach: Keine Ahnung!

Irgendwann in den letzten Wochen bin ich mal in meinem Bastelzimmerchen gesessen, und habe meinen Hirnfürzen freien Lauf gelassen. Und da ich ich ja bekennender Station-Wagon-Junkie bin, überlegte ich, was wohl ein völlig untypischer Station Wagon oder Woody wäre.

Wie wäre es mit einer Corvette als Woody? Also im Netz gegoogelt – null Ergebnisse.

Daraufhin habe ich eine bereits gebaute Corvette und den Speedwagon von Revell nebeneinander gestellt. „Das könnte passen“ war mein Gedanke.

 

Also noch kurzerhand die beiden Kits im Internet bestellt und los ging´s.


Als erstes habe ich die Corvette-Karosserie von der Scheibe an nach hinten, entlang der Gürtellinie aufgetrennt, damit das Speedwagon-Häuschen, das ja viel schmäler ist als die Corvette, eingesetzt werden konnte. Hat ganz gut geklappt, auch das Verschließen der hinteren Kotflügel an den Innenseiten mit Plastiksheet, funktionierte bestens.

Das Holz an den Türen und den hinteren Kotflügeln wurde ebenfalls aus Plastiksheet geformt und aufgeklebt. Danach dann alles in mehreren Spachtel- und Schleifdurchgängen in Form gebracht.

 

Nachdem dann alles so war, wie es sein sollte, habe ich den Body mit Tamiya grundiert.


Lackiert wurde die Karosserie wieder im gleichen Rot wie der Ford Thunderboat..

Dann ging´s darum, das Holz einzufärben. Um bei den hellen Teilen einen Holzeffekt zu erzielen, habe ich mir von Reinhold seine Tupf- Wisch und weg Methode erklären lassen.

Was auf einem Testteil tadellos funktionierte, ging an der Corvette völlig in die Hose. Als erstes die helle Farbe aufgepinselt. Nach deren Trocknung ein dunkleres Braun aufgetupft und mit einem Lappen verwischt. Hat furchtbar ausgesehen! Also alles nochmal von Vorne, beim zweiten Anlauf ging´s dann besser aber noch lange nicht perfekt.

 

Anschließend dann die dunklen Innenflächen mit Holzdecals beklebt, zum Schluss das gesamte holz mit farblosem Glanzlack überpinselt.

Nachdem die Scheibe im Rahmen eingeklebt war, wurde das Corvette-Armaturenbrett unter die Scheibe geklebt. Danach die Ford-Seiten- und Heckscheiben eingeklebt und anschließend das angepasste Speedwagon-Interieur in die Karosserie eingesetzt.


Die nächste Herausforderung war dann noch das Einpassen der Bodengruppe unter das Speedwagon-Interieur, da hat natürlich überhaupt nichts gepasst. Aber mit viel Dremel-Einsatz und zum Teil recht „rustikalen“ Lösungen, hat´s dann doch irgendwie gepasst. Technikfreaks werden sich mit Grausen abwenden...

Die Räder stammen komplett vom Speedwagon.

 

 

Was sich jetzt wie ein lockerer Spaziergang ließt, war in Wirklichkeit ein wochenlanger Kampf mit allen Widrigkeiten der Materie und auch mit mir selbst. Denn durch meine Schussligkeit, habe ich mir Probleme gemacht, die gar nicht nötig gewesen wären.

So habe ich einen dünnen Leimfaden auf der Karosserie nicht trocknen lassen, um ihn dann weg zu polieren. Nein, ich habe ihn versucht sofort wegzuwischen. Mit dem Ergebnis, dass ich an der bereits fertig lackierten und verchromten Karosserie, den Bereich zwischen den Scheinwerfern und der Motorhaube beilackieren durfte.

Besonders spaßig war auch, als ich, nachdem das Fahrwerk eingeklebt war, beim Nachpolieren die Motorhaube nach innen durchgedrückt habe. Ich habe dann, mit Zahnstochern am Motor vorbei, die Haube wieder nach außen gedrückt und mit zahlreichen Minikleckschen Uhu Hart die Haube wieder fixiert.

Ein furchtbares Gefummel, ist aber gut gegangen.

So existiert jetzt scheinbar die erste Corvette C1 als Woody, wenigsten im Maßstab 1:25!

 

 

Robert Eiber, Feucht bei Nürnberg

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Kommentare: 5
  • #1

    Günther (Sonntag, 03 April 2022 17:33)

    Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert... Zitat von Hannibal ,vom A-Team...
    Dabei war`s gar nicht mein Plan Robert mit dem Custom Virus anzustecken.Es hat aber doch
    bestens funktioniert, und man kann wieder mal am "Corvoody" sehen was es für wunderbare Auswirkungen hat , gegen die es zum Glück keine Impfungen gibt, wenn es Einen erwischt !
    Gratulation ,lieber Robert zu diesen `Auswirkungen´deiner Infektion. Sagenhaft !

  • #2

    Christian (Sonntag, 03 April 2022 21:21)

    Lieber Robert!
    Auch Mühen und gelegentliche Abwege führen finaliter ans Ziel. Ist doch wirklich gut gelungen, auch wenn ich zugegebenermaßen am Anfang meine Zweifel beim Zusammenspiel zwischen Panorama-Windschutzscheibe und dem eckigen Woody-Aufbau hatte.
    Super Zusammenführung zweier US-Auto Archetypen.
    Wäre das perfekte Firmenauto eines Custom-Shops. Dagegen wirkt z.B. Ed Roths Pickup richtig einfach, nur aufwendig lackiert, beim Corvoody dominiert die Ästhetik der Skulptur.
    Würde damit glatt meinen Beitrag zu AMBR-Kür zur Show auf einem Anhänger ziehen. Genug Platz für all die Poliermittel.
    Gratuliere, herzliche Grüße, Christian

  • #3

    Gerhard (Sonntag, 03 April 2022 23:19)

    Nach den Versuchen von keinem Geringeren als Harley Earl, der Ur-Corvette C1 einen Kombi ("Corvette Nomad") und ein Fließheck-Coupe ("Corvair") zur Seite zu stellen, hat sich nun ein nicht minder begabter Designer an die Symbiose eines Woodys mit der ´59er Corvette gewagt und stellt alles bisher Dagewesene in den Schatten!
    Für uns von der "Stock-Fraktion", die sklavisch an der Wiedergabe selbst kleinster Details eines Originals hängt, ist es immer wieder verblüffend, welche kreativen Lösungen und Verbindungen scheinbarer Widersprüche erdacht und perfekt ausgeführt werden können. Wer das fertige Modell betrachtet, wird die Kombination Corvette und Woody absolut schlüssig finden und sich fragen, warum da noch niemand vorher drauf gekommen ist - auch dieser Sieger-Pokal geht wieder an unser Plastik-Genie Robert!

  • #4

    Reinhold (Montag, 04 April 2022 16:23)

    "Faszinierend" würde Mr. Spock in seiner unnachahmlicher und eiskalter vulkanischer Logik dazu meinen. Ich würde noch einmalig und atemberaubend oben draufsetzen. Schon die Idee, eine Corvette mit einem Woody zu kombinieren, scheint der SF-Welt entsprungen zu sein als "das Ding aus einer anderen Welt". Und ich freu mich, dass ich auch einen kleinen bescheidenen Anteil am Gelingen des Projekts haben durfte. Was kommt in ferner Zukunft? Etwa eine "Speedvette" (Resteverwertung der übrig gebliebenen Teile?). - "Aber Mr. Spock, das war doch nur ein kleines Witzchen!" "Aber nur ein ganz kleines, Mr. Chekov". ZITAT ENDE

  • #5

    Oliver Löbert (Donnerstag, 07 April 2022 15:37)

    Es ist alles schon gesagt und ich mache einen Kniefall vor dieser Kreation die eigentlich gar nicht möglich ist. Ästhetischer sportlicher Zweisitzer versus zweckmässigen kantigen Holzkombi. Zwei so grundsätzlich verschiedene Fahrzeugkonzepte perfekt zu verbinden gelingt nur einem unter uns: ROBERT! Der Werbespruch "Geht nicht gibts nicht" bekommt hier nochmal einen ganz besonderen Stellenwert. Ich hatte das Ding der Unmöglichkeit schon in meiner Hand und muss sagen. Respekt Herr Eiber, aber was kommt da jetzt noch? Ein Formel 1 als Geländewagen? Das ist aber gar nicht Roberts Metier und somit bleibt uns das erspart :-)