1967 Dodge Polara 500 Hardtop Coupe

Dodge Polara 500 Hardtop Coupe

 

The Dodge Rebellion

 

 

R&R Resin Kit, Maßstab 1:25

„Ein schöner Rücken kann auch entzücken“

Sowas Ähnliches haben sich die Dodge-Herren wohl auch gedacht, als sie 1967 die Fullsize Modelle unter dem Banner der „Dodge Rebellion“ dem Publikum vorstellten.

Denn die Heckpartie der Polara und Monaco-Reihe mit ihren riesigen, deltaförmigen Rücklichtern, ist wohl die schönste Heckpartie der gesamten 60er.

 

Man sieht wohl deshalb selbst in den Prospekten, das Auto fast nur von hinten abgebildet.

Mir ging es genauso, als ich das erste mal Bilder von dem Auto sah, war ich sofort in dessen Hintern verliebt. Deshalb freute ich mich riesig, als ich vor einigen Jahren bereits, einen Kit vom Polara 500 Hardtop Coupe bei Ebay ergaunerm konnte. Damals noch bezahlbar, heute leider nicht mehr. Jedenfalls für mich nicht. Falls man überhaupt mal einen angeboten bekommt.

 

Der Kit ist ein typischer Kandidat des ehemaligen Resin-Herstellers R&R. Über die ganzen Unzulänglichkeiten des Modells will ich mich nicht auslassen, was jedoch auffällig diesmal war, waren die unzähligen kleinen Blasenlöcher in der Oberfläche. Vor allem im Interieur unzählige Bläschen, natürlich an den Stellen, wo man kaum hinkommt zum Ausbessern.


Nachdem die, ebenfalls typischen Probleme mit der Haftung der Grundierung beseitigt waren, konnte lackiert werden. Ich habe mich an einem alten Prospektbild orientiert, nämlich Pastellweiß mit schwarzem Vinyldach, dazu die Innenausstattung in Feuerrot.

 

 

Die Chromleisten konnten endlich wieder mit der „new improved“ BMF aufgelegt werden, die es ja jetzt Gott sei Dank wieder gibt!, Dafür war bei den Scheiben (ausgerechnet) Improvisation angesagt, die diese durch Abwesenheit glänzten.

 

Die Frontscheibe ist ein tiefgezogenes Teil aus dem Scheiben-Wühltisch, die Heckscheibe und kleinen Seitenfensterchen sind selbst gemacht.

Das Interieur wurde, nachdem es in einen brauchbaren Zustand versetzt war, seidenmatt Rot lackiert, mit Sprühfarbe aus dem Baumarkt. Der Boden ist mit Viscose beflockt.

 

Erstaunlicherweise passte soweit alles gut zusammen...


Bis es an den Unterboden ging. Wie so oft, passt durch die die Materialstärke der Resinteile und deren abenteuerliche Passgenauigkeit, die Bodengruppe nicht unter den Body, bzw. die Innenraumwanne. In diesem Fall schaute der Boden ca. 6mm unter der Karosserie hervor – unmöglich, durch Dünnerschleifen die Teile passgenau hinzubekommen. Also auch hier wieder mal den Dremel mit dem Sägeblatt hervorgeholt und eine wilde Zerstückelung des Unterbodens begonnen, damit hinterher die vier Räder an ihrem Platz saßen.

Motor war auch keiner dabei, das verbaute Teil stammt aus einem 66er Schlacht-Dodge.

Bilder von untenrum erspare ich euch und mir lieber...

 

Die Räder selbst stammen komplett von Modelhaus, da auch die fehlten.

Die Chromteile vorn und hinten waren von brauchbarer Qualität und passten auch ziemlich gut an ihren Platz.

 

Die Spiegel sind allerdings wieder aus der Wühlkiste, weil nicht beim Kit dabei.

So ist mal wieder mit dem gewohnten Ärger und dem R&R – üblichen Augenzuzwicken, eines meiner Lieblingsmodelle entstanden.

Warum wohl steht das Modell verkehrt herum, also mit dem Heck zur Scheibe, in der Vitrine?

Robert Eiber, Großschwarzenlohe

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Kommentare: 4
  • #1

    Oliver Löbert (Sonntag, 19 März 2023 16:08)

    Ich mach mal den Ersten!
    Das Heck ist wohl das Hauptverkaufsargument damals gewesen ab Herbst 1966 in den Dodge
    Verkaufsräumen. Das muss schon ein dramatischer Anblick sein Nachts so einem Auto hinterher zu fahren. Selten kommt es vor das ein Auto von hinten besser aussieht als von Vorne aber hier haben es die Designer wirklich mal geschafft. Auch am Modell der Blickfang schlechthin. Und eben deswegen steht der auch bei mir herum und wartet auf den Bau. Glücklicherweise ist meiner nicht von R&R sondern von Time Machine und die hatten wohl ein besseres Master von diesem Modell zum Abgiessen. Abgiessen deswegen weil das Urmodell von keinem geringeren als Juha Airio stammt. Dieses wurde später von All American Models
    in sehr guter Qualität in Resin abgegossen und verkauft. Es gab dann nach ein paar weiteren Modellen (z.B. 1970 Chrysler 300, 1956 Chrysler 300 B) Unstimmigkeiten zwischen Art Anderson von AAM und Juha Airio.
    Deshalb sind genau diese Modelle von AAM sehr gesucht und werden heute praktisch in Gold aufgewogen. Am Markt sind diese so gut wie verschwunden und eben nur noch wie Roberts Version als Abguss vom Abguss wie z.B. R&R ganz selten und sündhaft teuer anzutreffen. Aber leider dann in bescheidener Qualität. Ich hab meinen jetzt von Time Machine nochmal kontrolliert. Diese Löcher und das Problem mit dem Unterboden gibts da nicht :-)

  • #2

    Christian (Sonntag, 19 März 2023 16:25)

    Lieber Robert,
    Tolles Auto und Pastellweiß/Schwarz/Rot ist immer eine angenehme Kombination und damals bei Amerikanischen Autos recht beliebt, soweit ich mich erinnere, die wenigen halt, die wir im Straßenbild und im Kino gesehen haben. Fernsehen war ja noch höchst schwarz-weiß.
    Wirklich gut gelungen, wie er da steht und die tröstenden Worte zum Unterbodenproblem habe ich ja im Chat schon gesagt. Wenn wir eh wissen, was drunter ist, braucht sogar ein Technik-Verliebter wie ich keinen genauen Unterboden.
    Wenn ein Custom daraus geworden wäre, wär’s anders.
    Herzliche Gratulation zum gelungenen Bau. Ist das Automuseum zu Hause wieder ein bisserl umfangreicher.

  • #3

    Christian (Sonntag, 19 März 2023 16:26)

    PS: das Interieur ist, wie immer, besonders schön.

  • #4

    Reinhold (Montag, 20 März 2023 12:59)

    Schliesse mich der Vorredner an: Absolut tolles Modell. Die Farbkombi sagt mir seeehr zu, knallbunt hätte hier nicht so recht gepasst. Übrigens gibts noch einen anderen Exoten unter den Amerikanern, den man meist nur - ebenfalls aus bekannten Gründen - von hinten fotografiert sieht: Goggle´t mal "65 AMC Marlin" und klickt auf Bilder!