1950 Oldsmobile 88 Club Coupe

„Well, let me introduce my new Rocket 88. Yes it´s great, just won´t wait. Everybody likes my rocket 88. Baby, we´ll ride in style. Movin all along“

Ike Turner „Rocket 88“ - 1951

Kein Wunder, wenn Ike Turner bereits 1951 so von seinem Rocket 88 begeistert war. Bereits 1949 nämlich hatten die GM-Obersten beschlossen, den Rocket-V8 aus der größeren „98“ Serie unter die Haube der kleineren 76 /88 Serie zu pflanzen.

Das Ergebnis war ein fast unschlagbares Sportgerät und man kann zu Recht vom ersten „Muscle-Car“ in der US-Car-Geschichte sprechen.

Also schon 15 Jahre vor dem GTO von 1964!

Der Kit zu dem Modell kommt von Revell aus dem Jahr 2012. Ich wollte nach der Custom-Spinnerei mit dem Futura-Wagon und den Resin-Querelen beim 67 Polara einfach mal einen Kunstaoff-Kit aus der Schachtel bauen, so ganz ohne Probleme und jeglichem Ärger.

Denkste...!

Ich habe mich beim Lack für eine Kombination aus Schwarz und Elfenbein entschieden, die ich auf Bildern im Internet entdeckte.

Leider hat sich das Plastik trotz Grundierung überhaupt nicht mit den von mir üblicherweise verwendeten Multona Lacken vertragen. Kurz gesagt, die Karosserie war reif für die Tonne.

Das ging ja schon schön los! Von wegen ohne Probleme...

Zum Glück hatte ich einen zweiten Bausatz im Regal, der einmal für den Fastback geschlachtet werden soll und der die Coupe Karosserie ja übrig hatte.

Also alles noch mal von vorne, doch diesmal bin ich beim Lack auf Nummer sicher gegangen und alles mit Edding-Lacken lackiert und mit 2K-Klarlack überzogen.

Normalerweise ist der 2K-Lack spätestens nach 3 – 4 Tagen völlig ausgehärtet – hier ließen sich nach rund zwei Wochen noch immer beim längeren Festhalten, mit den Fingern lustige Abdrücke im Lack hinterlassen, die wieder wegpoliert werden wollten.

Schon komisch...

Nachdem die Scheiben (Horror für mich!) in die passenden Öffnungen hineingezittert waren (fast keine Klebekanten an den Gläsern), konnte ich mit dem Interieur beginnen.

Dem Vorbildphoto entsprechend, wurde der Innenraum dunkelrot – hellgrau eingefärbt. Das Rot stammt wieder von Edding, das Grau ist Modellbaufarbe von Revell.

Die fertigen Teile wurden dann problemlos auf das vorher fertig gestellte Fahrwerk/Bodengruppe/Feuerwand gesetzt und verklebt.

Und dann sollte die Hochzeit mit der Karosserie stattfinden.

Sollte...

Denn beim Einsetzen musste ich völlig ratlos feststellen, dass das Unterteil mit dem Interieur nicht unter den Body passen wollte. Passte es vorne, klaffte hinten ein Spalt und umgekehrt.

Fazit: Das Interieur ist zu hoch und muss wieder raus!

Also das fertige Innenleben wieder komplett zerlegt, die Seitenteile und die Feuerwand gekürzt und das Armaturenbrett etwas tiefer eingebaut.

Nach drei oder viel Probeläufen passte dann alles halbwegs zufriedenstellend, die kleinen Spalten, die immernoch existieren, lassen sich mit den Chromteilen kaschieren.

Die Chromteile selbst passten hervorragend, schade ist nur, dass die „Oldsmobile“ Schriftzüge und das Rocket-Emblem nur als Decals beiliegen.

So ist letztendlich nach einigen Unstimmigkeiten zwischen mir und dem Olds, ein recht schmuckes Kerlchen entstanden, der mir jetzt auch wieder gefällt.

Denn wie schon Ike feststellte: „It´s great, my Rocket 88“

Robert Eiber, Großschwarzenlohe