1965 Pontiac Bonneville Coupe und Station Wagon
Two beauties
AMT Kunststoffkit und R&R Resin, Maßstab 1/25
Der 65 Bonneville von AMT ist ja ein alter Bekannter, der seit vielen Jahren immer wieder aufgelegt wurde.
So auch mein Modell, damals in den 80ern in der Prestige Serie erschienen und von mir auch gleich gebaut. Aber halt so, wie ich damals bauen konnte: Zwar schon mit Autolacken lackiert aber die
Chromleisten noch mit Silberfarbe draufgepinselt und mehr schlecht als recht zusammengepappt.
Ich weiß nicht, wie ich jetzt auf das Modell gekommen bin, aber aus irgendeinem Grund habe ich beschlossen, das Coupé neu zu machen.
Zuerst dachte ich, ich kann das alte Modell entlacken und neu aufbauen. Damit war die alte Karosserie überhaupt nicht einverstanden, der uralte Lack ließ sich nicht mehr entfernen.
Also kurzerhand den alten Lack angeschliffen und einfach mit Grundierung überlackiert. Der Farblack stammt wieder aus der Dose, diesmal von Edding mit einer Schicht 2K-Klarlack versiegelt.
Nachdem die Zierleisten mit BMF erledigt und die gereinigten Scheiben wieder eingesetzt waren, ging es innen weiter.
Das Interieur wurde mit Seidenmatt Beige aus dem Baumarkt besprüht, der Boden mit Viscose beflockt. Das Armaturenbrett war etwas tricky, weil sich dort sehr viele, sehr feine Chromleistchen
befinden und auch die Holzoptik hat es nicht gerade leichter gemacht.
Die Chromteile vorne und hinten wurden gereinigt, etwas in den Details verfeinert und konnten wieder problemlos eingesetzt werden. Lediglich bei den Rücklichtern musste ich die senkrechten Leistchen mit BMF ergänzen, die sind beim Kit leider nicht vorhanden.
Der Unterboden mit Motor und Fahrwerk wurde auch unverändert wieder eingesetzt, zum Glück hat die Zeit hier an den Felgen und Reifen keine Schäden verursacht.
So konnte mit relativ wenig Aufwand aus einem traurigen Mauerblümchen wieder eine strahlende Schönheit restauriert werden.
Anders beim Station Wagon!
Ihr ahnt es vielleicht bereits beim Namen R&R? Genau, es war wieder mal ein Kampf mit allen Widrigkeiten des Modellbaus, angefangen mit der Lackierung.
Nachdem an der Karosserie alle Hässlichkeiten beseitigt waren, wollte ich den Body grundieren. Leider hat die Farbe mal wieder an einigen Stellen hässliche Fettaugen hinterlassen, die erst mit
mehrmaligem Schleifen und Beilackieren beseitigt werden konnten.
Der Farblack stammt diesmal von Multona und Dupli, ebenfalls versiegelt mit 2K-Klarlack.
Die Scheiben sind tiefgezogene Teile, die dem Kit beilagen und nur leidlich passten.
Die hinteren Seitenscheiben sind aus dünnem, durchsichtigen Evergreen Material.
Das Interieur und die Sitze waren diesmal von erstaunlich „guter“ Qualität, lediglich auch hier wieder die Probleme mit den Fettaugen beim Grundieren. Das Ganze wurde mit einem seidenmatten Blau
von Edding lackiert. Das Dashboard stammt aus einem ausgeschlachteten Kit von AMT, ebenso das Lenkrad.
Nachdem das Innenteil mit viel UHU Hart in den Body geklebt war, konnte es mit den Chromteilen weitergehen.
Das vordere Chromteil konnte nach etwas Detaillierung unverändert vom Kunststoffkit übernommen werden. Die hintere Stoßstange lag dem Resin-Kit bei, die Chrombeschichtung hier war akzeptabel, deshalb konnte ich das Teil unbehandelt einsetzen. Der „Bonneville“ Schriftzug auf der Heckblende wurde aus dem Kunststoffteil herausgetrennt, dünner geschliffen und aufgeklebt.
Probleme gab es beim Unterboden, der vom AMT-Kit verwendet wurde. Leider waren die Radhäuser in der Ladefläche etwas weiter vorne, als die Radläufe in Karosserie und Bodengruppe. So musste hier mal wieder unter verstärktem Einsatz des guten Dremels, am Boden einiges „korrigiert“ werden. Am Ende passte aber doch alles.
So ist, mit mal mehr, mal weniger Aufwand wieder ein hübschens Pärchen entstanden, das eigentlich nur noch auf das passende Cabrio wartet.
Mal schauen, das Convertible-Boot dazu hätte ich ja…
Robert Eiber, Großschwarzenlohe
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Doc Martens (Sonntag, 19 Januar 2025 11:33)
Da hast du dich wieder selbst übertroffen!
Bei der Qualitätsanmutung der Zweitlackierung des Coupes, möchte man meinen, dass eine durchgehärtete Erstlackierung doch die beste "Grundierung" ist. Chapeau hierfür! Ich halte es für höchst bewundernswert mit welcher Hingabe du dich dem Bau deiner Resinemodelle widmest, aber es ist wohldas Mittel der Wahl, wenn es was besonderes sein soll!
Günther (Sonntag, 19 Januar 2025 14:28)
Eleganz hoch Zwei und bald hoch Drei !
Resin und R&R Bändiger, Tuck´n´Roll und Custom King und und und...
Was anderes können wir dem lieben Robert ja auch guten Gewissens, gar nicht durchgehen
lassen. Da er selber die Messlatte immer höher legt, rutschen halt die Standarts immer höher.
Die 66,6% dieses Trios sind wunderschön und natürlich wartet das komplette Auditorium,
mit offenen Mündern auf das Cabriolet. Applause, Applaus
Christian (Sonntag, 19 Januar 2025 17:20)
Ein sehr elegantes Set, natürlich toll gebaut, wie immer. Gratulation zur gewonnenen Auseinandersetzung mit den Unbilden des Resin, man merkt wirklich nichts davon, nur perfekte Eleganz als Ergebnis.
Die haben ja beide die Räder mit den 8 Schrauben, die am Rand der Trommelbremse, befestigt sind, und die schaut mit ihren Verrippungen zur Kühlung durch, wie bei den frühen Porsches, Käfer, Renault 4CV, Panhard oder Puch. Ein cooles Rad, das schon in der Serie wie customized ausschaut.
Das Cabriolet hinzu wäre natürlich perfekt. Jedenfalls, perfekt gemacht, ich kann von solchen Lackoberflächen nur träumen.
Oliver Löbert (Montag, 20 Januar 2025 09:15)
Zu den treffenden Aussagen meiner Vorredner/Schreiber gibts nichts hinzuzufügen.
Schöne Modelle die in meiner Sammlung nicht zu finden sind. Nur ungebaut als Coupe :-(