1940 Ford Coupe Hot Rod

1940 Ford Coupe Hot Rod

 

Im zweiten Anlauf

 

AMT 1:25


Die Geschichte begann schon im Spätsommer 2024. Eigentlich wollte ich das Revell 40iger Ford Cabrio bauen. Stock, zweifarbig - wobei die Kotflügel eine andere Farbe bekommen sollten. Bei den hinteren wäre es auch kein Problem, da diese separat beiliegen. Aber die vorderen sind an die Karo angegossen und erschweren somit das Abkleben enorm, da durch die Stärke des Abklebebands entweder an der Karo oder an den Kotflügeln immer ein kleiner Rand bleiben würde. Hm. Was nun?

Dann fiel mir ein Bild von einem Hot Rod aus einem alten Scale Autoheft ein. Dunkelrot mit weißem, leicht gechoppten Custom Dach. Nur ein Bild von der rechten Seite, ohne weiteren Text dazu. Normalerweise hab ich mit Hot Rods nicht viel am Hut, aber der gefiel mir. 


 

 

Beim Rumkramen in der Dächer-Ersatzteil-Box fand sich ein leicht gechopptes Custom Carson

 

(Vinyl-)Top, das früher mal zum 48iger Ford Cabrio von UNION gehörte.


 

 

Hm. Könnte auch auf den 40iger Ford passen. Müsste halt angepasst werden. Das Revell Cabrio wollte ich aber nicht opfern, außerdem war noch eine Coupe Karosserie vom 40iger AMT-Ford übrig, die sich für das Experiment zu eignen schien. Das etwas größere Dach müsste halt nur dementsprechend bearbeitet werden, damit es auf den kleineren AMT-Ford passt.

Also die Laubsäge rausgeholt und das Coupe Dach entfernt. Das längere Custom Dachs erforderte auch die Verlängerung des Innenraums um mehrere Millimeter und es ragt natürlich auch über die obere Kante des Kofferraumdeckels hinaus. Deshalb wurde beschlossen, den Kofferraum vollständig zuzuspachteln und die Dachform dem Body anzupassen. War übrigens ein heiden Aufwand, bis das längere und auch breitere Dach perfekt passte. Musste ewig spachteln und schleifen, bis man keine Spalten und Vertiefungen mehr sah. Zumindest auf den ersten Blick. Anschließend kam noch ein Rand aus einem Evergreenstreifen auf die Unterkante vom Dach. Am Übergang zur Frontscheibe musste es ebenfalls verschmälert werden. Daher gibt’s nun keine seitliche Regenleiste mehr.

Außerdem musste es vorne noch etwas gebogen werden, da das Carson Dach ja flacher ist, als der etwas gewölbte Ansatz des ursprünglichen Coupe Dachs. Nachdem auch das gerichtet war, wurden – wie bei Hot Rods üblich – alle Zierleisten und Griffe, sowie die Scheibenwischer von Body und Haube abgeschliffen. Außerdem wurden die seitlichen Ausstellfenster entfernt und die Lüftungsklappe vor der Windschutzscheibe zugespachtelt. Die vorderen Lampeneinfassungen stammen übrigens von einem 40íger Ford Pickup aus der Revell Hot-Rod-Serie und sind etwas kleiner und runder als die vom AMT. Also mussten die auch wieder angepasst werden. Dazu passende Glaslichter eingesetzt, nachdem diese von hinten mit BMF beklebt wurden. Zusätzlich wurden die Einkerbungen für die vorderen Stoßstangen und die Ausbuchtungen für die Rücklichter verschlossen. Stattdessen zieren nun tiefer sitzende Custom Rücklichter aus der Ersatzteilbox und ein neuer Tankdeckel das Heck. Und aus den Einkerbungen für die Heckstoßstange lugen nun die Auspuffrohre hervor.

 

 

 

 

 

Im Innenraum wurde auch einiges verändert. Die etwas zu große Sitzbank aus der Ersatzteilbox - keine Ahnung mehr wo die ursprünglich herstammt – musste ebenfalls in Höhe und Breite gekürzt bzw. verschmälert werden. Das Custom Armaturenbrett ist aus dem AMT-Bausatz, das Decal für die Instrumente aber vom Revell-Ford. Das Fahrwerk erfuhr eine dezente Tieferlegung. Räder und Achsen steuerte der 53iger Ford Crestline von Welly bei.


Nun gings an Lackieren. Entschieden hab ich mich für Dunkelrot von Edding. War nicht die beste Entscheidung, da die Farbe mehrere Wochen brauchte, bis sie endlich (fast) vollständig durchgetrocknet war und geschliffen/poliert werden konnte. Mittlerweile war es schon Ende Oktober und die Außentemperaturen gingen nun auch tagsüber schon so weit zurück, dass Eile geboten war, sollte der notwendige Klarlack noch im alten Jahr draufkommen.

Und dann passierte es. Vor lauter Hoppla Hop und schnell schnell stellte ich den Metallständer, auf dem die Karo festgeklemmt war, zu nahe an den Rand auf das Lackierpodest und sah dann entsetzt aus den Augenwinkeln zu, wie die bereits mit einem Durchgang lackierte Karo kippte und zu Boden stürzte. Dabei wurde sie vom mächtigen Metallständer zerdrückt und zersprang in viele kleine Stücke. Horror! Der ganze bisherige Aufwand umsonst!? Der Rest vom Kit war ja schon so gut wie fertig und wurde – weil mir von diesem Moment an die Lust an dem Teil vorerst gründlich vergangen  war und ich auch keine weitere Karo übrig hatte – bis zu einer weiteren Entscheidung über den Fortgang in die Box zurückgeschickt.

Rettung nahte, als wir heuer im Frühjahr beim Gerhard zu Gast waren und er mir, nachdem ich ihm mein Malheur geschildert hatte, in selbstloser Weise einen kompletten Bausatz vom 40iger AMT Ford Coupe überließ.

 

 

Kaum zu Hause gings auch schon wieder los mit Dach abschneiden, Karo cleanen und das glücklicherweise durch den Sturz nur leicht beschädigte Carson Dach wieder drauf zu machen, verspachteln und wieder mal gefühlt stundenlang zu verschleifen. Anschließend wieder lackieren. Und nicht nur den Body, auch die Haube musste neu lackiert werden, weil beim Einlagern über den Winter die Kante vom Dach auf die Haube gerutscht ist und leider auf den nicht vollständig ausgehärteten Klarlack eine schöne Einkerbung hinterlassen hat. Und das Vinyldach hatte durch das Entfernen der Altfarbe auch keine Struktur mehr. Aber das war mir dann auch gar Wurst.

 

 

 

 

 

 

 

Beim zweiten Mal hat dann aber alles geklappt. Das Dach wurde nach Grundierung mit Sandeffektspray anschließend noch weiß lackiert.  Abschließend noch eine kleine Verzierung auf die Haubenspitze drauf, sonst wäre mir die Frontansicht doch ein wenig zu eintönig gewesen.


Nun war der Ford endlich fertig. Hat mir viele Nerven und wahrscheinlich auch ein paar Lebens-(Monate/Jahre?) gekostet. Vielleicht war es aber auch ein Wink des Schicksals - Schuster bleib bei deinen Leisten oder wie in meinem Fall:

 

Bleib bei den Stock-Cars und halte dich von Hot Rods fern! Also demnächst doch das serienmäßige Cabrio von Revell? Oder…??

 

 

Nochmals vielen Dank Gerhard ? für den Ersatzkit.

Reinhold Schmidt, Fürth

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Kommentare: 2
  • #1

    Christian (Samstag, 18 Oktober 2025 11:45)

    Also Reinhold, per aspera ad astra. Schließlich ist das Auto doch absolut sehenswert geworden. Ein klassischer Custom der frühen 50er. Warum nur stock, mit dem Ergebnis? Vielleicht eher der Anstoß weiter zu machen, vielleicht das, vom wirklich großzügig gespendeten, zweiten Bausatz wohl übrig gebliebene Chassis in einem Period Special zu verwenden? Vielleicht findet sich irgendwo ein passender 3D-Druck oder Resin-„Klumpen“.
    Auf jeden Fall, hast Du Dich als talentierter Customizer gezeigt, Gratulation.

  • #2

    mikeof55 (Sonntag, 19 Oktober 2025 08:54)

    Da kann ich dem vorherigen Kommentator nur zustimmen! Customizing IST aufwendig ( sicher auch im Maßstab 1:1), aber es lohnt sich.
    Also go ahead! Mach weiter! Mögliche Projekte gibt's genug.